Colin ist Fantast und Tagträumer, er liebt Partys, Jazz und Müsiggang, lebt in einer Welt voll wunderbarem Schnickschnack und doch blutet ihm das Herz. Was nützt ein Piano, das Cocktails kochen kann, eine Wolke, die dich von A nach B bringt und das große Geld, wenn kein Mädchen da ist, um all diese surreal-wundervollen Freuden zu teilen? Überhaupt nichts. Da helfen auch keine kulinarischen Skurrilitäten des allerbesten Freundes. Aber dann, aber dann!
Auf der Geburtstagsparty des Pudels einer Freundin trifft Colin Chloé, gespielt von Audrey Tautou. Päng. Die schrägste Hochzeit des Planeten wird gefeiert und alles scheint ziemlich makellos – würde dort nicht eine Seerose in Chloés Lunge wachsen und ihr zartes Leben bedrohen. „Der Schaum der Tage“ ist filmische Zuckerwatte samt Kitsch und Kunst oben drauf. Vermutlich wird es in diesem Jahr also keine schönere Mixtur mehr aus Rehaugen, fantastischer Prosa und wilder Phantasie mehr geben.
Michael Gondry hat sich mit der Verfilmung von Boris Vians berühmtester Geschichte einiges zugetraut, um am Ende gar nicht mal so übel darzustehen. Es ist gewiss sehr schwierig, den Gehirnbrei eines 26-Jährigen Genies (Vian war damals, im Jahr 1964, tatsächlich noch sehr jung), der nicht nur Schrtifststeller, sondern auch Jazz-Fan (Obacht, Filmmusik!) adäquat umzusetzen, aber es ist dem französischen Regisseur tatsächlich gelungen.
Mir bleibt nicht viel zu sagen, außer: „Der Schaum der Tage“ sollte keinesfalls ungesehen bleiben. Und: Audrey Tatou wird ein weiteres Mal zur heimlichen Stil-Ikone. Pferdeschwanz und kurzer Pony, ein ganz zauberhaftes Hochzeitskleid und diese Schüchen mit Schnnäuzchen vorne dran – auf’s Detail achten und fort träumen. Am besten heute noch:
Bilder: Presse