Ich bin gerade dabei, meine Wohnung herbstgemütlich zu machen und außerdem ist meine Wohnung bald gar nicht mehr meine Wohnung, sondern „unsere“ Wohnung. So schnell kann’s gehen. Eben noch der Prototyp von einem Single, eineinhalb Jahre später Rentner-Pärchen mit portablem Schachbrett. Und Pony.
Beim Härtetest, dem Ikea-Einkauf, kam ich einfach nicht drum herum und dann standen dort auch noch diese drei goldigen Pastell-Becher. Jetzt hab‘ ich also den Salat. Wann immer ein Besucher große Augen macht, macht er noch größere Augen, wenn ich erwähne, woher diese Schätzchen stammen. Aber warum nur?
Aus selbigem Grund aus welchem ich dem Jungen, der da bei mir einziehen wird, sein Plattenregal schlecht geredet hab. Wegen dieser offensichtlichen Ikea-Optik. Fazit: Ich bin also angesteckt worden vom ach-so-hippen-Berlin. Dort schickt es sich nicht, eine Wohnung aus dem Katalog zu haben, selbst wenn man vor Purismus beinahe zu erfrieren droht. Eigentlich sau dumm.
Es ist doch ein bisschen wie bei Kleidung: Auf die richtige Kombination kommt es an, auf Details und Charakter. Schnieke Vintage-Stücke sind schließlich teuer und/oder rar und einen Goldesel hat nunmal auch nicht jeder im Keller stehen. Außerdem: Kein Kleiderschrank der Welt hat mich je so glücklich gemacht wie „Stolmen“. Was vielen von uns eben fehlt: Mut zum „Genausoseinwiedieanderen.“ <3 Ich traue mich jetzt. Mit Billy und Stolmen und einem Pony.