Ich hatte Esprit längst vollkommen abgeschrieben, von roten Schildchen Albträume bekommen und fühlte mich von bogenschießenden Engelchen verfolgt. Esprit, nein danke. Esprit? Tupperparties, Frauenstammtische, Spielplatzgangs. Irgendwann war’s vorbei mit der Vorzeige-Marke aus Deutschland und nicht mal mehr der einst so sehr gemochte Schmuck konnte mich mehr aus dem Häuschen locken. Der komplette Image-Crash folgte und seither versucht das Label mit frischem Design-Team, „Gisele Bündchen“-Kampagne und neuen Stores alles, um die Gunst der Käuferschaft zurück zu gewinnen.
Ich blieb bislang stark, kam erst gar nicht auf den Gedanken, Esprit noch einmal zu betreten – und bekam diesen Sweater während der Press Days geschenkt. Eingeknickt und schwach geworden, par excellence. Schönste Kindheitstage wurden im Kopf aktiviert und der ironische Umgang mit dem „Ach so schrecklichen“-Label ließ mich innerlich ziemlich schmunzeln. Gestern wurde der 80s/90s Look dann ausgepackt – mit 2nd Levi’s, Reebok High-Top Sneakern und Mini-Haar-Welle. Alle Klischees bedient. Und, was sagt ihr: Machen oder lieber ganz flott wieder sein lassen?
Zugegeben, ich hätte den Esprit-Sweater sicherlich weniger gewollt ausführen können – an einem Sonntag war’s mir den Spaß aber wert. Ich bin jedenfalls gespannt, ob es ein Esprit-Revival geben wird. Und, was meint ihr: Zweite Chance verdient?