Ja, ich weiß schon, was ihr sagt. Oh man, schon wieder eine Französin. Super langweilig. Und, ihr habt sicher recht. Aber ich kann tatsächlich nicht anders, als diese schönen bis geheimnisvollen Frauen immer und immer anzuhimmeln. Irgendetwas scheint in der französischen Luft zu liegen, irgendein Geheimnis liegt in ihrer Natur – sonst wären wir Léa Seydoux, Audrey Tautou, Marion Cotillard und Clémence Poésy doch nicht so verfallen, oder?
Neueste Schönheit – und damit sind wir dieser Tage nicht allein: Marine Vacth. Die 22jährige Französin spielt in François Ozons aktuellem Film „Jung & Schön“ die neue Lolita, könnte durchaus als Laetitia Castas kleine Schwester durchgehen und wird als neuestes Sternchen Frankreichs gehandelt. Aber warum?
Marine Vacth spielt in Onzons Film (auf französisch Jeune et Jolie) mehr als bloß die Hauptrolle – sie trägt den Film. Zwei Identitäten serviert sie par Excellence: Die gut erzogene Tochter und die Prostituierte, die sich mit ihren zarten 17 Jahren nicht bloß ihr Taschengeld damit aufbessert, sondern ebenso Gefallen an dieser Rolle findet. Ihr Doppelleben kann sie dabei schwer geheim halten und es ist die tiefe Enttäuschung ihrer Mutter, die uns mitleiden lässt. Was genau passiert? Das solltet ihr fix in eurem kleinen Kino eures Vertrauens rausbekommen!
So zart und so engelsgleich auf der einen Seite, so gefühlvoll, berechnend und leidenschaftlich auf der anderen. Marine Vacth hat nicht nur die unschuldigsten Augen überhaupt und perfekt verteilte Sommersprossen um ihre Stupsnase herum, sie vereint auch typische französische Gelassenheit, eine leicht rotzige „Egal-Einstellung“ und diesen bestimmenden Ausdruck im Gesicht. Eine Jane, von der wir demnächst hoffentlich noch ganz viel mehr hören werden: Das dürfte dank des Erfolgs ihres aktuellen Films, der zahlreichen Kampagnen-Deals, die sie ergattert hat und ihrer medialen Präsenz, von der wir einfach nicht genug bekommen, alles ganz schön rosig ausschauen. Non?
Collage aus Bildern von Serge LeBlon, Maciek Kobielski und Juergen Teller für Interview.