Beauty-Trend: Nail Art //
Im Interview mit Anna von Nailinger

05.12.2013 Trend, Beauty, Berlin

Nailinger

Hierzulande kommt fast kein Event mehr ohne Nail Art aus. Was einst aus London rüberschwappte, darf in Berlin natürlich auch nicht länger fehlen und selbst in Antwerpen kommt man nicht drum rum: Bei der Artist Studio Ausstellung von Eastpak sorgten die Wah Nail-Mädels während der Party für Nagelkreationen in Rekordzeit. Kleine Kunstwerke auf den Fingernägel gehören also längst nicht mehr zum guten Tussi-Ton, sondern werden endlich und ganz selbstverständlich gefeiert. Grund genug, dass wir dem Thema auch endlich mehr Aufmerksamkeit schenken und das Ganze genauer unter die Lupe nehmen. Und wen könnten wir da besser zu Rate ziehen als eine gute Freundin, die ihr Hobby immer mehr zum Beruf macht, hmm?

Richtig. Haben wir uns auch gedacht und Anna aka Nailinger gefragt. Die Gute zaubert nun schon seit einem Jahr kleine Kunstwerke mit ihren Lacken auf die Nägel und hat für mich das angehimmelte Marmor-Muster gleich mal auf den Nagel gebracht. Das Ergebnis: Weg mit den alten Assoziationen um Tussi-Quatsch, Proll-Fingerchen und Gelnägel – denn die gehören längst über Bord. Zwar vergesse ich selbst ständig, mir meine Nägel zu lackieren – Anna werd‘ ich dafür jetzt allerdings öfter besuchen. Merci, du Liebe.

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Und dass das Nagelbusiness so langsam aber sich ins Laufen kommt, beweist Anna seit längerer Zeit: Sie begleitete großes Feature in der Cosmopolitan, zauberte auch Jessie und Ari bunte Nägel und ist ständig auf Berliner Events unterwegs. Wie sie dazu überhaupt kam, was Nail Art so besonders macht und was ihrer Meinung gar nicht mehr auf den Nägel geht, verriet sie mir bei Pide und Kaffee. Merci für deine Zeit, liebe Anna <3

Janes: Liebe Anna, wie bist du eigentlich zum Nail-Design gekommen?

Anna: Ich habe mir selbst schon immer gern die Nägel lackiert und war mit einer Freundin dann mal bei Sophie von The Illustrated Nail, um mir die Nägel machen zu lassen. Das war das erste Mal, dass ich selbst mit Nail Art in Berührung gekommen bin. Ich fand’s cool und hab mir gedacht Das kann ich auch. Dann habe ich auch direkt meinen Worten Taten folgen lassen und mir den ganzen Kram dafür besorgt, hab‘ mich informiert und rumprobiert.

Janes: Was muss man sich da so genau besorgen?

Anna: Ich habe mir Nail Art Pens gekauft, diese getestet und mich am klassischen Leo-Muster ausprobiert. Und dann ging’s auch schon mit Glitzersteinchen und anderen Spielereien weiter. Jetzt langsam wird’s immer kostspieliger: Neue Pinsel kommen, immer mehr Farben.

Nailinger-2Janes: Gibt’s deine persönliche Check-Liste für die Grundausstattung?

Anna: Ein sehr guter Unterlack und ein guten Überlack sind die essentiellen Dinge – auch wenn man sich bloß rote Nägel lackiert. Für kleine Nail Art Spielerin würde ich mir die Pens von LCN oder Models Own zulegen – mit schwarz und weiß kann man auch gleich mit einem schönen Leo-Muster starten.

Janes: Ich persönlich benutze nie Unterlack, weil mir das einfach alles zu lange dauert. Ein Plädoyer für den Unterlack, bitte!

Anna: Nun ja, es schützt ganz einfach den Nagel. Ich bin auch kein großer Fan von den glättenden Nagelpfeilen, weil sie den Nagel einfach kaputt machen. Mit Unterlack kriegst du gleich einen ebenmäßigen Grund gezaubert. Und der Überlack ist super für’s Finish: Glättet ebenfalls, gibt einen schönen Glanz und schützt den Lack natürlich.

Nailinger-11Janes: Deine Produktempfehlung an dieser Stelle? Einen guten Unterlack kriegt man von…

Anna: Ich bin großer Essie-Fan und der Unterlack, den ich empfehle heißt Norish Me, weil der die Nägel eben schön pflegt. Und als Überlack empfehle ich Let it Shine.

Janes: Wie unterscheidet sich Nail Art von der klassischen Maniküre?

Anna: Naja, bei Maniküre setzt man sicher eher darauf, den Nagel in Form zu bringen und „schick“ zu machen. Am Ende gibt’s noch einen sorgsam lackierten Lack drüber und fertig. Letzteres steht aber nicht so im Vordergrund. Und bei Nail Art wird die Form nur kurz bearbeitet, allerdings liegt der Fokus einfach auf dem Lackieren. Dabei, die „Kunst“ auf den Nagel zu bringen.

Janes: Seit wann sprechen wir eigentlich von einem Nail Art Hype?

Anna: Sophy Robsen oder auch Sharmadean Reid von Wah Nails aus London gehören zu den Pionieren und haben schon vor Jahren angefangen. Aber auch in den Staaten ist das schon super lange Thema. Künstler wie Rihanna und M.I.A tragen das ja auch vollkommen mit. Allerdings hat es hier erst vor rund einem Jahr richtig angefangen. 

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Janes: Wir Deutschen bleiben uns einfach treu und brauchen für alles länger.

Anna: Bei uns hatte es aber auch lange ein verstaubtes Image und wirkte billiger. Und gerade in Amerika ist es ja auch ganz normal, regelmäßig zur Maniküre und Pediküre zu gehen. Und bei uns ist es gleich Oh, ich gönn‘ mir jetzt mal was, weil es ja auch nicht unbedingt günstig ist. Und das Image ist komischerweise einfach schlechter.

Janes: Du hast’s gerade angesprochen: Wie teuer sind denn zehn Fingerchen bei dir?

Anna: Es fängt bei 25 Euro an und dann kann’s natürlich unendlich hoch weiter gehen – je nachdem, was man da so gerne abgefahrenes hätte.

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Janes: Nail Art ist im Moment wahnsinnig beliebt auf Events. Wir haben dich beim & Other Stories Opening gesehen – wo turnst du demnächst noch rum?

Anna: Ich bin am Wochenende bei X-Mas Voodoo Market – und hab‘ ein paar Weihnachtsmuster in petto. Und übernächstes Wochenende findet man mich wieder beim Christmas Bite Club. Ich bin gerade noch mit Magazinen im Gespräch und vereinbare noch ein paar Termine für Events. Also, da kommt noch was. 

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Janes: Du machst das ja vor allem nebenberuflich und bist in deinem richtigen Leben PR-Beraterin. Gibt’s denn für Nailinger irgendwelche persönlichen Ziele, Wünsche oder Träume, wo’s demnächst vielleicht hingehen könnte?

Anna: Ach, ich lasse das alles auf mich zukommen. Irgendwann könnte ich mir schon vorstellen, das Hobby zum Beruf zu machen. Ich denke, dass ist immer der Traum, sonst müsste man die Passion ja auch gar nicht verfolgen. Wenn man nur mit dem glücklich wäre, was man gegenwärtig macht, würde man ja immer auf einer Stelle stehen bleiben. Und das treibt einen schließlich nicht voran, oder? 

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Janes: Ach, eine abschließende Frage hab‘ ich doch noch: Was ist eigentlich mit French Manicure. Geht oder geht gar nicht?

Anna: Uh, schwierig. Ich finde es bei kurzen Nägel voll ok, bei langen allerdings ganz schwierig – das sieht relativ schnell billig aus. Bei New French Manicure ist das allerdings wieder was anderes, also zwei bunte Lacke – dunkelblau und hellblau beispielsweise. Ich würde allerdings auch von Gel-Nägeln abraten, weil auch sie meistens den Nagel schädigen. Was nicht bedeuten soll, dass ich es nicht verstehen könnte, warum manche das schön finden. Beispielsweise wenn man Nägel kaut und damit endlich aufhören möchte. Das sollte man allerdings professionell machen, statt sich in der Drogerie irgendwas dergleichen zu kaufen. Von Schellack, einer Mischung aus Gel und Lack, würde ich übrigens auch abraten. Auch der macht die Nägel kaputt. Hält zwar auch zwei Wochen, bringt am Ende allerdings nichts. 

Pflegen kann man seine Nägel übrigens ganz einfach mit Oliven-Öl, Baby-Öl oder anderen Pflege-Öl. Das ist für den Anfang übrigens schon mal perfekt.

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2 Kommentare

  1. Sina

    Sorry, aber das sieht einfach nur furchtbar aus- ganz in Weiß wars noch schön und sauber lackiert, aber sobald da Effekt-Schnickschnack dazukommt ist der Ofen aus. Klarlack- ja bitte, Klarlack mit Glitzer- manchmal gerne, Farbe- da wird es schon schwierig, verrückte Muster und Motive- never ever! Aber naja, auch das ist- wie alles andere auch- Geschmackssache. Und die Anna sieht sehr nett aus.

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