Behind the Scenes:
Beim Lookbook-Shooting
für das neue Denim-Label „DAWN“

20.12.2013 Mode

DAWN

Denim-Labels gibt’s wie Sand am Meer – doch eines gehört zukünftig hinter unsere Löffel geschrieben: DAWN. Ein Jeans-Label, das nicht nur mit ziemlich hochwertigen Jeans-Stücken daher kommt, sondern auch noch auf Nachhaltigkeit setzt und selbst produziert: Ohne Umwege, Ausbeutung und schlechtes Gewissen. Drei Freunde, eine Idee, ein Label. Und wer jetzt noch glaubt, das Ganze wäre ziemlich unbezahlbar, der hat die drei Macher auf jeden Fall nicht richtig verstanden: Weniger Produktionsschleifen und noch weniger Fingerchen im Spiel bedeuten nämlich vor allem eines: Weniger Kosten. Und so kann man sich ein Stück DAWN demnächst auch tatsächlich leisten.

Woher die Idee kommt, wer hinter DAWN überhaupt steckt, was Dawn bedeutet und wieso wir uns vom Fleck weg in das Newcomer-Label verliebt haben – all das erfahrt ihr in unserem großem Behind-The-Scenes vom Fotoshooting für das erste, bald erscheinende Lookbook von DAWN und natürlich im Interview von den Machern selbst.

Dürfen wir vorstellen? DAWN – das niegelnagelneue Denim-Label mit Verantwortung.

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Ein traditionelles Material geht einen neuen Weg, so oder so ähnlich könnten wir die Vision von Designerin Ines, Mit-Fabrikbetreiber Marian und Köpfchen Gabriel beschreiben. Ein Herzprojekt, das aus jahrelanger Erfahrung entstand und von Machern aus dem Boden gestampft wurde, die allesamt Freunde sind. DAWN – übersetzt Morgenröte oder Neubeginn – wird wortwörtlich genommen. Das neue Denimlabel, das uns mit der kommenden Winterkollektion 2014 beeindrucken möchte, uns ein gutes Gewissen mit auf den Weg geben will und unseren Kopf anknipst.

Dabei wird das Material Denim gar nicht unbedingt neu gedacht, sondern einfach von Grund auf neu behandelt. Textilien aus Japan treffen auf eine Produktionsfirma in Vietnam und werden dort zu dem gefertigt, was DAWN ausmacht. Ein Produkt, das nicht nur qualitativ hochwertig ausschaut, sondern auch mit ganz viel Kopf produziert wird.

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Gefertigt wird nicht in irgendeiner Firma in Vietnam, sondern in Marians. Der Mitgründer von DAWN lebt bereits seit etwa sechs Jahren dort und kennt das Geschäft. „Dank der Fabrik haben wir natürlich die Möglichkeit, die Produktion transparenter zu gestalten. Marian hat in Vietnam eine eigene Factory, die wir nutzen können. Und dort haben wir komplette Handlungsfreiheit. Dort können wir die Arbeits- und Lebensbedingungen ganz einfach kontrollieren und ein globales Produkt anbieten, das eben auf Nachhaltigkeit setzt – einschließlich Arbeitsbedingungen, Lebensbedingungen und Umweltfaktoren.“

Immer mit der Vision: Ein großartiges Produkt, das transparent ist.

DAWN kennt seine Mitarbeiter und macht genau das anders, was wir eben nicht aus Bangladesh hören: Faire Produktionsbedingungen, Wertschätzung und ein ganz selbstverständliches Miteinander.

DAWN 10 DAWN 9Zwei der Macher: Gabriel und Ines.

Warum das Ganze?

Alle drei sind an einen Punkt angekommen, an dem sie für sich gesagt haben, dass sie nicht mehr ohne Sinn konsumieren möchten, sondern das Bewusstsein stärken wollen. „Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten – damit es gut für die Umwelt ist und für mich. Und vielleicht kann man damit ja auch etwas verbessern.“

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Aber wie sieht DAWN eigentlich aus?

Denim ist Denim ist Denim – nicht ganz. Die Besonderheit liegt in der Qualität und im Detail  – und darauf scheint sich das Label konzentriert zu haben. Kupfer-Fäden kommen erst nach dem Umkrempeln zum Vorschein. Farbverläufe werden auf der Jeans erst bei genauerem Hinsehen entdeckt und ökologisch einwandfreies Leder bekommt durch den sehr bewussten Einsatz gleich viel mehr Aufmerksamkeit. Ein Kleidungsstück hat’s uns ganz besonders angetan: Der Blouson – der kommt bei DAWN gleich in mehreren Ausführungen daher und überzeugt sowohl vom Innenfutter als auch vom Design selbst, von der Verarbeitung und vom Sitz. 

Die Preise? Die starten bei 100 Euro für eine einfache Blue Jeans und steigen bis zu 250 Euro für ausgefallenere und aufwendigere Stücke.

„Wir haben für uns festgestellt, dass die perfekte Jeans fehlt – dieses eine Modell. Eben ein gutes Produkt, zu einem guten Preis. Ein bisschen sexy, ein bisschen unangestrengter als die anderen. Und dann kam DAWN. Wir nehmen uns nicht so ernst und sehen uns gern mit einem zwinkernden Auge. Wir wollen, dass unser Model lacht. Dass uns das Mädel ein Bewusstsein mit auf den Weg gibt. Ein Lebensgefühl. Unbekümmert, leicht und trotzdem bestimmt. Ehrlich und authentisch.“ 

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Jane Wayne: Ihr könnt jeden einzelnen Schritt belegen?

Wir können natürlich Belegen, wo alle Puzzleteile herkommen. Aber wir möchten natürlich an uns arbeiten und wollen, dass all unsere Textilien aus einem noch näheren Umkreis kommen. Damit die Wege kürzer werden und damit noch weniger Wasser verbraucht wird. Es ist ein Prozess und wir haben noch nicht alle perfekten Lösungen parat. Bestimmte Textilien kommen aus Japan, andere aus den Staaten – weil wir natürlich ein perfektes Produkt haben wollen. 

Sicherheit für Angestellte und Umweltaspekte stehen im Vordergrund. Wir wollen transparent sein und arbeiten weiter an unserer Vision.

Aber wir möchten in der Zukunft daran arbeiten, Stoffe mitzuentwickeln und an dem Prozess aktiv teilzuhaben. Manchmal sind es ganz banale Dinge, an denen wir arbeiten müssen: Wir haben in der Fabrik letztens zum Beispiel dafür gesorgt, dass man dort mit dem Lichtschalter nicht alle Lichter gleichzeitig anknipst und selbst ungenutzte Bereiche beleuchtet, sondern eben mehrere Lichtschalter einbaut. Und dadurch haben wir schon mal einen Rieseneffekt erzeugt – wir sparen 50 Prozent Strom. Und so geht’s weiter. 

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Jane Wayne: Ihr habt euch mit Denim natürlich eines der umweltschädlichsten Kleidungsstücke ausgesucht. Wie versucht ihr dennoch umweltfreundlich zu arbeiten?

Ines: Wir haben uns nicht ausschließlich auf Bio oder Organic Cotton spezialisiert. Die wiederum muss nämlich in sehr warmen Gegenden angebaut werden und hat einen sehr hohen Wasserbedarf. Wir achten also eher darauf, dass bestimmte Chemikalien nicht verwendet werden – irgendwelche Sprühverfahren kommen nicht in Frage, wie beispielsweise dieses Silver Finish oder Leder Coating. Das ist schädlich für den, der es aufsprüht, für den Träger und für die Umwelt. Wir haben uns daher jemanden aus Japan gesucht, der gleich mit Metallfäden arbeitet. Die Optik ist dann zwar anders, dafür nicht schädlich. Wir verzichten vollständig auf Sandstrahlung und bedienen uns der Lasertechnik. Und das sind nur ein paar Beispiele.

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Bedingungen verbessern statt bloß zu verteufeln.

„Wir müssen die Bereitschaft zeigen, für Textilien wieder Geld auszugeben. Ein fünf Euro-Kleidungsstück kann nicht richtig sein. Und das muss allen klar sein.“

„Wir möchten durch DAWN soziale Projekte in Vietnam unterstützen und starteten damit, eine Nähschule zu fördern und Arbeitsplätze zu vergeben. Aber das ist nur der Anfang. Wir wollen unsere Konsumenten regelmäßig auf unserer Seite auf dem Laufenden halten und ihnen ganz ehrlich zeigen, was wir machen und wie wir arbeiten. Dort wird alles transparent aufbereitet und geupdatet. Wir wachsen mit unserem Projekt und sind glücklich wie nie zuvor.“ 

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DAWN ist nicht bio noch organic, aber nachhaltig und garantiert einen Prozess. Ein vernünftiges Produktions-Set up und das Umdenken bei den Produktionsbedingungen sind der Anfang.

Langfristiges Ziel der drei: Zu weben. Sie waschen und nähen bereits selbst, demnächst soll es weiter gehen – auch mit einer Herrenkollektion.

Im Juni startet der Online Store. Und dann könnt ihr DAWN selbst testen. Wir drücken den drei Machern für ihren Start mit ihrem Baby auf jeden Fall alle Daumen und hoffen, demnächst noch ganz viel von ihnen zu hören. Wir sind gespannt!

Zu den Personen: 

Gabriel war jahrelang bei Marc’O Polo und hat dort das Herren-Departement mitgeführt. Angefangen hat seine Modekarriere allerdings schon früher – bei Esprit. 

Ines hat Modedesign in Florenz studiert und im Anschluss Textildesign in Mönchengladbach. Dann ging’s erst zu Blutsgeschwister und bis zuletzt war sie Head of Design bei Tom Tailor in Hamburg. 

Marian war erst im Einkauf für einen Departement Store tätig und ist vor acht Jahren in die Türkei gezogen. Vor sechs Jahren ging’s nach Vietnam, um dort eine Produktionsfirma zu gründen. 

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