Wann immer über das deutsch-französische Designer Duo Augustin Teboul gesprochen wird, fällt das Wort „Kunst“ mindestens genau so häufig wie „Mode“. In alter Floskelmanier kann man dazu nichts anderes sagen als „keineswegs verwunderlich“. Die beiden Designerinnen treiben ihr Handwerkskönnen mit jeder Saison erneut auf die Spitze. Perfektion als Synonym für Augustin Teboul? Akzeptiert.
Bisher wurde von den Designerinnen einzig die Nichtfarbe Schwarz als Vollendung geadelt, diesmal brach man jedoch mit eigenen Prinzipien und gab Puder eine Chance. Weg vom Seiltanz zwischen Fetisch und Märchen, hin zur ultimativen Traumwelt, die sich teilweise in der Zukunft abspielt.
Selten erschein ein Kollektionsname so passend: „Equinoxe“ steht für Tag-und-Nacht-Gleiche, für die einzigen beiden Tage im Jahr, an denen die Nacht genau so lange dauert wie der Tag. Augustin Teboul treten mit ihren Kreationen aus Leder, Strick, Samt, Seide, Tüll und Neopren endlich aus dem Schatten in das Licht, wenn auch nur zweitweise. Hinsichtlich der Inszenierung setzte man auf alte Muster:
Mode im Kunstkontext, statt auf dem bleichen Laufsteg. Zu elektronischen Synthesizerklängen aus Jean Michel Jarres Album ‚Equinoxe’ von 1978 bewegten sich die von Niki Pauls gestylten Models in immer wechselnden Formationen, eingebettet in eine reduzierte Kulisse aus wallenden Segeltüchern, die sich in Gedanken zum Space Ship formten.