Von Außen betrachtet scheint es ja häufig so, als seien Moderedakteurinnen emotional verarmte Roboter und ein jeder in der Branche resistent gegenüber Freundlichkeit, Fett und Feingefühl. Dem ist natürlich nicht so. Grob geschätzt würde ich mindestens 80 % meiner Kollegen (ob Designer, Schreiber oder Planer), ein großes, warmes Herz unterstellen, in dem viel Platz ist für Mitmenschen und Schabernack.
Zwei davon sind bekanntlich Julia und Julia von Style.de, ein Dreamteam, das nicht nur auf jeder Party tanzt, sondern auch stets zur Stelle ist, wenn’s mal irgendwo brennt. An meinen Füßen zum Beispiel. Vor lauter Kälte. „Gar kein Thema, ich wohn‘ um die Ecke und bring‘ dir gleich Socken mit!“, verkündete Julia #1. Und so verbrachte ich den frühen Abend nicht nur einem Quasi-Imbiss, sondern auch in rosa Schuhen samt Running-Socken von Nike. Und wisst ihr was? Es war mir egal. So sehr, dass ich sie sogar zur letzten Show anbehielt, statt weiter zu frösteln. Seltsam erschienen mir nur die Reaktionen der anderen: Statt Buh-Rufen erntete ich Komplimente – man ist im Fashion Week Zelt schließlich durchaus Schlimmeres gewöhnt.