Vorgemerkt // Kino-Tipp: „HER“
– mit Joaquín Phoenix, Scarlett Johansson & Amy Adams

22.01.2014 Film, box2

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Im ersten Moment klingt Spike Jonze neuester Film „Her“ nach einer unrealistischen Zukunftsvision, die wenig mit unserer Realität zu tun hat. Dass das allerdings nicht so ist, verrät im zweiten Moment einer der besten Trailer seit langem, der dazugehörige Soundtrack zum Film und gleich im Anschluss der ganze Film. Dort nämlich glänzen nicht nur der unfassbar wandelbare Joaquín Phoenix als introvertierter Schriftsteller, sondern ebenso Scarlett Johansson, die der Computer-Figur Samantha nicht nur ihre Stimme mit außerordentlichem Talent und ganz viel Hingabe schenkt, sondern ihr en Top ganz viel Leben und einen wahnsinnig tiefen Charakter einhaucht. 

In „Her“ geht’s um Trennungsschmerz, um Liebe, um ganz viel Gefühl und die Aufarbeitung derer, um das Auseinanderleben zweier Personen und um die Verschmelzung von Realität und virtueller Welt. Von wegen Zukunftsvision: „Her“ trifft genau ins Herz, lässt uns über das Leben sinnieren, über eigene Gefühle nachdenken und erinnert uns daran, dass wir Veränderungen oft nicht aufhalten können – und dass wir uns alle manchmal in eine ganz andere Richtung entwickeln als der Partner, ohne daran immer etwas ändern zu können. 

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Das Thema „Trennung“ ist allgegenwärtig: Theodore trauert im Stillen seiner Ehe hinterher, lebt zurückgezogen und schreibt beruflich Liebesbriefe, Danksagungen und kleine Nettigkeiten für andere. In seinem Job funktioniert das so hervorragend, dass er im Laufe des Films sogar das Angebot bekommt, seine gesammelten Werke in einem Buch zu veröffentlichen. In seinem Privatleben sieht’s allerdings anders aus: Von Herzschmerz geplagt, redet er mit niemandem über seine eigenen Probleme.

Samantha kommt an dieser Stelle genau richtig: Sie ist ein programmiertes Operating System, das nicht nur Theodores Alltag organisiert, sondern auch zu seiner Traumfrau heranwächst, mit der er seine vergangenen Fehler ergründet und sich reflektiert. Der Haken ist offensichtlich: Samantha ist und bleibt ein unerreichbarer Charakter, virtuell und nicht physisch greifbar. Das belastet beide. Doch das Schlimmste: Sie entwickelt sich unaufhaltsam weiter. So rasend schnell, dass wir mit Theodore leiden, die Situation einfrieren wollen und wieder ganz schnell bei unseren eigenen Gefühlen landen.  

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“By the time you reach a certain age, everyone has been affected by past relationships in good and bad ways. You start realizing that both the positive and negative things that happened are part of your growth as a person. That’s an idea everyone can identify with. One of Spike’s amazing, beautiful talents is that he takes these big intellectual ideas that seem strange and foreign to us — a guy falls in love with his computer — and breaks them down to a place we can all identify with.” So Pheonix im Interview.

Fünf Oscar-Nominierungen können nicht lügen. Danke für so viel Gefühl, für einen wirklichen Überraschungsknaller und für’s Nachdenken über die eigene Beziehung, über bereits getroffene Entscheidungen oder noch zu treffende. „Her“ ist so viel mehr als nur ein Film. Ab dem 27. März steht euer Date im Kino. 

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Alle Bilder: © 2013 WARNER BROS. ENT. via Her – The Movie.

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