Als die Rückkehr des Stan Smiths angekündigt wurde, bekam Sarah Jane es vor lauter Glückseligkeit mit Schnappatmungs-Anfällen zu tun. Ein paar Jahre lang wurde der Adidas-Klassiker, der 1972 als erster lederner Tennis-Schuh gefeiert und nach einem der wichtigsten U.S.-amerikanischen Tennisspieler benannt wurde, nämlich nicht mehr produziert.
Dann die Auferstehung von den Beinahe-Toten. Und eine Hype-Welle, die seit ein paar Tagen durch Berlin rollt, als handle es sich um den letzten Schuh der gottverdammten Erde. Mein Instagram-Account spuckt weiß-grüne Schuhe wie am Fließband aus, der Feed-Reader übergibt sich bald vor lauter Stans und Smiths und Revials und Wows. Und so ganz nebenbei werden wir zu Klonen, die den Hype ganz einfach schlucken.
Jedenfalls könnte man das meinen. Oder wie kann es sein, dass ein ganzer Freundes- und Bekanntenkreis sich plötzlich nach ein und demselben Schuh verzehrt, wo doch täglich neue Releases verkündet werden? Genau. Kann eigentlich gar nicht sein. Ist aber so. Daher auch die aufgestellten Armhaare inklusive kaltem Schauer als Sarah und ich noch vor dem offiziellen Release-Datum auf den Zug aufsprangen und unser persönliches Stan Smith Foto in den Selfie-Topf warfen. „Hier, schaut her, was wir bekommen haben!“. Urgh. Wir diskutierten sogar kurz zuvor noch darüber, ob der Zug nicht längst entgleist wäre und ob wir diesmal lieber die Augen zukneifen als zugreifen sollten. Bis wir auf den Trichter kamen, dass wir erst damit zu den wahren Opfern mutiert wären.
Wer sich vehement dagegen wehrt, Teil einer Bewegung sein, obgleich er bis zum Hals in ihr drin steckt und das sogar sehr offensichtlich, ist im Zweifel doch das bananigere Wesen. Solange man nämlich trotzdem nur trägt, was wirklich gefällt, oder eben trägt, was gefällt, trotz alledem, ist alles in Ordnung. Willkommen, Adidas Consortium Stan Smith, wir werden dich in Würde tragen und es wie Harley-Fahrer machen: Winken, Winken, Winken, wann immer wir einem Klon begegnen.
Die Consortium Modelle gibt’s zum Beispiel in der No.74 in Berlin.
Hier gibt’s die regulären Modelle:
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