Wir waren alle ein bisschen aufgeregt und wussten nicht so recht, was uns am Freitagabend im Artitude Kunstverein erwarten sollte. Das Motto –Paint it Black– und das dazugehörige Video haben es nicht weniger spannend gemacht. Als wir dann aber noch die Designerin selbst treffen durften, um einen kleinen Mädelsplausch mit ihr zu halten, war’s sowieso um uns geschehen.
Nathini van der Meer kann gut und gerne als Powergirl bezeichnet werden und weiß mit ihren 25 Jahren ganz genau, was sie will. Das sehen wir nicht nur an ihrem Ausdruck, sondern vor allem am Stil ihrer Kunst. Die junge Berlinerin hat an der UdK Modedesign studiert, gestaltet Plattencover, macht Fotos, Videos und bringt nach zwei handwerklich experimentellen Kollektionen endlich eine Ready-to-Wear Linie heraus: „Paint it Black“. Das Besondere: Jedes Teil ist tragbar und vermag es trotzdem, uns zu verzaubernd.
Viel Schwarz, Unisex-Schnittformen und seidig fallende Stoffe – so viel wurde schon vorab verraten. Von weiten und eher lässigen Teilen bis hin zu engen und schicken Kreationen war dann tatsächlich alles dabei. Der Fokus: Textur und Schnittführung.
Und dann war da ja auch noch die Performance. Denn Langeweilie gibt’s bei Fräulein van der Meer nicht.
Für ein kleines Interview hat sich die Designerin kurz für uns Zeit genommen und das wollten wir natürlich gleich wissen:
Liebe Nathini, was trägst du heute an deinem großen Tag?
„Ich trage heute ein Fischerhemd aus meiner eigenen Kollektion, aus Seidensatin. Dazu meine Dr. Martens, die ich eigentlich immer anhabe. Heute vor allem wegen der Baustelle, die ihr natürlich nicht mehr gesehen habt. Eigentlich habe ich für heute Abend noch schöne Schuhe mitgebracht, aber die habe ich irgendwie vergessen anzuziehen. Und meinen Hut trage ich natürlich, der als Vorlage für die Hüte in der aktuellen Kollektion diente.“
Wie würdest du uns deine Kollektion beschreiben ohne das Wort „schwarz“ dabei zu benutzen?
„Weich, weit und wertig.“
Und weil uns geflüstert wurde, dass Nathini ein fabelhafter Mensch mit vielen Facetten ist und noch dazu voller Energie steckt, haben wir sie gebeten, uns ihren Charakter in drei Bildern darzustellen:
(On The Run – Nathini ist ständig unterwegs und kann ihr Füße nur schwer still halten. Keine zwei Minuten und sie steht schon wieder in einer andern Ecke und nicht vor unserer Kamera.)
(Gerade ist Nathini ziemlich überarbeitet und ausgelastet, wie sie uns verrät. So eine Kollektion ist eben Arbeit und zwar eine ganze Menge, da steigt die Nutzlast schon mal bis ins Unermessliche.)
(„Laissez faire“ ist das letzte Schlagwort, was uns Nathini über sich verrät (und mein Liebstes.))
Merci du Liebe.
Achso, bevor wir’s vergessen: Auch das Lookbook hat Nathini selbst produziert – Chapeau Madame!
Lookbook-Bilder: Emily Hope