Bunt, weiter, Oilily. Es gab wohl Ende der 80er, Anfang der 90er kaum ein anderes Kinderlabel, das uns mit Blumen-Prints, Knallfarben und bollerigen Silhouetten so entgegenschrie‘ wie das hollandische Label Oilily. Fotos aus meiner Kindheit beweisen: Auch meine Mama war infiziert, kleidete meine Schwestern und mich in üppigen Blumenmeere und unmöglichsten Farbkompositionen und reichte die Stücke nach Herauswachsen ganz selbstverständlich einfach an ihre Schwestern weiter. Oilily von Kopf-bis-Fuß sozusagen – doch dann war Schluss.
Modeketten boten irgendwann einfach die günstigeren Kindersachen an, die vermeintlich Trendigeren. Lockten mit Preisen, die nicht weiter in den Keller gehen konnten und um Oilily war’s ziemlich schnell, ziemlich leise. Und doch können wir das quietschbunte Label bis heute nicht ganz los lassen – zu viele geniale Schnitte und ganz viel Kindheitserinnerung hängt unweigerlich daran. Aber wird’s wohl jemals ein Revival geben?
Die Zeichen stehen gut: Dafür sorgen Windmühlen-Sweater, wild geblümte Ein- und Zweiteiler, hübsche Nadelstreifen Duos und sogar dezentere Stücke. Schieben wir die Beauty-Bags aus dem Douglas-Sortiment beiseite und denken wieder an fröhlich unbeschwerte Zeiten, dürfte ein Revival ab sofort im Erwachsenen-Segment (für uns!) gar nicht so unmöglich sein. Vielleicht braucht’s von Seiten der Holländer noch ein bisschen mehr Konsequenz, ein klein bisschen weniger Romantik in den Kampagnenbildern und eine Prise von damals – wir wären bereit! Und, was sagt ihr?