Buch Tipp // Graphic Novels – oder:
Powerpuff Janes Top 3 Prokrastinations-Bücher

28.04.2014 Buch

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Ihr Lieben. Bitte denkt nicht, dass ihr so wenig von mir hört, weil es mir hier nicht gefällt, mich die Muse einfach nicht küssen will oder ich etwa keine Lust auf online Getippte habe. Um Himmelswillen nein! Ganz im Gegenteil. Alles hier ist wundertoll und ich bin jeden Tag ganz entzückt, dass ich ein Teil von diesem Abenteuer sein darf. Die unangenehme Stille ist in Wahrheit nämlich auf eine ätzend-anstrengende Abschlussarbeit zurückzuführen, die von mir meine volle Aufmerksamkeit verlangt, mir meinen letzten Nerv raubt und weswegen neben dem Bloggen leider auch sonst noch so einiges auf der Strecke bleibt. Seufz.

Nun aber fertig gejammert und in Selbstmitleid gesuhlt, denn ohne ein bisschen Vergnügen läuft im Hause Powerpuff nämlich rein gar nix und so habe ich in den letzten Wochen die aktuellen Comic-Neuerscheinungen durchstöbert. Et voilà! Hiermit präsentiere ich euch die aktuellen Top 3 Powerpuff Jane-Prokrastinations-Bücher:

Graphic Novels stellen für mich die perfekte Verbindung von Literatur und Illustrationskunst dar und eignen sich ganz perfekt, wenn man nach stundenlangem Fachliteratur jonglieren, Buchstaben würfeln und Bildschirm starren irgendwie den Kopf frei bekommen möchte. Außerdem sind die bebilderten Romane ein zu unrecht ziemlich unterschätztes Literatur-Genre, welches, was die inhaltliche Tiefe betrifft, noch ganz viel mehr zu bieten hat als Superhelden-Action und Manga-Mädchen-Lovestorys! Beweis gefällig?

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Ich verehre Alison Bechdel ein wenig. Ihre Comic-Karriere begann ganz undergroundig mit queeren Comicstrips in einem feministischen Magazin, bis sie mit ihrem ersten Comicroman „Fun Home“ senkrecht durchstartete. Zu Recht! Ihr erstes Buch ist eine autobiografische Auseinandersetzung mit ihrer Kindheit, Jugend, Homosexualität und ihrem Vater – in ihrem neuen Roman beschäftigt sich Alison mit der Beziehung zu ihrer Mutter. „Wer ist hier die Mutter?“ ist ziemlich vielschichtig, berührend und gleichzeitig humorvoll geschrieben und ist gespickt mit Verweisen auf Psychoanalyse und Weltliteratur. Ganz grosse Comicliebe!

Ein Interview mit Alison gibt’s übrigens auf Rookie Mag.

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Blau ist eine warme Farbe“ habe ich ohne Unterbruch in einem Zug durchgelesen. Die Geschichte von Clémentine und Emma ist melancholisch, himmeltraurig und wunderschön zugleich. Sie erzählt von der ersten großen Liebe einer Schülerin und einer Kunststudentin, beschreibt den Prozess eines Coming-Outs und der damit verbundenen Auseinandersetzung mit Gesellschaft, Vorurteilen und eigenen Bedürfnissen. Trifft mitten ins Herz! Den gleichnamigen Film, für welchen das Buch als Vorlage diente, habe ich übrigens (noch) nicht gesehen. 

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Im Zentrum von „Aya“ stehen die jungen Frauen der ivorischen Metropole Abidjan. Jede der ganz unterschiedlichen Hauptfiguren hat eine ganz eigene Definition von Glück: Bildung und Karriere, ein gut aussehender Mann mit Geld oder ein eigenes Restaurant. „Aya“ handelt von Liebe, Partys unter freiem Himmel, potentiellen Ehemännern, Miss Stadtteil-Wahlen, unehelichen Babys und reichen Muttersöhnchen. Salopp könnte man den kleinen Wälzer  „afrikanische Telenovela zwischen zwei Buchdeckel“ bezeichnen. Im positiven Sinne – ich habe mich selten besser unterhalten gefühlt! 

2 Kommentare

  1. sina

    danke für die tipps. bin ein großer graphic novel fan … und freu mich immer über empfehlungen.

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  2. Anna

    Super, dass Du Aya vorstellst! Mehr Schwarze Perspektiven und Schwarze Geschichten im deutschen Mainstream bitte!

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