Trommelwirbel! Powerpuff Jane ist zurück im Bloggerbusiness! Nachdem ich die letzten Wochen sozusagen unfreiwillig an den Akademikerschreibtisch gefesselt war, bin ich nun wieder back on track und freue mich auf bevorstehenden Jane Wayne Schabernack! Ich habe hier nämlich schon ein kleines Büchertürmchen gebaut, welches nur darauf wartet, endlich zu vielen schönen Artikel verarbeitet zu werden.
Das wahrscheinlich kleinste Buch auf meinem Stapel ist „Musenküsse – Die täglichen Rituale berühmter Künstler“ von Mason Currey, welches Alltagsrituale von 88 berühmten Menschen von Woody Allen, über Simon de Beauvoir bis Franz Kafka versammelt.
Das Büchlein entstand ursprünglich aus Verzweiflung – so wollte Currey irgendwann einfach herausfinden, woher sich denn eigentlich die ganzen Kreativen ihre Arbeitspower herholen. Er rief den Blog „Daily Routines“ ins Leben und recherchierte wie wild. Dabei stieß er auf lauter spannende Fakten über die kleinen Alltagsmacken der Big Player im Film-, Literatur- oder Kunstbusiness. Die einzelnen Alltagsrituale wurden ziemlich knackig auf zwei, drei Seiten zusammengefasst und lesen sich ganz prima einfach mal zwischendurch.
Beim Lesen von „Musenküsse“ erfährt man zum Beispiel, dass sich David Lynch mit ordentlich Zucker in Form von Milchshakes dopt oder Woody Allen unter die Dusche steigt, wenn es inspirationsmässig mal nicht mehr so richtig klappen will. Andy Warhol telefonierte zehn Jahre lang jeden Morgen mit seiner Freundin und Mitarbeiterin Pat Hackett, welche ihrerseits die bis zu zweistündigen Gespräche transkribierte und zu einer Art Tagebuch abtippte. Bei Schriftsteller F. Scott Fitzgerald flutschte es jeweils erst nach einem großzügigen Schluck Gin und Haruki Murakami steigt doch tatsächlich jeden Morgen um 4 Uhr in der Früh aus dem Bett, wenn er gerade an einem Roman arbeitet. Hut ab, so viel Disziplin hätte ich die letzten Wochen auch gebrauchen können!
Ganz entzückend finde ich dieses kleine Büchlein, dass ich in den letzten Wochen ein paar Mal amüsiert durchgeschmöckert habe. Meist dann wenn das Teufelchen auf meiner Schulter „Kuchen essen“, „tanzen gehen“ oder „True Detective gucken“ in mein Ohr flüsterte. Ist doch ziemlich beruhigend, dass es auch „den Großen“ manchmal einfach nur schwer fällt, sich so einen disziplinierten und produktiven Arbeitstag zu gestalten. N’est-ce pas?
„Musenküsse – Die täglichen Rituale berühmter Künstler“ – KEIN & ABER Verlag
ISBN 978-3-0369-5694-7