Wir müssen damals ungefähr in der 12. Klasse gewesen sein, da kam mir doch tatsächlich zu Ohren, dass eine sonst eher harmloses Mitschülerin während unserer Studienfahrt in die Toskana feststellte, wie viel Glück sie doch habe, nicht so Sonnen-anfällig wie ich zu sein: „Wenn man so braun wird wie Nike, dann sieht das ja an den Gelenken auch schnell dreckig aus“, flüsterte sie, während zwei Freundinnen gerade dabei waren, ihr die verbrannten Käse-Beine mit kühlem Quark einrieben. Als man mir von diesem saloppen Sätzchen erzählte, begriff ich glücklicherweise den unabsichtlich rassistischen Beigeschmack noch nicht. Mehr als ein naives Lachen und ein „Höhö, stimmt irgendwie, guck mal meine Finger“ hatte ich für diese Feststellung nicht übrig. Trotzdem erinnere ich mich noch heute mindestens ein Mal im Jahr an dieses absurde Anekdötchen.
Es passiert außerdem nicht selten, dass man mich, vor allem zu Beginn des Sommers, liebevoll mit dem Antlitz Nadja abd el Farrags vergleicht (manchmal mache ich das sogar selbst, zum Beispiel heute, der pinke Lippenstift ließ mir nämlich wirklich keine andere Wahl und hätte im Nachhinein betrachtet keineswegs sein müssen). Aber genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Fakt ist nämlich: Die Hälfte meines Kleiderschranks passt nicht mehr über meinen Böhnchen-Bauch und deshalb wechsle ich jetzt immer häufiger auf die Spießer-Seite des Lebens. Zum Beispiel in übergroßer Streifenbluse:
Ein guter Weekday-Kauf – wird mich vermutlich bis in den 10. Monat hinein begleiten:
Die kleinste Tasche, die ich besitze und irgendwie auch eine der liebsten. Erinnert mich nämlich an meine ersten Gehversuche im Arbeitsleben (MCM gehörte zu Sarahs und meinen ersten Arbeitgebern fernab von Jane Wayne und ist auch bis heute noch einer):
Die Armbänder stammen von Sabrina Dehoff und Von Hey.
Zur großen Bluse trage ich außerdem eine große Uhr. Von Daniel Wellington:
Und die Schuhe stammen von Minimarket:
Mein Naddl-Ich:
Achtung, Achtung: Die Abnorm-Bluse ist gerade sogar auf 28 Euronen herunter gesetzt: