Einfach machen, statt bloß ständig darüber reden. Pläne schmieden und die Beine in die Hand nehmen, statt seine Zeit mit Grübeleien zu verbringen. Loslegen und mit Herzblut an die Sache gehen. Kurzum: Seinen eigenen Traum verwirklichen. Ihr wisst es längst: Wir sind schwer verliebt in mutige Macherinnen, die keine Angst vorm Scheitern haben, all ihre Freunde zusammen trommeln und ihre kleinen und großen Träume realisieren – und uns damit mächtig imponieren. Kein Wunder also, dass „The Good Store“ gleich mitten in unser Herz traf. Good Things will happen soon – mit einem Plakat und diesem Versprechen macht Gerda seit ein paar Wochen auf sich aufmerksam und startete vergangene Woche ihr persönliches Herzprojekt: Mit dem Uni-Abschluss in der Tasche, ganz viel Modeerfahrung im Gepäck, handwerklichen Freunden an der Hand und der nötigen Portion Optimismus öffnete sie ihre kleine Schatztruhe in Neukölln: The Good Store – ein Vintage Store, der sich den richtig schönen Stücken widmen will, u.a. mit Hermès, Prada, Isabel Marant, Jil Sander, aber auch & Other Stories, COS und H&M aufwartet und so liebevoll eingerichtet ist, dass uns bereits vor der Türe das Herz aufgeht.
Wir haben uns im neuesten Vintage-Paradies mal genauer umgeschaut und mit Shop-Besitzerin Gerda über ihr persönliches Konzept „der schönen Dinge“ geplaudert – und können nur noch eines sagen: Vorbeischauen dringend empfohlen!
The Good Store, Pannierstraße 31, Berlin-Neukölln
Ein Designer-Vintage Store in Neukölln? Japs, warum auch nicht? Was im ersten Moment so ungewöhnlich klingt und lauter Fragezeichen im Kopf hervorruft, beantwortet „The Good Store“ völlig selbstverständlich: Neukölln ist schon lange im Umbruch – und nur weil hier alles schön ausschaut und sorgsam auf Stangen hängt, muss es ja schließlich nicht negativ zur Entwicklung beitragen, oder? The Good Store beherbergt alles Schöne – mit oder ohne Designer-Namen auf dem Etikett, zu jedem Preis (von 20 Euro für ein Miu Miu Shirt bis 500 Euro für neuwertige Isabel Marant Boots) für jedes Alter und sogar für Frauen und für Männer.
Lieblinge? Jap.
A.P.C, Wood Wood, Prada, Hermès, Miu Miu, Jil Sander, COS und Comme des Garçons.
Erzähl uns doch ein bisschen von dir!
Gerda: Ich arbeite ungefähr seit sieben Jahren in der Mode-Branche, habe neben meinem Studium in verschiedensten Stores gearbeitet und Styling-Jobs gemacht. Eigentlich habe ich bis vor kurzem Nordamerika Studien, Politik und Geschichte studiert und stand eben vor der Entscheidung auch noch meinen Doktor zu machen – allerdings habe ich mich dann, zum Leidwesen meiner Eltern, für den Store entschieden. In der Kurzfassung: Ich bin eine Runde um den Schlachtensee gelaufen, habe alles durchgespielt und durchgerechnet und dachte „Ja“. Ich hatte das Gefühl, dass es passt. Es hat sich alles irgendwie gefügt: Dienstag überlegt, Mittwoch den freien Laden gefunden, Samstag besichtigt, in einer Woche das Konzept für die Hausverwaltung geschrieben und dann kam die Zusage – und die Sache war klar. Es ging alles super fix.
OK, halten wir fest: Du hast was völlig anderes studiert, warst aber schon immer interessiert an Mode. Logo, ein Store!
Gerda: Haha, genau. Die ganze Idee kam eigentlich ungeplanter als gedacht. Mein Interesse für Mode war schon als 4-jährige da, wenn ich meiner Mama mal wieder gesagt habe, dass dies und jenes nicht zusammen passt. Aber einen eigenen Store aufzumachen, haben mir vor allem meine Freunde geraten, die schon immer sagten: „Du musst das machen!“ Und konkret wurde das Ganze eigentlich erst so richtig vor zwei Monaten.
Ab sofort schon.
Und warum ein Vintage Store?
Ich mag die Idee dahinter und kaufe selbst super gerne Second Hand. Wer hat schon das Geld, sich im Studium mit neuen Stücken von Acne und Co einzudecken? Und ich mag es, dass man Kleidungsstücken ein zweites „Leben“ schenkt. Wir alle haben Sachen im Kleiderschrank, die wir eigentlich nicht mehr tragen. Warum nicht davon trennen, andere Menschen glücklich machen und noch ein paar Euro dazu verdienen? Außerdem werde ich jeden Tag neu überrascht: Statt auf Messen zu gehen und einzukaufen, kommen die Stücke zu mir und ich erlebe jeden Tag was Unerwartetes.
Nun gibt’s ja gerade in Berlin Vintage Stores wie Sand am Meer. Warum braucht’s dann tatsächlich noch einen und warum sollten wir überhaupt nur noch zu dir kommen?
Gerda: Haha, ja das stimmt. Es gibt so viele Second Hand Läden, aber ich wollte eine kuratierte Auswahl, einen übersichtliche, nicht vollgestopfte Store. Es gibt’s die meisten Vintage Läden mit einem solchen Konzept eher in Berlin-Mitte und hier in Neukölln bin ich damit auf jeden Fall allein. Und ich liebe Neukölln. Gerade in diesem Stadtteil ändert sich so viel, die Menschen sind offen und interessiert und nehmen „The Good Store“ wahnsinnig gut auf. Dries van Noten in Neukölln – ab jetzt schon. „Hermès auf der Pannierstraße“ – wie eine Kundin letztens sagte – richtig. Ich wollte einen Laden, der vielleicht neue Hermès Schuhe verkauft, vor dem man aber keine Angst hat, herein zu kommen. Ich möchte alle erreichen: Die Mama, die zufällig vorbei kommt. Jemand, der seit 30 Jahren hier lebt. Oder natürlich ein anderer, der extra her kommt. Ich arbeite so gerne mit Menschen, ich freue mich über alle, die „The Good Store“ besuchen möchten.
Du sprichst gern von deinem Konzept: Wie würdest du das denn genau beschreiben?
Gerda: Ich mag alles, was gut ist und lege viel Wert auf Details. Ich achte darauf, dass die Bügel nicht aus Draht sind, dass die Blumen frisch sind, dass die Kunden sich wohlfühlen, wenn sie den Laden betreten. Ich mag es, wenn es übersichtlich und luftig bleibt und ich dem Wetter entsprechend auch mal umräume – Stücke ins Lager bringe und andere wieder hervorkrame. Ich werde täglich mit neuen Sachen überrascht und ich mag es im Gegenzug, Kunden mit Einzelstücken zu überraschen. Mir sind bestimmte Dinge persönlich einfach wichtig, die ich manchmal in anderen Stores vermisse und genau das möchte ich hier eben realisieren.
Gibt’s Wünsche für deinen kleinen Traum?
Gerda: Junge Designer aufnehmen, Kunden entdecken lassen und irgendwann hören „Ach, lass uns doch mal in den Good Store gehen, da gibt’s immer so schöne Sachen“.
Ich liebe Gutes, tolle Materialien, schöne Schnitte und den Umgang mit Menschen. Ich liebe es, Menschen zu beraten und mich mit ihnen auszutauschen – beides kann ich hier in meinem kleinen Store jetzt am besten vereinen.
Eines versprechen wir euch: Und hier ist alles schön, übersichtlich und voller Überraschungen. Und genau darum geht’s: Selbstverständlich legt Gerda Wert auf üppige Blumen im Ganzen Store, auf schöne Tüten, auf Abwechslung an den Stangen und auf ein zauberhaftes Lächeln im Gesicht. „Ich möchte, dass die Kunden sich wohl fühlen. Keine Scheu haben und einfach durch den Laden gehen, erkunden und wiederkommen.“ Haben wir, und werden wir, liebe Gerda. Schön war’s <3
Jeder kann mit seinen schönen Kleidungsstücken (gerne nach Saison) vorbei kommen, auch ohne Termin. Wenn es super viele Sachen sind, dann darf gern vorab eine Mail geschrieben werden. Dann werde Preise besprochen – fertig.
Wer immer auf dem Laufenden gehalten werden möchte, der folgt The Good Store (@goodthingswillhappensoon) einfach auf Instagram und erfährt so am schnellsten, was gerade im Store eingetrudelt ist.