Video // „Always #likeagirl“

02.07.2014 Allgemein, Film, box2, Feminismus

like-a-girl-alwaysUm eins schonmal vorweg zu nehmen: Bei diesem wunderbaren Video, das wir euch im Folgenden ans Herz legen wollen, handelt es sich ganz offensichtlich um eine Kampagne der Marke „Always“, aber sei’s drum, das Gesagte und Gezeigte wiegt dadurch nicht weniger schwer und verliert außerdem nicht m Geringsten an Relevanz. Deshalb ein kleines Chapeu an das Kreativteam vorweg: Der Dreiminüter hat nämlich schon über 15 Millionen Menschen erreicht.

Eigentlich brauchen wir an dieser Stelle auch gar nicht groß um den heißen Brei herum reden, ihr werdet nämlich sowieso gleich sehen, worum es geht: Um Girlpower nämlich und Alltags-Sexismus, um einen weiteren eins A Beweis für die Notwendigkeit vom Feminismus im Jahr 2014 (und auch noch danach), darum, dass die Beschreibung „Wie ein Mädchen“ tatsächlich noch immer als Degradierung funktioniert und zwar nicht nur unter Jungs. Ich will wirklich überhaupt gar nicht darüber nachdenken, wie häufig ich in meinem Leben schon Floskeln wie „Stell dich nicht so an, du bist doch kein Mädchen“ oder „Kämpf doch mal wie ein Mann“ von mir gelassen habe, wirklich wahr. Papa hat’s eben schon früh erkannt: Erst denken, dann reden. In diesem Sinne – Let’s go:

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9 Kommentare

  1. Mila

    Liebe Nike – das Schlimme daran ist: voll erwischt! Ich bin Mama von zwei Mädchen und habe meinen girls gegenüber auch schon unbedacht diese „Jetz-sei-nicht-so-ein-Mädchen“ Floskeln rausgehauen. Autsch, aber so richtig. Dabei würde ich mich als reflektiert und emanzipiert bezeichnen. Eijeijei. Also: Gut, sich das mal so richtig vor Augen zu führen und dann den Spieß umdrehen! Thanks a bunch!

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  2. SePia

    Die im Artikel beschriebene Werbe-Kampagne einer Hygieneartikel-Marke ist nicht nur professionell umgesetzt, sie beweist auch beachtliche Raffinesse. Der Werbespot im Stil einer Mini-Doku suggeriert den Zusehern eine unumstößlich empirische Herangehensweise an ein hochemotionales Thema: das weibliche Selbstbewußtsein, zu dem die Marke Stellung bezieht. Genau dies ist jedoch Aufgabe von Werbung. Es ist und bleibt (professionell gestaltete) Werbung.

    Die gegengeschlechtliche Attraktion lebt von Gegensätzen und deren Idealisierung. Das weibliche Klischee ist rund, das männliche eckig. Gut, dass die Geschlechter verschieden sind – das ist per se nicht wertend. ‚Du bist wie ein Mädchen‘ ist für einen pubertierenden Jungen ebenso ‚beleidigend‘, wie ‚Du bist wie ein Bursch‘ für ein Mädchen. Es gibt natürlich vierschiedene Typen von Mädchen und von Burschen, und alle werden zur Pubertät, in einer Phase der Neudefinition, unsicherer bezüglich ihrerselbst.

    Der Werbespot erklärt den Ausdruck ‚wie ein Mädchen‘ zum verallgemeinerten Schimpfwort und polarisiert damit auf Kosten weiblichen Selbstbewußtseins. Die werbende Marke präsentiert und assoziiert sich daraufhin als erhabene Streiterin wider die inszenierte Ungerechtigkeit. Sie nimmt mit der einen Hand und gibt mit der anderen. Gegen reale Ungerechtigkeiten hilft allerdings höchstens Volksbildung oder Psycho-Hygiene aber keine emotionale Werbe-Kampagne einer Hygiene-Marke.

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