Warum Jule Müller heute unser ganz besonderer #Girlcrush ist? Weil sie genau das macht, was wir am besonders lieben: Menschen zusammen bringen. Wenn ihr mich fragt, hat Jule den Traumjob schlecht hin, sie ist nämlich HEAD of LOVE!, richtig gehört: Sie ist Verkuppler vom Dienst. Seit November 2013 leitete sie zusammen mit ihrer besten Freundin Anni das Online Single Magazin, was keinen anderen Namen hat als im gegenteil – ihr erinnert euch? Und dazu gehört nicht nur Mut, sondern eben auch der Glaube an die Liebe.
Dass sie, um Head of Love zu werden, einfach mal ihren festen Agenturjob gekündigt hat, ist für sie Nebensache. Warum? „Läuft super!“ -Finden wir auch!
Wenn Jule mal nicht damit beschäftigt ist, Menschen zu verkuppeln, dann tingelt sie als Fotografin durch Berlin oder tippt sich als Kolumnistin die Finger wund.
Das war aber längst nicht alles, die Gute selbst wirft nämlich noch einen Hammer hinter: Jule, die anscheinend versteht, wie das mit der Liebe so funktioniert, bringt 2015 ihr erstes Buch heraus „Früher war ich unentschlossen, jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher“ im Knaur Verlag. Und das heißt für mich so viel wie: WIR BEKOMMEN GEHOLFEN – und das mit kurzweiligen und lustigen Geschichten um das Dilemma des Erwachsenwerdens, also der Zeit zwischen 20 und 30. Von Schnapsgelagen, über verklemmten Sex bis zur WG mit Mutti und der elendigen Partnersuche in Berlin. Kommt euch bekannt vor? Haha, mir auch!
Vor lauter Begeisterung habe ich doch vergessen, euch Jule jetzt aber mal genauer vorzustellen: Die Liebe ist eine geborene Berlinerin und wird nach eigener Aussage nie, niemals die Stadt verlassen. Denn hier sind die Menschen sind, die sie liebt. Na und weil Jule ja Head of Love und Verkupplerin vom Dienst ist, versteht sie selbst am besten was von Portraits, hier ist ihr’s. Ach, vielleicht sollte ich Jule einfach gleich heiraten. Aber leider nein, sie ist vergeben! <3
Liebe Jule, was hat dich heute Morgen schon inspiriert?
Ich bin gerade an der Ostsee. Vor ein paar Tagen habe ich flache Steine am Strand gesammelt und heute Morgen zu verschiedenfarbigen Türmchen geschichtet. Dann habe ich mich am Innern einer frischen Feige erfreut. Dann habe ich begonnen zu arbeiten.
Was zeichnet Dich und deinen Charakter aus?
Gute Freunde sind das Wichtigste im Leben. Nichts geht über Zusammenhalt und Loyalität – nicht mal kitschige Freundschafts-Tattoos.
Ich glaube an das Glück im Leben. Daran, dass alles immer wieder gut wird.
Nach Photoshop sehe ich besser aus als vorher. Schriftlich bin ich lustiger als in Echt.
Wenn mir zu kalt, zu hungrig oder zu müde ist, bin ich unerträglich. Dann helfen nur noch Energy Drinks – im Idealfall mit Heino auf dem Cover.
Welche Rolle spielt für dich Girlpower und was bedeutet das für deine Arbeit?
Das ist das, wovon die Spice Girls immer singen, oder? Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob ich das überhaupt habe. Wahrscheinlich schon. Power ist wichtig, vor allem, wenn man gefühlt rund um die Uhr arbeitet. Das kommt aber ganz automatisch mit der Passion für das Kreative. Man hört halt einfach nie auf, weil man gar nicht aufhören kann. Weil man nicht aufhören möchte. Weil man ein Ziel hat, wenn auch vielleicht kein Konkretes. Das hat allerdings wenig mit Geschlechtern zu tun, sondern ist ein innerer Antrieb. Ich habe mir noch nie die Frage gestellt, was anders wäre, wenn ich ein Typ wäre. Beruflich. Ich bewundere einfach jeden, der die Eier hat, das zu tun, was ihn glücklich macht – ohne dabei anderen zu schaden und/oder zu verhungern.
Was mich in meiner Arbeit dann aber doch ab und zu anspornt, sind Sätze wie „Was haben Frauen im Internet schon groß gerissen?“ Da werde ich pissig und denk mir „Jetzt erst recht, du Arschloch.“
Was sagst du, als unser Power Girl, zum Thema Feminismus?
In meiner Welt spielt dieses Wort eher keine Rolle. Ismen sind generell ja eh oft schwierig. (-> siehe auch Alkoholismus, Extremismus, Narzissmus). Ich fühle mich als Frau weder beruflich noch sonst irgendwie benachteiligt. Außer vielleicht beim Handwerken, Kugelstoßen und Autos reparieren. Ach warte, dafür interessiere ich mich ja eh nicht. Also alles gut.
Wie immer sind wir natürlich neugierig. Wie wird es bei Dir weitergehen?
Ziele und Wünsche für Dich und für im gegenteil? Beschreibe uns das doch mal ohne Worte!
Willkommen im Entweder-Oder-Land:
Entweder…
…zufällig oder geplant? Geplant. Für „zufällig“ bin ich nicht entspannt genug.
… zu zweit oder alleine? Zu zweit. Wobei ich auch oft meine Ruhe brauche.
…lesen oder zuhören? Zuhören. Ich lese nicht so gerne. Buchstaben haben die Angewohnheit, vor meinen Augen zu verschwimmen.
…lieben oder verliebt sein? Lieben. Das hat eine längere Halbwertszeit.
…laut oder leise? Leise.
…Liebesbrief oder Email „send with love“? Liebesbriefe sind total umständlich. Finde ich in der Theorie romantisch, brauche ich aber nicht. Eine Mail tut’s auch.
…Harmonie oder Aufstand? Harmonie immer und überall.
Es geht Richtung Feierabend:
…Green Smoothie oder Pommes Schranke? Grüne Smoothies und Chia-Samen machen mir echt Angst. Ich bleibe bodenständig und nehm einmal Pommes Schranke zum Mitnehmen, bitte.
…Aperol Spritz oder Bierchen? Aperol trinke ich gerne. Auch wenn mir das manchmal peinlich beim Bestellen ist. Weiß auch nicht wieso. Ist irgendwie so tussig.
…Sneaker oder High Heels? Vor nur fünf Jahren war es in meinem Freundeskreis noch voll der Aufreger, weil ich mal mit Adidas Hightops im Club war. Heute kann ja kaum noch jemand ohne seine Sneaker tanzen gehen. Zurecht.
Wenn dein Leben ein Buch oder ein Magazin wäre, dann hieße es?
In der Grundschule war ich Herausgeberin des Magazins „Schlampe“. Nicht sonderlich passend, so im Nachhinein betrachtet. Jetzt gerade würde ich das Presseerzeugnis meines Lebens „Das glaubt mir zu Hause niemand“ nennen. Oder „Palim palim“.
Dein aktueller Lieblingssong auf Dauerschleife und dein All-Time-Favourite?
Aktuell (bzw. natürlich viel zu spät): James Blake – A Case of You
All-Time-Favourite ist richtig hart. Irgendwas zwischen Counting Crows – Mr. Jones und Michael Jackson – Give in to me
Wo finden wir dich bei 25Grad und Sonne in Berlin treffen? Und wo bei 15Grad und Regen?
Ich bin echt überdurchschnittlich wenig draußen. Und wenn, bleibe ich meistens in Neukölln. Bei Sonne bemühe ich mich gerne mal zum Flughafen Tempelhof, bei Regen kriegt mich keiner vor die Tür.
Deine absoluten Must-Haves für den kommenden Herbst: Auf was kannst und willst auf keinen Fall verzichten?
Ich hab zwar irgendwann mal Modedesign studiert, aber mit der Thematik so viel am Hut wie deine Oma mit Tinder. Gerade mag ich gedeckte Töne und weite Formen. Das korallfarbene Tuch kann ich leider echt nicht empfehlen. Das hassen alle voll. Die Jacke hingegen ist ein Super-Übergangsschnapper und wird weitestgehend geduldet.
Shirt: Topshop // Sport-BH: Hunkemoller // Parka: Zalando // Schuhe: Asos // Tuch: Topshop // Hose: &otherstories // Poncho: Topshop
Und der Sommer war… und der Herbst wird…?
Der Sommer war schön, aber wenig erholsam. Der Herbst wird noch schöner, aber bestimmt kein Stück erholsamer.
Die liebsten fünf Instagram Bilder dazugehörigen Geschichten von Jule:
Freunde. Komplett unverzichtbar. Hier sind wir auf irgendeiner Party. Ist aber auch egal. Hauptsache es wird gekuschelt.
Nach Jahren der Suche habe ich endlich jemanden gefunden, der mit mir das Lady-Diana-Puzzle bezwungen hat. Ein großer Moment.
Auf den Artikel über im gegenteil in der Süddeutschen Zeitung war ich besonders stolz, weil sogar meine Wurst-Mann-Metapher darin Platz fand.
Das hier ist Norwegen um ein Uhr morgens. Neulich, als ich noch Zeit und Geld hatte, war ich mit Freunden auf den Lofoten. Das war nachhaltig beeindruckend. Und echt hell.
Ich sammle und sortiere Dinge wie Knöpfe, Pfandmarken, Bücher und Kleidung gerne nach Farben. Das beruhigt mich.
Hast du eine Frage an uns oder willst etwas loswerden?
Synchronschwimmen oder Curling?
Sportkegeln natürlich…
Merci – Head of Love, Jule Müller <3