Ich sitze nichtsahnend im Kino, stopfe meine mittlere Portion Popcorn wohldosiert in mich hinein und weine plötzlich Sturzbäche, obwohl wir gerade erst bei der Kino-Vorschau für die kommenden Monate sind. Es gibt bloß einen Grund: Der Trailer zu „The Theory of Everything“ macht mich so traurig, dass ich nicht weiß, wie ich meine Tränen unter Kontrolle kriegen soll. Na gut, möglicherweise befinde ich mich gerade einfach in einer höchstemotionalen Phase, denn der Rest des Kinosaals weiß sich nämlich zu beherrschen.
Und doch: Die Verfilmung des ALS erkrankten Wissenschaftlers Stephen Hawking ist nicht bloß eine verkitschte Liebesgeschichte mit klugen Weisheiten, wie man sein Leben wieder auf die Spur bringt – „The Theory of Everything“ ist die Geschichte eines Genies, das sich niemals seinem Schicksal beugen wollte, für das Herz kämpfte und zu einem Wunder der Medizin wurde.
Falling in love gave me something to live for – und ich könnte gleich wieder losweinen…
1999, neun Jahre nach Janes und Stephens Scheidung, wird die Liebe in Janes Buch „Music to Move the Stars. A Life with Stephen“ nämlich praktisch annuliert – und dient trotzdem gleichzeitig als Grundlage für den Film. Und ich, ich bin wieder traurig.
The Theory of Everything ist das Biopic des Physikers Stephen Hawking (gespielt von Eddie Redmaine), der es durch populärwissenschaftliche Bücher sogar schaffte, einem großen, fachfremden Publikum Erkenntnisse über die Physik nahe zu bringen (Eine kurze Geschichte der Zeit, Das Universum in der Nussschale). Der Film widmet sich nun auf eine romantisch verklärte Art seinen wichtigsten Ausschnitten: Seinem Studium in Cambridge, seinem wissenschaftlichen Ruhm, der leidenschaftlichen Beziehung zu seiner Frau Jane (gespielt von Felicity Jones) und vor allem: Seiner schweren Amyotrophe Lateralsklerose Erkrankung: Vom Ausbruch, über schwerste Diagnosen bis hin zur Bewegungs- und Sprachunfähigkeit.
Das alles wird auf eine solch herzzerreißende Art und Weise umgesetzt, dass mich die Beziehung der Zwei, dieser unaufhörliche Optimismus und diese Stärke nicht mehr loslassen wollen. Ein ganz klein bisschen kitschig, ich weiß.
Ab dem 25. Dezember können wir uns das Ergebnis von James Marsh nun genauer ansehen: The Theory of Everything gilt jedenfalls jetzt schon als Oscar-Anwärter – und allein der Trailer erntet vollstes Verständnis dafür. Ich jedenfalls bin ziemlich gespannt, werde mich im Vorfeld mit Taschentüchern versorgen und hoffe, dass das Biopic nicht komplett an der Realität vorbeischrabbt.
Bilder: Screenshots „The Theory of Love“