Wenn man überhaupt gar nicht mehr weiter weiß und Geschenkideen ausbleiben wie Sonnentage in der Arktis, dann bleibt noch immer die Musik. Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich gibt es keine schlimmeren Überraschungen als Gutscheine, bloß weil dem Schenker nichts Besseres einfiel. Ich plädiere im Falle völliger Inspirationslosigkeit an dieser Stelle also mit Nachdruck für etwas Selbstgebastelt, Blumen vom Straßenrand, ein Herbstblatt mit Edding-Gesicht, oder: Eine Scheibe aus Vinyl.
Weil die Geschmäcker aber auch hier so wahnsinnig divers sind, habe ich fix eine kleine Platten-Liste zusammen gestellt, die euch ja ganz vielleicht noch bei einer Auf-Den-Letzten-Drücker-Besorgung unter die Arme greifen könnte:
Für jeden, dessen Herz für die späten 60er schlägt, für Weltfrieden und ein bisschen Drama:
Klingt ein bisschen nach Edward Sharpe & the Magnetic Zeros, was kein Wunder ist, denn wir haben es hier mit dem brillanten Solo-Projekt des Sängers der magnetischen Nullen zu tun.
Alexander – „Alexander“ – gibt’s hier.
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Für Jazz-Neulinge, die auf Lametta oder guten Wein stehen:
Funktioniert zu jeder Tages- und Jahreszeit: Beim Frühstück in der Sonne, zu einem edlen Tropfen in der Dämmerung oder während des Tannenbaumschmückens.
Benny Goodman and his orchestra – In Concert gibt’s hier.
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Für Mamis der 80er und uns:
Beat Poetry trifft auf Electronica – Das erste Album seit 16 Jahren klingt kein bisschen wie unsere (jungen) Mütter den rauen Sound von Neneh Cherry im Gedächtnis haben. Wild anzuhören ist die Comeback-Platte aber trotzdem.
Neneh Cherry – „Blank Project“ gibt’s hier.
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Für Lap-Dance & Hollywood-Fans:
Sharon Jones ist nicht nur als Frau bärenstark, sondern auch als Sängerin. Soul vom Feinsten.
Sharon Jones – „Give the People What They Want“ gibt’t hier.
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Für Popmäuse, die trotzdem nichts mit den Charts anfangen können:
Sagen wir’s mal so: Jessie Ware macht Musik für feine Öhrchen und gute Geschmäcker, sie klingt trotz schlau portionierter Sound-Experimente konstant eingängig, aber nie langweilig. Funktioniert bei Herzschmerz genau so gut wie bei akutem Kribbeln im Bauch.
Jessie Ware – „Tough Love“ gibt’s hier.
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Für Anhänger von Saint Laurent, Kettenraucher, Indiekellerpartyfans und Hippies im Herzen:
Klingt wie: Früher. LSD. Beatles, Byrds und Tame Impala. Neo-Psych. Tabakreste und feuchte Keller. Weiße Hasen. Sommer und Marihuana.
Temples – „Sun Structures“ gibt’s hier.
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Für Kenner, Träumer, Väter und Poeten:
„Baby“ist eines der schönstem Lieder, die je geschrieben wurden und Ariel ist supertalentiert. Man sagt dem Musiker aus L.A. zwar nach, dem Weid-Amerika Genres anzugehören, so weird ist das, was er da auf Platte pressen lässt aber gar nicht. Stattdessen gibt’s auf „Mature Themes“ viel Lo-Fi und brillant-absurde Texte.
Ariel Pink’s Haunted Graffiti – „Mature Themes“ gibt’s hier.
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Für Romantiker in Turnschuhen:
Downbeat Electronica. Nach Frank Oceans Debüt eines der besten Alben der vergangenen Jahre. Musik für immer und zwischendurch.
Geht ganz tief rein in Magen, Herz und Knochen.
Chet Faker „Built on glass“ gibt’s hier.
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Für Fans von den Yeah Yeah Yeahs und „Her“:
„Als ich 27 war, war ich oft am Boden. Ich war mir nicht sicher, ob ich mich jemals wieder verlieben würde. Diese Songs wurden zu jener Zeit bei mir zu Hause aufgenommen. Sie sind der Soundtrack eines niemals endenden Liebes-Kreuzzugs. Ich hoffe, dass sie Dir auf Deiner Reise eine ebenso gute Gesellschaft sind.“ Mehr braucht man gar nicht zur ersten Solo-Platte der Yeah Yeah Yeahs-Frontfrau sagen.
Karen O – „Crush Songs“ gibt’s hier.
Für Fans von The Smiths und Herren mit Lederhandschuhen:
Süße Musik, wütende Texte. Eben das, was Morrissey schon immer gut konnte.
Morrissey – „World Peace is non of your business“ gibt’s hier.
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Für Leute, die deine kleine Schwester als Hipster bezeichnet:
Der Gesang von Mister Sohn ist stets ein bisschen wehmütig, nie aber wehleidig, der Sound polyrhythmisch und das ganze Album äußert hörenswert.
Sohn „Tremors“ gibt’s hier.
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Für Kölner und Fans von Frauengesang, der über Minimal liegt:
Ada beweist, dass elektronische Musik und Songwriting ein Traumpaar ist. Trotz einer konstanten Schwere in jedem einzelnen Songs, fangen die Füße beim Anhören jedes Mal leicht zu trippeln und tanzen an. Falls Minimal intelligent sein kann, ist das hier geradezu ein Paradebeispiel.
Ada – „Meine zarten Pfoten“gibt’s hier.
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Für Jens. Und Jungs, die Beatboxen können:
„Never change a running system“, hm? Weil das New Yorker Duo „Run The Jewels“ schon mit dem gleichnamigen Album „Run the Jewels“ voll ins Schwarze traf, brauchte man sich über einen Namen für die Nachfolger-LP tatsächlich keine Gedanken mehr zu machen. „Run The Jewels 2“ eben, logisch. Killer Mike und El-P wissen nunmal, wie Rap geht. Klingt böse. Böse gut.
„Run the Jewels – „Run the Jewels 2“– gibt’s hier.
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Für Alle.
Dena macht’s wie Kafka, denn sie benutzt einfache Worte um Kompliziertes zu sagen, in jedem einzelnen Track. Meistens geht es um Liebe, die schmilzt wie ein siffiges Eis, ganz oft aber auch um diese seltsame Klassengesellschaft, in der wir leben. Es mag ausgelutscht klingen, ist aber wahr: Eine Ohrwurm-Garantie gibt’s gratis oben drauf.
DENA – „Flash“ gibt’s hier.
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Für Menschen, die Musik auch mal mit geschlossenen Augen hören:
Will Wiesenfeld aka Baths kommt aus Los Angeles, ist mittlerweile aber glücklicherweise auf dem ganzen Erdball unterwegs, um seine sphärischen Klangbotschaften in der Welt zu verbreiten. Weil ich eine deutliche Schwäche für Männer mit gutem Musikgeschmack hege, fand ich mich vor etwa zweieinhalb Jahren also auf einem Konzert-Date wieder, von dem ich noch heute zehre – weil jede Erinnerung an diese Nacht mein Herz bis in die butterweichen Knie rutschen lässt – der Musik wegen jedenfalls, oder genauer: Wegen BATHS. Liebe auf den ersten Track. Chillwave, whoop!
Baths – „Cerulean“ gibt’s hier.
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Und noch mehr Geschenke aus Vinyl: