Perfektionierte Mock Neck Sweater, Culottes, wohin das Auge reicht, knallige Blautöne, die eine neue Liaison mit Pudertönen eingehen und Sportlichkeit im Detail – in New York wurden bislang vielleicht noch keine bahnbrechenden Trends gesetzt, dafür festigt sich mehr und mehr, wovon wir schon im letzten Jahr nicht genug bekommen mochten. Allen voran: Die 7/8 Hosenlänge und der Stehkragen – nein, auch im Winter 2015 ist damit noch längst nicht Schluss.
In New York dreht sich glücklicherweise nicht alles um die 70er (wir hatten nämlich schon ein klein bisschen Angst, dass der Trend sich irgendwann selbst exekutiert, bevor er überhaupt richtig da ist), auch nicht um Überraschungen, die für Furore sorgen – sondern vielmehr um das hier: Die Weiblichkeit und klassische Elemente. Eines aber fehlt auch hier wieder: Wie kombiniere ich die Kreationen mindestens genauso schön, ohne zu erfrieren? Es bleibt ein Rätsel.
Denn ja, so langsam haben wir es verstanden, dass leicht bekleidet alles viel besser ausschaut. Nützt aber nichts, nützt gar nichts, wenn die Garderobe am Ende des Tages nicht ausgeführt werden kann. Ein paar „Wie erfriere ich nicht mit dem Look“-Inspirationen wären an dieser Stelle also ganz hilfreich.
Edun gehört nicht bloß zur bisher schönsten Show der New Yorker Fashion Week, das modische Herzprojekt von U2-Sänger Bono und seiner Frau Ali Hewson lässt sich auch mit bestem Gewissen shoppen: ethisch korrekte Materialverarbeitung und Herstellung trifft auf soziales Engagement – und liefert an dieser Stelle den besten Beweis dafür, dass Nachhaltigkeit längst nicht mehr trutschig sei muss.
Humberto Leon und Carol Lim, die erfolgreichen Köpfe hinter Opening Ceremony, sind meister darin, erfolgreiche Rettungspläne zu schmieden und sie in die Realität umzusetzen: Nach Kenzo wurde das Image von DKNY umgewurschtelt – und siehe da: Es funktioniert!
Mit Power-Familien-Front-Row kann sicher nichts schief gehen, mit solch einer Kollektion erst recht nicht. Ein einziges Wort reicht: Unaufgeregte Perfektion.
Zugegeben, im Hause Lacoste braucht man nicht viel, um unser Herz zum Klopfen zu bekommen. Was sollen wir auch tun? Dieses kleine Krokodil hat sich aus seiner Spießigkeit befreit und jongliert hervorragend zwischen alten Codes und einer ordentlichen Portion Mut. Wir sind längst an Bord und könnten Head-to-Toe in Lacoste herumlaufen.
Wenn Tibi sagt, dass wir auch im kommenden Winter weiterhin auf Culottes setzen sollen, dann ist das eben so. 7/8 Länge trifft oversized Silhouette – und sieht so schön bequem aus.
Ganz ähnlich sieht das übrigens auch Derek Lim und rät als einer der einzigen zum Turtle-Neck meets Sweater – sieht nicht bloß gut aus, sondern auch warm. Und gerade letzteres darf ruhig wieder Trend werden. Non?