Katja Schweitzberger hat irgendwann einmal Germanistik mit Schwerpunkt Sprachwissenschaft studiert, als Nebenfächer belegte sie Psychologie und Anglistik, dann folgten Praktika, unter anderem bei der ELLE. Ihr eigenes Blog „Bees & Ballons“ bereicherte unseren Kosmos darüber hinaus jahrelang mit überaus geistreichen Texten über die wunderbare Welt der Mode, was auch Herrn Hubert Burda schwer beeindruckt haben muss, denn seit 2011 hält die gebürtige Arnstädterin jetzt schon das Zepter bei Les Mads in der Hand. Im gleichen Jahr lernten wir uns übrigens kennen – dem Universum sei Dank, denn eine bessere Festival-Begleitung gibt’s wohl kaum.
Katja ist so ein Mensch, der jeden einzelnen Laufsteg-Look auswendig kennt, und trotzdem noch viel mehr im Kopf hat als Fummel und alles, was da noch mit dran hängt. Musik zum Beispiel. Viel Musik. Insgeheim vermute ich also schon lange, dass Frau Schweitzberger mindestens so gut über Tracks & Töne schreiben könnte wie manch ein chauvinistischer Spex-Redakteur, der meint, er hätte den guten Geschmack mit Löffeln gefressen, pardon. Wenn’s richtig laut wird, dann sieht man Katja manchmal mit geschlossenen Augen zum Beat wippen, ganz so, als würde sie im nächsten Moment zu schweben beginnen. Das nennt man dann echte, wahre Liebe. „Willst du noch ’ne Cola?“ – Keine Chance. Denn wer mit der Musik in andere Sphären fliegt, der braucht kein Zucker um high zu werden.
Katja, was bedeutet dir Musik?
Von Boybands, Girl Power und Hip Hop über Metal und Hardcore bis zu Indie und Elektro habe ich in meinen 29 Lebensjahren so gut wie jede Musikrichtung mal mitgenommen. Heute höre ich – wie sagt man so schön – alles. Hauptsache es berührt mich irgendwie. Nur so bleibt ein Lied bei mir hängen. Dieses Mixtape ist deswegen eher ein Soundtrack voller Erinnerungen an schöne Erlebnisse und prägende Abschnitte meines Lebens, als eine stimmige Playlist mit aktuellen Hits zum mal eben nebenbei Durchhören. Vielleicht bewegen den ein oder anderen die Songs ja genauso wie mich.
The Cure – Lovesong
Wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch eine Band hören dürfte, dann würde ich mich für The Cure entscheiden. Und wenn ich jemals heiraten sollte, dann würde dieses Lied laufen.
Oasis – Cigarettes & Alcohol
Oasis war die Band meiner Studienzeit. Da ist einfach jeder Song ein Hit. Der perfekte Soundtrack für 2 bis 8 Gin Tonic.
Unknown Mortal Orchestra – So good at being in trouble
Meist gespielter Song auf meiner Playlist im vergangenen Jahr. Und sofort riecht es nach Sommer…
Daniel Johnston – True love will find you in the end
Vor einigen Jahren habe ich zufällig die Dokumentation „The devil and Daniel Johnston“ gesehen und war sofort fasziniert von der Musik des Singer/Song Writers, der an einer bipolaren Störung erkrankt ist. Der Text von diesem, einem seiner bekanntesten Lieder, ist wunderbar naiv und ehrlich, die Melodie dazu simpel, die Stimme zerbrechlich.
Bruce Springsteen – I’m on fire
Als mein Freund und ich uns kennengelernt haben, sind wir ziemlich schnell auf das Thema Musik gekommen. Komischerweise haben wir beide im gleichen Moment an Bruce Springsteen gedacht, obwohl keiner von uns ihn zu seinen absoluten Lieblingskünstlern zählen würde. Daran erinnert mich dieser Song.
Depeche Mode – Love in itself
Ich bin kein riesengroßer Depeche Mode-Fan, aber einige Lieder hauen mich bei jedem einzelnen Hören immer wieder völlig um.
Foals – Spanish Sahara
Melt 2010 – das bewegendste Konzert, das ich je erlebt habe.
Fleetwood Mac – The Chain
Als ich mit meinen Eltern ca. 1996 an den Gardasee gefahren bin, lief die komplette Autofahrt „Rumours“. Fand ich natürlich total blöd als Kind. Mittlerweile gehört dieses Album zu meinen All Time Favorites.
The Streets – Has it come to this?
Wenn ich heute manchmal noch Hip Hop oder Rap höre, dann kommt der aus UK. Neben The Streets mag ich King Krule, Dizzee Rascal und Jamie T.
Bright Eyes – Don’t know when but a day is gonna come
Ich habe eine große Schwäche für Weltschmerzmusik. Conor Obersts Verzweiflung kann man hier in jedem Ton hören.
Gesaffelstein – Viol
Als ich das erste Mal im Berghain war, hat Gesaffelstein aufgelegt. Ich bin nicht gerade leicht für elektronische Musik zu begeistern, aber sowas hatte ich vorher noch nie gehört bzw. erlebt und es hat mich sofort mitgerissen. Dieser rohe, erbarmungslose Sound ist einfach einzigartig.
INXS – Never tear us apart
Die meisten meiner heutigen Lieblingsbands hatten ihre größten Erfolge in den 80er Jahren und so bin auch ich diesem Jahrzehnt musikalisch verfallen. Bei Michael Hutchence Stimme schmelze ich einfach dahin.
Rolling Stones – You can’t always get what you want
3 mögliche Schlusssätze für dieses Mixtape:
a) Beatles vs. Stones – Meine Entscheidung steht seit der 6. Klasse, als im Skilager alle mit dem Greatest Hits Album „1“ genervt haben, fest.
b) Auf jedes Mixtape gehört ein Song von den Rolling Stones.
c) Zum Schluss noch eine wichtige Lebensweisheit: You can’t always get what you want!
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