Ihr Lieben, Ostern steht vor der Tür – daran hat mich nicht nur mein werter Herr Vater diese Woche schon das gefühlte zwanzigste Mal daran erinnert, sondern gleich gefragt, wann ich denn jetzt genau den Zug nach Hause gebucht habe. Er müsse doch planen – kurzum: „Anni, nimm‘ den erstmöglichen Zug, um an Ostern Berlin zu verlassen und schnellstmöglich nach Hause zu fahren.“ Die Frage nach dem „ob“ kommt hier also erst gar nicht auf, „dass“ ich fahre ist nämlich klar wie Kloßbrühe und steht für meinen liebsten Papi felsenfest. Punkt. Woran das liegt? Wahrscheinlich daran, dass solche Feste für unsere Eltern gefühlt die einzige Möglichkeit sind, ihre Kiddies mal wieder zu sehen. Schließlich ist es ja schon eine Ewigkeit her (nehmen wir es ganz genau: eigentlich sind es bloß 3 Wochen.) Sie haben uns ja bloß lieb – jajaja. Was mir also nach einem kurzem genervten Aufschrei bleibt? Der Gedanke daran, dass ich ganz schnell zeigen sollte, dass ich mich natürlich auch freue (und na klar, im Grunde tue ich das aus vollstem Herzen). Und natürlich will ich ihnen meine neu gewonnene Übermotivation auch präsentieren. Jetzt wo Zug & Co. gebucht sind und es kein Zurück mehr gibt.
Wie? Ich backe ein traditionelles Osterlamm ohne großes Tamtam und Getöse, aber vor allem mit viel Herz und Geschmack. Noch kein Geschenk in petto? Selbstgebacken und glücklich verspeist. HAPPY EASTER, IHR LIEBEN!
Weniger herzlich ist vorab aber die Geschichte des Lämmchens. Das gute Ding und zeitgleich klassischstes Gebäck zu Ostern, neben dem altbekannten Hefezopf, steht nämlich eigentlich für Wehrlosigkeit und Unschuld. Auch der religiöse Hintergrund spielt hier bekanntlich eine Rolle. Soviel dazu. Meine Beziehung zum Osterlamm beschränkt sich allerdings auf das Stichwörter Ostern, Süßes in Form von Schokoladen und Kuchen – und das grandioserweise schon zum Frühstück. Kuchen zum Frühstück? Ja so ist es, vielmehr: so ist die Tradition.
Und wie werden wird das Backen heute so angehen? Ganz spontan und schnell, aufgrund von minimalem Zeitdruck. Ihr habt noch ein bissi Zeit bis Ostersonntag, also looos. Nicht mehr wirklich viel, aber es ist machbar. Deswegen hier und heute die schnelle Variante des Osterlamms. Was ihr dafür braucht?
Im Prinzip bloß eine passende Form, ein paar Backutensilien und ein paar Tricks, die es von mir mal eben oben drauf gibt. Na dann, auf die Plätze, fertig – YUMMY!
Ihr braucht…
…für den Rührteig:
125 g weiche Butter
125 g Zucker
3 Eier
125 g Mehl
Vanillezucker (Vanilleschote + Zucker über Nacht = Geheimtipp)
1Tl Backpulver
1 Prise Salz
1 Portion Liebe
Das kleine Special nach Geschmack:
geriebene Orangenschalen
Mohn
Kokosraspeln
gemahlene Mandeln
Schuss Rum
getrocknetes Obst
Puderzucker
Die Eier mit Zucker, Vanillezucker und dem Mehl vermischen und zu guter Letzt das Backpulver und eine Prise Salz dazugeben. Nächster Schritt: Rühren as always und am besten schon einmal ein paar Gedanken für eure Verfeinerungsstrategie mit Rum, Mohn & Co. machen – denn damit könnt ihr jetzt starten. Ich bin ja für die Variante getriebene Orangenschale und eine Portion Mohn.
Jetzt noch schnell den Teig in die gefettete Lammform geben und bei 180 Grad etwa 30 Minuten in den Ofen.
Wenn der Kuchen gekühlt ist, sind eurer Fantasie, was das finale Osteroutfit des Lamms angeht, keine Grenzen gesetzt.
Frohe Ostern und feinstes Mampfen!