Happy Heart //
Feminist is not a dirty word

26.05.2015 Feminismus, Wir, Shopping, box3

happy heartIch war dieser Tage ein wenig schockiert, was unter anderem an einem T-Shirt lag, ihr seht es dort oben, denn „Feminist is not a dirty word“ steht darauf geschrieben, mitten in einem rosafarbenen Herzen. Nun ist es so, dass ich schon seit einer langen Ewigkeit kein sogenanntes Statement-Shirt mehr getragen habe, irgendwann wächst man aus diesem passivem Aktivismus, der es einem ja ziemlich einfach macht, womöglich raus, eventuell verlagert sich der (natürlich pazifistische) Kampfgeist aber auch einfach auf gehaltvolle Gespräche und andere wunderbare Dinge, die ohne fette Schriftzüge auskommen. Wie dem auch sei, beim Anblick des großen Herzens samt wichtiger Aussage, das ich von einer lieben Freundin geschenkt bekam, war ich plötzlich wieder verzückt wie mit 16. Dass es allerdings einer kleinen Portion Mut bedarf, sich „Feminist“ auf die Brust zu schreiben, damit hätte ich am wohlig warmen Wochenende dann aber wirklich nicht gerechnet. Ein Spießrutenlauf war das, einer, der in der U-Bahn seinen Höhepunkt fand. Umzingelt von etwa drei jungen Burschen und einer hübschen Dame, deren Alter ich aufgrund des aufgespachtelten Make Ups auf 14-34 schätze, fand ich mich mitten am Tag schließlich als Gespött der anwesenden Jugend wieder. Die am wenigsten intime Frage von all jenen, die mir ein paar Minuten lang um die Ohren flogen: „Hö, hast du auch Busch unter Arm, ne, baaaaah, ne?“. In diesem Moment wünschte ich, es wäre so. Und Freunde, ich sage euch, ich hätte mein gelocktes Achselhaar genüsslich über des Frechdachses Gesicht gerieben. 

Was ich hier aber eigentlich sagen will: Es gibt tatsächlich noch mehr Menschen als vermutet, die „Feministin“ als Schimpfwort benutzen und vermutlich auch Dinge sagen wie „Sei nicht so ein Mädchen“. Vielleicht machen T-Shirts mit Message also doch wieder Sinn, wer weiß. 

feminist is not a dirty word

T-Shirt: Free Bird Apparel
Bananen-Clutch: thanks to Monki
Sandalen: Mango
Duftkerze: Diptyque thanks to Vesitiaire Collective
Matruschka: Rimini Shop
Buch: David Foster Wallace – This is Water

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15 Kommentare

  1. Régine

    Ich hätte nicht gedacht, dass das so schlimm ist in Berlin. Deshalb: toll, dass Du so mutig warst. Jetzt muss ich mir wohl auch so ein Shirt kaufen ( obwohl ich Herzchen doof finde…)

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  2. Anne

    Ich find das Shirt ganz ganz toll und deinen Einsatz auch! Wer hätte gedacht, dass in berlin (!) irgendwer für irgendwelche Statements doof angemacht wird.

    Aber: nicht unterkriegen lassen! vor allem nicht von rüpelhaften-ghetto-u-bahn-crew-kindern. tz tz! die jugend von heute…

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  3. Ann-Sophie

    Super! Werde ich mir auch bestellen. Übrigens klasse, dass du so mutig warst! Das bestärkt mich darin, das Shirt auch zu tragen. Ich werde das Shirt auch Freunden/Freundinnen von mir ans Herz legen <3 Sowas sollte man möglichst breit streuen, finde ich.

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  4. Katharina

    Na umso wichtiger, dass Du es getragen hast! Finde es auch super, dass bei Euch seit einiger Zeit jetzt Feminismus auch einfach Feminismus genannt wird (und nicht mehr nur von schicker klingender, aber doch eigentlich dasselbe meinender Girlpower die Rede ist). Allein an diesen fiesen Reaktionen, die Du Arme abgekriegt hats, sieht man ja, wie viele Menschen noch immer nicht wissen, was Feminismus bedeutet und wie wichtig und gut und positiv er ist. Also danke fürs „Message spreaden“ 🙂

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  5. ColouClub

    Ich brauch dieses T-shirt sofort! 😉 Ein Schlagerlied, über das ich zufällig im Internet gestolpert bin, entspricht genau meiner Meinung zu deinem Statement:
    Ich bin Mutter, ich bin Hausfrau,
    ich bin Köchin und ich wasch den Wagen,
    ich hab tausend Jobs auf einmal
    und alle unbezahlt.
    Ich bin Putzfrau, ich bin Ärztin
    und Expertin in Beziehungsfragen,
    und wenn mich jemand fragt:
    Wie kriegst du das bloß hin?
    Ist doch easy, super easy,
    weil ich tausend Frauen bin!
    Deine Botschaft ist wirklich toll!

    Liebe Grüße
    Borislava von http://www.colourclub.at

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  6. Nadine

    Umso mehr machts es Sinn, solche Shirts zu tragen, werde ich mir auch bestellen! Ich finds super, dass Du solche Texte über diese Art von unangenehmen Begegnungen hier veröffentlichst!

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  7. Johanna

    Verrätst du, in welcher Größe du das Shirt hast und wie es geschnitten ist? Ich würde es nämlich gerne bestellen und mag es eher luftig-locker. Danke!

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  8. Jen

    2 things:
    one … es macht alles keinen Sinn, es ergibt höchstens welchen 😉
    two… ich kann kaum glauben, dass derlei Gestalten so ein T-Shirt lesen können, dann verstehen, das dazugehörige Klischee raussuchen und dieses dann auch verbalisieren. Da möchte ich schon fast gratulieren 😉

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  9. Chael

    Die Reaktionen zeigen wohl deutlich, dass es so ein T-shirt braucht … Manchmal ist es echt frustrierend, dass mit der Gesellschaft so gar nichts weitergehen will

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  10. Pingback: Outfit / Melting @ Melt w/ Palladium & Ambacht - Nicetohave Mag

  11. Pingback: Angezogen und angelogen — TRUST THE GIRLS

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