Ihr wisst es längst: In uns schlummert [zumindest optisch] immer wieder ein waschechter Spießer. Nicht nur, dass wir uns Herz längst an Wachsjacken und Poloshirts verloren haben, nein, auch der gute, alte Bootsschuh von Timberland fühlt sich im heimischen Kleiderschrank mindestens genauso pudelwohl. Mein Onkel wäre sicher stolz auf mich, dass ich dazu gleich noch eine Chino kombiniere und ein Breton-Shirt. Oder? Nunja, nicht ganz: Beim Anblick würde er aber ebenso wie manch einer von euch heftigst mit dem Kopf schütteln: Schnitt der Hose gleicht einem Fehltritt, ebenso wie der knallgelbe Fjällräven-Rucksack und die Jeansjacke aus der Männerabteilung. Alles falsch gemacht – und somit alles richtig: Macht’s uns doch am meisten Spaß mit vermeintlichen Codes zu spielen und für ein Schubladen-Chaos zu sorgen.
Nehmen wir es doch ein bisschen wie mit der gestreiften Adiletten: Machen wir uns frei von Klischees und manchen Bildern, sehen die Kleidungsstücke so wie sie sind und tragen sie ganz genauso, wie es uns in den Kram passt. Hier zum Beispiel als kleine, wandelnde Tonne. Ihr seht’s: Ein bisschen Übung brauch‘ ich noch für meinen perfekten Schwangerhaftslook – ich fürchte nämlich, meine Bollerhosen vertragen sich zukünftig gar nicht mehr so furchtbar gut mit der größer werdenden Kugel. Für den sonntäglichen Spaziergang war’s jedenfalls das gemütlichste, greifbare Outfit – und das ist gerade Sonntags ja auch die Hauptsache, non?
Rucksack: Fjällräven, Jacke: Levi’s, Shirt: Wood Wood, Hose: COS, Schuhe: Thanks to Timberland.