Wenn man mit fünf Frauen zum Abendessen verabredet ist und das Prickelwasser irgendwann das Hirn erreicht hat, dann kann es durchaus vorkommen, dass die bis dato recht kultivierte Themenwahl irgendwann ins Schwärmerische abrutscht. Dass sich ein paar Minuten lang alles um böse Jungs mit Bärten und alte Musikschinken dreht, von denen man nicht einmal mit Sicherheit sagen kann, ob sie zur Kategorie brilliant oder banane gehören. Kennt ihr Yelawolf? Wie auch nicht. Der Südstaaten-Country-Rapper hat Anfang des Jahres sein hochgelobtes drittes Studioalbum „Love Story“ veröffentlicht und ist bei Eminems Label „Shady Records“ gesignt. Seine Musik ist, wenn man so will, phänomenal daneben, ein bisschen so wie Barbecue-Chips, die man eigentlich nicht ertragen kann und trotzdem bis zur leeren Tüte in sich rein stopft. Die schlimmste aller Assoziationen: Kid Rock. Die Beste: Johnny Cash gepaart mit ein bisschen Wu Tang Clan aus besseren Tagen. Zum Verrücktwerden. Vielleicht haben wir deshalb so lange gebraucht, auf den Boycrush-Zug aufzuspringen.
Mit dem Antlitz des über die Maßen tätowierten Sohnes eines Cherokee-Indianders, der sich seinerseits gleich nach der Geburt vom Acker machte, verhält es sich ähnlich. Michael „Yelawolf“ Wayne Atha ist sozusagen ein rattenscharfer Proll:
Das komplette Album:
Bilder: instagram @yelawolf