Da ist man mal eine Woche nicht im Lande und verpasst gleich sowas: Bloomberg zitiert H&Ms Chief Executive Officer Karl-Johan Persson und schon brodelt die Gerüchteküche. „The upcoming concept could be launched in 2017 and „will be completely different from H&M“, so Mister H&M höchstpersönlich, und ergänzt, dass es sich auch 100 Prozent von den Geschwisterbrands abhebt. Komplett anders? Und hier geht die Ratestunde los. Auf der Wunschliste: Natürlich noch mehr Nachhaltigkeit – in allen Bereichen. Damit schmückt sich allerdings seit Jahren bereits der Mutterkonzern selbst – mit Green Washing Aktionen rund um Concsious Linien und Co. Völlig anders? Also nein. Halten wir kurz fest:
Seit 2013 gibt es & other Stories, das Shop Konzept, dass sich einst bloß auf Beauty spezialisieren wollte, nun aber zur perfekten Zara-Konkurrenz auserkoren wurde und mit 20 Läden in 10 Ländern ganz allmählich größer wird. Wir haben außerdem COS, der teurere, deutlich minimalistischere Counterpart, gelauncht 2007. Richtig, es fehlen die zugekauften Marken Monki für die Teenies, Weekday für die Coolkids und Cheap Monday für Denim Liebhaber – allesamt seit 2008 Teil des H&M Imperiums. Was haben wir vergessen? Ach ja richig: H&M Home. Ein neues Interior Konzept kann wohl auch kaum 2017 auf uns warten. Hmpf.
Wir jedenfalls zermartern uns den Kopf, womit die H&M Gruppe 2017 nun auffahren will: Etwas völlig neues? Sollten wir uns vom Thema Kleidung verabschieden und ganz neue Pfade betreten? Hier jedenfalls herrscht Ratlosigkeit. Und auch Refinery29 scheint im Dustern zu tapsen und scheint wild zu spekulieren. Wie schaut’s denn bei euch aus? Ideen?
Zur knackigen H&M Geschichte:
1946 kam Mister Erling Persson von seiner USA Reise zurück und hatte sein Idee im Gepäck: Kleidung für einen schmalen Taler auch in seinem Land anzubieten. Gesagt getan: Bereits ein Jahr später eröffnete er im schwedischen Städtchen Västerås das allererste Hennes-Geschäft. „Hennes“ das verriet bereits der Name (bedeutet so viel wie: „für sie“, „ihres“) wurde ein Bekleidungsgeschäft ausschließlich für Damenmode.
Es wurde früh deutlich, dass Mister Persson ganz auf Expansionskurs setzte: 1968 erweiterte man sein Sortiment um Herrenkleidung, indem Hennes den Jagdbekleidungshändler Mauritz Widforss übernahm. Eine WinWin-Situation und ein neuer Name: Hennes & Mauritz.
Was dann passierte, liegt in unserer jüngeren Vergangenheit: 1998 wurde aus Hennes und Mauritz H&M und ab 2007 wurden die Fühlerchen weiter gen Expansionskurs ausgestreckt. Es liegt also in H&Ms Firmenphilosophie, weiter zu wachsen und neue Geschäftsfelder zu erschließen – und wir sind gespannt, was als nächstes folgt. Vielleicht überrascht man uns im schwedischen Hause ja nun wirklich und setzt nach den fetten Jahren einfach mal auf Slow Fashion – wir jedenfalls hoffen auf eine Trendwende beim Global Player. Ausgeschlossen ist schließlich gar nichts.
Alle Bilder: © H&M