Als im vergangenen Jahr klar war, dass es Svenja Specht mit einem unserer liebsten deutschen Labels, Reality Studio, von Berlin nach Portugal ziehen würde, verdrückten wir hier in der Redaktion schon das ein oder andere Krokodilstränchen. Ein herber Verlust für den Modestandort der Hauptstadt, das war klar. Nützt aber nichts, nützt gar nichts: Schließlich wollte die Designerin mit dem Händchen für körperferne Kreationen einfach nur näher an ihren Produktionsstandorten und eine ihrer größten Inspirationsquellen leben. Einen kurzen Seufzer später und eine Wunschliste länger steht fest: Wir sind jetzt zwar nicht weniger traurig als im vergangenen Jahr, aber natürlich gönnen wir der Designerin diesen Schritt von Herzen. Dass sie sich in Porto bereits bestens eingelebt hat, das sieht man jedenfalls schon jetzt an ihrer kommenden Kollektion für den Sommer 2016 – und wir müssen an dieser Stelle einfach schon mal gedanklich vorspulen:
Das Berliner Wetter wird heute nämlich trotzig beiseite geschoben und das Verständnis für Svenjas Umzug in den Süden wird auf einmal glasklar: Wie schön wäre jetzt ein Sommer in Portugal, mit Sonnenhut auf dem Kopf, Korkschluppen an den Füßen und diesem Traum-Einteiler aus Denim, hmm?
Jajaja:
Ruhiger ist’s im Hause Reality Studio geworden, gedeckter und erwachsener. Die Silhouetten sind natürlich immer noch weit, die Muster allerdings längst nicht mehr so wild und laut wie noch ein paar Saisons zuvor. Der Sommer 2016 erinnert an unkomplizierte Tage im Urlaub und an Sonnenschein, schmeckt nach selbstgemachter Zitronenlimo und katapultiert uns geradewegs in die Natur oder auf kunterbunte Märkte im Süden.
Auf ihren Streifzügen durch die Straßen Portos, entdeckte Svenja kleine Läden mit traditionellem Handwerk, Stände mit Früchten in allen Formen und Farben, architektonische Details, ungewöhnliche Ecken, Strukturen, Muster und vor allem Menschen jeden Alters und Herkunft – ein kunterbuntes Potpourri mit Tiefgang, das sie zur kommenden Kollektion inspirierte.
Das Lookbook
Und ganz im Sinne unseres neu ausgerufenen Fair Fridays, geht’s natürlich auch diesmal bei Reality Studio fair weiter: Die handgefertigten Strohhüte entstanden in Zusammenarbeit mit einer kleinen Werkstatt in der Nähe von Porto. Der smarte Hintergedanke: Die traditionellen Techniken sollen nicht bloß Ausdruck finden, sondern in einem modernen Kontext gebracht werden und somit langfristig weiterleben, statt in Vergessenheit zu geraten.
Und noch mehr Looks
Neben der Kollektion wird es kommenden Sommer auch Teppiche und Körbe geben, die aus der
Kollaboration mit Rug by Gur und Reality Studio entstanden sind. Gur ist ein Projekt der Designerin Célia Esteves. Auch hier heißt’s wieder: Alle Artikel der Kollaboration sind handgefertigt und bestehen aus verwerteten Restmaterialien. Feine Unikate also.
Und auch dieses Bonbon darf wieder nicht fehlen:
Die in Porto produzierte Schuhkollektion mit feinstem Leder aus Italien und Portugal.
Aber nicht bloß die lokale Produktion ist Svenja Specht ein besonderes Anliegen, die Designerin besucht die Fertigungstätten auch in regelmäßigen Abständen und überzeugt sich selbst von der Qualität und den fairen Arbeitsbedingungen. Vorbildlich! Das gilt übrigens für die gesamte Kollektion, nur damit wir uns hier nicht falsch verstehen.
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