Sind wir mal ehrlich, Unterwäsche-Lookbooks und Kampagnen folgen gern diesem einen, klassischen Muster: Vollbusige Ladies mit wallender Mähne, perfektem Teint und flachem Bauch zieren die Littfasssäulen und Magazine dieses Planeten – aber war’s das wirklich? Nein, selbstverständlich nicht. Bloß scheinen sich die großen Lingerie-Fachmänner, bis auf wenige Ausnahmen, bislang doch eher zaghaft für das Thema weibliche Vielfalt einzusetzen. Aber hallo, da geht doch bitte noch mehr, oder? Dass es allerdings allerhöchste Eisenbahn ist, endlich mehr Frauentypen in Schlüppis abzubilden, scheint dabei immer noch ein zu leises Anliegen zu sein. Ein klarer Fall für & Other Stories: Der H&M Ableger legt sich für die neue Präsentation seiner Unterwäsche-Linie mal wieder mit den Konventionen an, spielt mit der Realität und kredenzt uns einen ziemlich gelungenen Versuch, das traditionelle Schönheitsbild aufzudröseln, die Vielfalt zu zelebrieren und dem Makel einen Weg durch die Retusche zu ermöglichen. Das Ergebnis, ihr könnt es euch denken, ist ganz nach unserem Geschmack.
Warum? Weil jedes Bild für sich ganz schön sexy ist, weil jede Lady so abgelichtet wurde, wie sie ist und weil hier nicht glattgebügelt und hochgeschnürt wurde, sondern Narben, Röllchen, Male, Tattoos, und Haare ganz offen gezeigt werden sollen. Nach ihrer Christmas Kampagne mit wunderhübschen Ü50 Models und nach ihrer ziemlich gelungenen Valentinstagsgeschichte zum Thema gleichgeschlechtliche Liebe, folgt also der der nächste Coup: Ein weiterer Schritt in Sachen „Vielfältigkeit“ dürfte im Lingerie-Biz jedenfalls gemacht sein – und wir hoffen auf ganz viele Nachahmer und noch mehr Selbstbewusstsein in Unterwäsche <3
Mit dem Ziel, etwas in Bezug auf die Sicht/Betrachtungsweise des weiblichen Körpers zu verändern, wurden während der HW/15 Saison drei Lingerie-Stories kreiert. Mit der weiblichen Perspektive der Fotografin Hedvig Jenning, wurde jede Story im Stockholmer Atelier geschossen, und porträtiert drei sehr unterschiedliche, doch gleichermaßen selbstbewusste Frauen in lockeren Posen, während sie mit Absicht allzu gestelzte Posen meidet.