Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, den 24. Abend im letzten Monat des Jahres zu verbringen. Mit Baum, ohne Baum, mit Liebe, ohne Liebe, lachend oder weinend. So oder so, das Weihnachtsdinner steht meistens im Mittelpunkt und ist der kleinste gemeinsame Nenner, der auch die schwierigsten Familienverhältnisse vereint und versöhnlich an den Tisch bringt.
Ich koche und plane das Abendessen an Heiligabend total gerne, achte aber darauf, dass ich nicht 100 Stunden in der Küche stehe und die halbe Feierlichkeit verpasse. Das perfekte Menü hat möglichst unkomplizierte und lokale Zutaten mit denen man etwas leichtes und kreatives auftischen kann. Dieses Jahr gibt es für meine Familie pinkfarbene Suppe mit Wasabischaum, Seitan in Paranuss-Kruste mit Möhren und Kokoskartoffeln und außerdem noch Frozen Joghurt mit Crumble (oder eher andersrum). Und so geht’s:
Vorspeise
„Rote Bete Suppe mit Wasabi, Gemüsechips und geröstetem Brot“
– für 4 Personen
Dieses Rezept könnt ihr auf dem tollen Blog veggi.es nachlesen. Ich gehe immer sehr sparsam mit Wasabi um und das Rezept gelingt und schmeckt auch wunderbar ohne. Statt den lilafarbenen Kartoffelchips habe ich einfach vegane Gemüsechips verwendet. Für die Sojasahne empfehle ich die Bioversion von Provamel, ohne Karrageen und Vanille (die man häufig in Soja Cuisine findet). Von der gleichen Firma gibt es alternativ auch Reis Cuisine. Ich habe die Suppe übrigens nicht passiert und finde sie so super.
Hauptspeise
„Seitan in Paranusskruste mit Kokos-Kartoffelpüree und gebackenen Rosmarin-Karotten“
– für 4 Personen
Für das Seitan in Pekankruste (inspiriert von „The Kind Diet“ von Alicia Silverstone) braucht ihr:
(Marinade)
150gr Tomatenmark
50ml Apfelessig (Balsamico-Essig geht auch)
50ml trockener Rotwein (Achtung: nicht jeder Wein ist vegan)
60ml Orangensaft ohne Fruchtfleisch
40ml Sojasauce
2 EL gehackter frischer Rosmarin
(Seitan und Paranusskruste)
600gr Seitan (ich nehme gern den Bio-Seitan von Viana, weil er etwas fester ist und die Konsistenz damit perfekt. Gibt’s zum Beispiel beim basic-Biosupermarkt)
300gr Mehl (ich habe Dinkelmehl benutzt)
½ TL Salz
200gr gemahlene Paranüsse
3 EL gehackter frischer Rosmarin
50ml Olivenöl
Die Zutaten für die Marinade pürieren und in eine flache Schüssel mit Deckel geben.
Das Seitan in ca. 6x4cm große und 2cm dicke Stücke schneiden und in die Marinade geben. Die Schüssel mit dem Deckel verschließen und mehrmals wenden und kippen, so dass das Seitan von allen Seiten benetzt ist. Für 6-12 h (am besten über Nacht) im Kühlschrank marinieren.
Kurz vor der Zubereitung Mehl, Salz, gemahlene Paranüsse, Rosmarin und Olivenöl in einer weiteren Schüssel gut vermengen. Die Seitanstücke aus der Marinade nehmen, in der Panade wenden und in einer heißen Pfanne mit Sonnenblumenöl von beiden Seiten goldbraun braten. Tipp: Die Kruste ist relativ empfindlich, am besten die Seitanstücke mit zwei Gabeln vorsichtig in der Pfanne wenden.
Für das Kokos-Kartoffelpüree wird benötigt:
1Kg (mehlig kochende) Kartoffeln, geschält
350ml Kokosmilch (ich nehme am liebsten die von Alnatura)
1 TL Salz
30g vegane Butter oder Margarine (ich nehme am liebsten Alsan Bio, gibt es oft auch im normalen Supermarkt)
½ gehackte frische Zwiebel
Kartoffeln in kleine Stücke schneiden und mit den restlichen Zutaten in einen Topf geben. Aufkochen, ab und zu umrühren und ca. 25min köcheln lassen.
Anschließend mit einem Pürierstab, einem Mixer oder einem Kartoffelstampfer je nach Geschmack zu sämigem oder stückigem Kartoffelbrei zerkleinern. Mit buntem Pfeffer, süßem Paprikapulver und Rosmarin garnieren.
Und zu guter Letzt noch die gebackene Rosmarin-Karotten:
24 halbwegs gleich große Karotten, geschält und halbiert
Olivenöl
4 EL gehackter frischer Rosmarin
1 TL Salz und Pfeffer nach Geschmack
Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Karotten auf ein Backblech legen und mit reichlich Olivenöl bestreichen. Rosmarin, Salz und Pfeffer darüber streuen. Je nach Dicke 20-25 Minuten im Ofen backen. Tipp: Die Karotten vorbereiten und in den Ofen schieben, bevor das Kartoffelpüree zubereitet wird.
Nachspeise
„Frozen Joghurt mit Kirschenmichel-Crumble“
– für 4 Personen
Dieses wunderbare Rezept habe ich bei eat-this.org entdeckt und schon ein paar Mal zu besonderen Anlässen kreiert. Da mir das Rezept im Original ein klein wenig zu „gesund“ ist, habe ich folgende Anpassungen gemacht: mit 4 EL Rohrzucker und 5 EL Kokosöl wird das Crumble ein bisschen süßer. Auch an den Sojajoghurt habe ich dreimal so viel Ahornsirup gemacht, wie im Rezept steht – because we can. Ich empfehle außerdem für 4 Personen 750g Sojajoghurt zu nehmen und die Spritztüte 45min im Tiefkühler zu lassen (alle 15 Minuten einmal durchkneten). Trotzdem würde ich diesen Nachtisch immer noch als sehr leicht bezeichnen, schließlich muss man ja ein bisschen Platz für die Mitternachtsplätzchen lassen.
Und was gibt’s bei euch an Heiligabend? Aufwendig oder simpel, anspruchsvoll oder zurückgelehnt?
Habt’s schön. Frohes Fest <3