„Listen to your heart“ steht auf dem Pullover geschrieben, der jüngst eine italienische Liebe in mir entfachte. Normalerweise kann man mich mit gestickten Statements der romantischen Art bis ans Ende der Welt jagen, ich halte es da eher wie Piet Parra und sehe im Angesicht solch behämmerter Plattitüden nur „Bla Bla Bla Love“-Sprechblasen über meinem Kopf aufplatzen. Die acht jungen Frauen, de hinter dem Label ottod‘ Ame stehen, machen aber viel zu viel richtig, als dass ich mich diesmal hätte wehren können. Überhaupt frage ich mich, weshalb wir nicht viel häufiger auf die Suche nach kleinen bis mittelgroßen Labels gehen, die noch nicht überhypt, aber trotzdem erste Capuccino-Sahne sind, so wie dieses hier. Als uns vor ein paar Wochen nämlich die Anfrage über eine Zusammenarbeit mit selbigem erreichte, standen wir erst einmal auf dem Schlauch und versanken daraufhin beinahe in eine „bestimmt schon wieder etwas, das die Welt nicht braucht“-Stimmung, um kurz darauf, beim ersten Blick auf die Website, beschämt die Hände vors Gesicht zu schlagen, weil uns vor lauter Rost im Hirn fast ein ziemlich schimmernder Fisch durchs Netz gegangen wäre – im übertragenen Sinne versteht sich.
Ottod’Ame hat uns positiv überrascht, ja sogar um den Finger gewickelt, nicht nur mit besagtem Rollkragenpullover, sondern auch mit ziemlich vorteilhaft geschnittenen Culottes – ein ganz und gar nicht einfaches Unterfangen, wenn man mich und mein Becken-Bein-Verhältnis fragt. Sarahs Wahl hingegen fiel auf ein Latzkleid, das gut und gerne aus der aktuellen Kollektion von Comme des Garçons Girl stammen könnte, plus Bubikragen-Bluse. Ich bin ehrlich gesagt ein klitzekleines bisschen neidisch, es war nämlich gar nicht einfach, sich beim Durchstöbern des Online Shops zu entscheiden. Und das, obwohl die Designs der Italienerinnen nie laut sind, sondern irgendwie anschmiegsam, alltagstauglich und angenehm anzuschauen, also gehörten sie schon längst zur eigenen Garderobe. Nichts tut in den Augen weh, alles ist am Puls der Zeit – Es kommt bloß auf die richtige Kombination an. Deshalb hat Sarah sich gegen den japanischen Look entschieden und sich stattdessen eine Schleife umgebunden – Gucci ist Schuld, na klar:
A magical number
the vital breath,
An open formula,
the infi nite journey.
Towards lightness.
In things, into the world.
Otto d’ame. Eight women.
Who infuse the soul,
who put heart
in what they do.
Who put body,
that bring life
to a delicate dream.
The beauty from within.
Eight years.
Of vision and history.
around thinking and seeking,
feeling and composing
the traces of a fl avour, hidden,
of a secret motif.
Eight minutes.
For a ray of sunlight that reaches our face, caressing it.
Eight hours.
For a day that runs slowly through to night.
Eight faces.
For a story that tells us of everyone and no one.
Eight steps.
For a letter that becomes something else.
Eight ways.
For a life that finds its path.
Sarah trägt:
Overalls
Round Collar Blouse
Nike trägt:
Embroidered Sweater
Palazzo Jeans
Fringe Loafer
– In freundlicher Zusammenarbeit mit ottod’Ame –