Alles in meinem Leben ist gerade das, was man unter normalen Umständen wohl als stürmisch bezeichnen würde, viele Dinge, die jahrelang wie selbstverständlich zu meinem Alltag gehörten, sind plötzlich nicht mehr da, Gewohnheiten mussten über Bord geworfen werden, die Routine hat sich verändert. „Things that don’t change die“, sagt man und womöglich ist was Wahres dran. Die Vorstellung des Loslassens vom liebgewonnenen Stillstand und des unbekannten Neuen haben mir eine Scheißangst eingejagt – bis ich plötzlich mittendrin stand im wilden Leben, das mich wider aller Erwartungen nicht umzubringen, sondern entspannter zu machen scheint. Und mutiger. Vor ein paar Monaten war es Henry David Thoreau, der mir mir seinem Buch „Walden“ einen ersten Schubs verpasste. „Die unaufhörliche Aufregung und Sorge vieler Menschen ist eine fast unheilbare Krankheitsform. Wir übertreiben die Wichtigkeit von allem, was wir tun, und wie vieles geschieht doch ohne uns.“ Ich habe mir nach über 300 Seiten in den Wäldern mehr als diesen Satz hinter die Ohren geschrieben. Aber dazu später mehr.
Ulkig ist jedenfalls die Tatsache, dass sich meine Kleidung häufig meinen Gedanken anpasst, aber das kennen wahrscheinlich die meisten von euch. Heute also Holzfällerin – vielleicht schaffen Sarah Jane und ich es 2016 sogar endlich, auf Pilzjagd zu gehen.
Mantel: thanks to Carhartt WIP // Kleid: & other stories // Schuhe: AGL Shoes //