Ich glaube, Lippenstift ist für erwachsene Frauen genau das, was für Kinder Sprechkäse ist. Beides sammelt sich mit der Zeit in beiden Mundwinkeln und ist dort wirklich nicht hübsch anzusehen. Ganz schlimm wird es bei mir persönlich immer dann, wenn ich zu knall-matter und zugleich tiefroter Farbe greife, deshalb wechselte ich irgendwann zum zarten Lager der Orange-Trägerinnen über – ich bilde mir jedenfalls ein, so ein Hauch vertrocknete Koralle sei etwas erträglicher anzusehen als klumpig leuchtende Feuermelder-Hautlappen. Aus diversen ominösen Gründen, geriet die Farbe „Orange“ dann aber irgendwann wieder in Vergessenheit, man trug jetzt sogar ganz selbstbewusst Pink auf den Lippen. Möglicher Weise lag es am Herbst und dann am Winter, weil ich auf beides aber nur noch sehr wenig Lust verspüre, hält ab sofort wieder der Beauty-Frühling Einzug in mein Badezimmer. Möglicher Weise ist Dorothee Schumacher Schuld daran, die deutsche Designerin jagte nämlich gerade erst etliche Kürbis-Mädchen über den Laufsteg.
Als heute Morgen dann auch noch Uslu Airlines nachzogen und den Launch ihres nach einem neuseeländischen Flughafen benannten Tangerine-Tons ankündigten, war der Drops engültig gelutscht. KAT (Kaitaia) wird demnächst geordert und spätestens dann geht es hoffentlich wieder ein bisschen fröhlicher auf meinem von Heizungsluft zermürbten Lippen zu:
Lippenstifte oben:
KAT von Uslu Airlines.
Rouge Allur Nr. 96 von Chanel.
Atomic Orange von Bobbi Brown.
Baby Doll Nr. 4 von Yves Saint Laurent.