Hannah Schmitz ist Kochbuchautorin und Mama zugleich. Klingt perfekt und trotzdem kam alles anders, als geplant. Eigentlich wollte Hannah nach einem Jahr Muttschutz nämlich ganz einfach wieder zurück in ihren alten Job, aber daraus wurde nichts. Warum das trotzdem gar nicht schlimm ist, was sie alles von ihren Kleinen gelernt hat und wer sie in ihrem Leben unterstützt, das erfahrt ihr hier: Im Tiny Talks mit Hannah Schmitz.
1. Wer bist du und was machst du?
Hey! Ich bin Hannah. Mama und Autorin von dem „Mama-Kochbuch“
2. Wie heißen deine Kinder?
Ava (ganz bald 3) und Liora (7 Monate)
3. Was haben dir deine Kinder beigebracht?
Sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
4. Wie wohnt ihr?
Praktisch, hell und freundlich.
5. Warum sind Eltern Helden?
Weil sie über ihre Grenzen hinaus gehen können.
6. Was hat sich verändert, seit du Kinder hast?
Ich hab keine Lust mehr bis 2 Uhr Nachts wach zu bleiben um dann Tanzen zu gehen. Ich tanz jetzt lieber nach dem Aufstehen.
7. Haltet ihr euch an eine klare Rollenverteilung?
Ja. Total klassisch. Hätte ich vorher auch nicht so vorgestellt. Aber es funktioniert für uns ganz gut.
8. Kind und Karriere – ein Mythos?
Nein, das kann man nicht verallgemeinern. Es kommt total auf die Personen, das Umfeld und die Situation an. Als ich mit Ava schwanger war, wusste ich schon: Ok, mit einem Jahr kommt sie zu einer Tagesmutter oder in eine Krippe und ich steig dann zu 60% in der Werbeagentur als Art Director ein“. Aber dann kam der Umzug in die Schweiz und die Krippen hier stellten sich, für deutsche Verhältnisse, als ex-orbitant teuer heraus.
So entstand die Situation, mich meinem lang gehegten Traum zu widmen und ein Kochbuch zu machen. Als frischgebackene Mama hatte ich natürlcih schon klar das Thema vor Augen und der passende Verlag liess sich auch sofort finden. Es kommt vielleicht anders als man denkt, aber wenn man flexibel bleibt, Lust hat und die Dinge auf sich zu kommen lässt, können sich Sachen ergeben, an die man vorher überhaupt nicht gedacht hat.
9. Wie unterstützt ihr euch im Freundeskreis oder in der Familie?
Mein Vater kommt oft zu Besuch und geht mit der Großen stundenlang im Wald spazieren, zu den Hasen, Blümchen pflücken oder Brötchen einkaufen.
Ansonsten habe ich sehr viel Glück mit meinen Nachbarn. Claudia zum Beispiel wohnt nur 2 Häuser weiter und die Kinder können seit dem sie 2 1/2 sind ohne Strassen zu überqueren hin und her wechseln.
10. Wann sind andere Eltern Segen, wann Fluch?
Wenn es um Austausch geht dann empfinde ich die Gespräche oft als Segen. Wenn es dem Gesprächspartner nur ums vergleichen geht, schalte ich schnell ab.
11. Wie würdest du dich selbst als Mutter beschreiben?
Gelassen und liebevoll, aber bestimmt nicht perfekt.
12. Lebt ihr in einer kinderfreundlichen Gesellschaft?
Auf jeden Fall. Wir sind bewusst an den Stadtrand gezogen. Klang zuerst spiessig, aber es hat sich bewährt. Hier kann Ava ihre eigene Mobilität entwickeln, zu Hasen, Hühner und Ziege gehen und im Sommer barfuss in den Supermarkt spazieren. Man ist direkt im Grünen und es wohnen viele andere Familien in der Nähe.
13. Hat sich dein Stil verändert, seit du Mutter bist?
Au ja, ganz nach dem Motto „form follows function“. Flache Absätze, wie z.B Ballerinas, Stiefeletten oder Sneakers. Bequeme Hosen: oft high waisted skinny Jeans mit Stretchanteil. Die machen einfach alles mit und lassen sich super stylen. Als Kontrast dazu aber auch gerne lange weite fliessende Hosen oder Chinos. Und da wären noch die „stillfreundlichen“ Oberteile. Mir gehen allerdings die ausgelabberten Still-Ausschnitte schnell auf die Nerven. Deswegen trage ich viel Hemden und freue mich immer noch riesig über meine letzte Entdeckung: Ein Oberteil, das hochgeschlossen und vorne wie ein überlappender Vorhang geschnitten ist. Habe mir gleich alle verfügbaren Farben zugelgt. Das Make up bleibt meistens schlicht, aber roter Lippenstift kann hin-und wieder wahre wunder bewirken.
14. Was hat dir niemand über das Elternsein verraten?
Das sich der Bauchnabel verändert.
15. Und welches Klischee stimmt überhaupt nicht?
„Kinder machen einem alles nach“. Ich wasch mir immer die Hände wenn ich reinkomme. Meine Grosse machts trotzdem nicht von alleine.
16. Und zuletzt: Warum sollte man Kinder bekommen?
Weil es dich komplett macht.