Hin und wieder habe ich das Bedürfnis, dem massiven Verbrauch von Lebensstunden für den Streaminganbieter meiner Wahl einen übergeordneten Sinn zu geben. Es sind die Momente, in denen das Genre „Dokumentation“ uneingeschränkte Aufmerksamkeit bekommt, während es nach einem anstrengenden Arbeitstag gerne übergangen wird.
Es fühlt sich einfach richtig an, die grauen Zellen in unregelmäßigen Abständen zu aktivieren. Und auf Netflix findet man gleich so viel Interessantes in der größtmöglichen Variation, das schreit nach ewigem Synapsen-Wachstum. Im Bereich Nachhaltigkeit habe ich diese fünf folgenden Filme für besonders sehenswert befunden.
Bei der Auswahl der Filme habe ich darauf geachtet, dass sich Brutalität und exzessive Bilder in Grenzen halten. Es geht auch nicht um Heimatfilme oder süße Tierbilder: alle Dokus habe ich als sehr spannend und Horizont-erweiternd empfunden. Die Reihenfolge sagt außerdem nichts über meine persönliche Bewertung aus.
Forscher dokumentieren das Schmelzen der Gletscher in Folge der globalen Erderwärmung in eindrucksvollen Bildern und Zeitraffern. Versetzt garantiert nicht zurück in den Erdkunde-Unterricht und ist von vorne bis hinten packend. Versprochen.
Nike hatte vor einiger Zeit schon über „The True Cost“ berichtet. Es gibt wohl niemanden, der sich von diesem Film nicht angesprochen – im schlimmsten Falle auch angegriffen gefühlt hat. Es geht um uns alle und um unsere Kleiderschränke.
Es geht um den Einfluss der Tierindustrie auf die Umwelt und warum niemand – nicht einmal und besonders nicht führende Umweltorganisationen – über die gravierenden Folgen spricht. Sehr informativ und so gar nicht das, was man sich unter einer Doku über Veganismus/Vegetarismus vorstellt.
Von Herrn DiCaprio persönlich produziert, erzählt Virunga die Geschichte einer Gruppe von Park-Rangern, die im Virunga-Nationalpark in Zeiten von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Rebellengruppen gegen die Ausrottung der Berggorillas kämpfen. Emotional und bewegend.
Steckt quasi drin, was draufsteht. Vier Freunde im Selbstversuch: Fast zwei Monate mit weniger als einen Dollar pro Tag auskommen: In Guatemala. Eine Grenzerfahrung mit Armut und all den Vorurteilen, die ihr vorauseilen. Ich bin gleichermaßen froh, dass es den Film gibt und dass jemand anderes so mutig war, diese Erfahrung für mich in Bewegbild aufzubereiten.