Ich bin jahrelang davon ausgegangen, ich sei das Gegenteil eines Beauty-Narrs, eher so etwas wie ein grober Schmink-Amateur, der hier und da versucht, nicht allzu sehr auszusehen wie Oscar aus der Tonne. Mehr Drogeriemarkt als Parfümerie eben. Nivea-Creme stand da auf meinem Nachttisch, im Bad herrschte bis auf ein paar wenige Mascara-Aussahmen gähnende Leere, in jeder Handtasche schlummerte immerhin eine Handcreme, für mehr Firlefanz fehlte mir jedoch lange nicht nur das Geschick, sondern auch die Muße.
Jetzt bin ich plötzlich 28 und viel mehr Ahnung als zuvor habe ich noch immer nicht. Dafür empfinde das abendliche Einschmieren mit Ölen inzwischen als reinste Wonne. Genau wie die morgendliche Mandarinen-Creme im Gesicht. An schlechten Tagen vor meinen Tagen benutze ich sogar Foundation unter dem Make Up, ich hätte es selbst ja nie für möglich gehalten. Bei den Augenbrauen pfusche ich übrigens nach wie vor: Die Brow Pomade ist mir heilig, was allerdings nichts daran ändert, dass ich am Ende noch eine Schicht braunen Lidschatten drüber tupfe, denn auch wenn es eigentlich mehr ist, sieht es irgendwie nach weniger aus. Was sonst noch so in meinem Kulturbeutel schlummern würde, fragte mich neulich unsere Beauty-Fee Scalamari Jane. Das sind meine liebsten Produkte:
Im Grunde hat mich das Universum mit einer relativ pflegeleichten haut ausgestattet, bloß Mitesser wurden mir in die Wiege gelegt, das kann man schon so sagen. Nur ein Mal im Monat, ich kann wirklich die Uhr danach stellen, verwandelt sich mein Gesicht in einen Streuselkuchen, vornehmlich am Haarrand, ganz zu schwiegen von einem immerzu unterirdisch spannenden Krater auf der Nase. Seit ich regelmäßig eine Maske von Christoph Robin verwende, ist es, so glaube ich jedenfalls, ein bisschen besser geworden. Vor dem Schlafengehen träufle ich außerdem ein paar Tropfen Lancôme auf Stirn und Wangen, meine Stirn ist gleicht nämlich langsam keinem Aal mehr. Zwei dicke Rillen sind seit Lios Geburt dazu gekommen, deshalb trage ich sie auch mit Stolz. Mehr müssten es aber vorerst wirklich nicht werden. Achso, und für die Augen: Midnight Recovery von Kiehl’s. Ich schwöre drauf, seit meine Freundin Lisa mir das Wunderzeug während unseres Lissabon-Trips auf die müden Lider tupfte. Ich schlafe aus unterschiedlichsten Gründen sehr, sehr wenig. Da kann ein bisschen Pflege nicht verkehrt sein, denke ich mir.
- Christophe Robin Masque Régénérant
- Kiehl’s Midnight Recovery Eye
- Lancôme Génefique Youth Activating Concentrate
Augenbrauen sind bei mir so eine Sache, ich habe sie, wie so viele von uns, in einem andauernden Anfall von jugendlichem Leichtsinn stets so dünn gerupft, dass sie irgendwann nur noch sehr rudimentär nachwuchsen. Seither benutze ich diese braune, teure Pomade. Und einen Eye Pencil, der nicht für die Brauen gedacht ist. Aber nur sehr dezent. Als Finish nehme ich stets irgendeinen herumliegenden dunkelbraunen pudrigen Lidschatten, den ich mit einem kleinen Pinsel tupfend auftrage. Am Ende wird alles mit dem Finger verwischt und mit Haarspray fixiert – mithilfe einer kleinen Augenbrauenbürste.
4. Anastasia Beverly Hills Eye Brow Pomade
5. & other stories Eye Pencil
Bei Sonnencreme bin ich aus Angst vor Hautkrebs ziemlich pingelig. Neu in meinem Regal sind die Produkte von Lancaster – ziehen ratzfatz ein und fetten nicht. Das ist mir vor allem im Gesicht wichtig, ich bin nämlich ein Stirnschwitzer. Eincremen gehört übrigens zu den Dingen, denen ich am liebsten mein Leben aus dem Weg gehen würde, es ist mir wirklich lästig. Da kommt mir das Öl zum Aufsprühen von Caudalíe natürlich sehr entgegen. Riecht so, so sehr nach Urlaub. Mein aktueller Duft stammt übrigens von Aesop, ich war nämlich all den übersüßen Blumen-Nuancen irgendwann überdrüssig. Jetzt rieche ich ein bisschen nach Wald, ein bisschen nach Mann und nach Marrakesh.
6. Lancaster Sun Control Uniform Tan Creme
7. Caudalíe Divine Oil for Body, Face & Hair
8. Aesop Unisex Duft Marrakesh
Super leicht und trotzdem effektiv, vor allem bei Rötungen, zu denen ich neuerdings neige: Nude Air von Dior. Um ein bisschen Leben ins Gesicht zu bringen, benutze ich einen Hauch Sonnenpuder, das ich an den Wangenknochen entlang verteile, und dazu: Rouge von Chanel.
9. Dior Nude Air Make Up
10. Dior Nude Bronzer Sonnenpuder
11. Chanel Blush Nr. 71 Malice
An ganz miserablen Haut-Tagen wird außerdem Foundation benutzt. Aber erst nachdem ich sofort mit dem Aufwachen ein paar Mandarinen im Gesicht verrieben habe. Die Lippen werden mit Elisabeth Arden verwöhnt – kaufe ich ausschließlich auf Reisen im Duty Free Bereich. Der Lippenbalsam lässt finde ich erahnen, wie es sich anfühlt, eine alte Lady mit Hut zu sein. Riecht auch so. Mag ich irgendwie.
9. Nude by Nature Perfecting Primer
10. Elisabeth Arden 8 Hour Creme Lip Balm
11. Aesop Mandarin Facial Hydrating Creme
Das ist übrigens mein treuer Kulturbeutel-Gefährte. Für das Hanggepäck auf Reisen hingegen benutze ich die superduper Reißverschluss-Beutel von Modulor.
12. Lancôme Hypnose Mascara
13. Schminktäschchen von Maison Scotch