Ich finde ja, Film-Tipps kommen niemals aus dem Wetter. Laue Sommernächte verbringen Turteltäubchen schließlich gern im Freiluftkino, Bahnfahrten raus zum See müssen wohl oder übel ebenfalls überstanden werden und dann gibt es ja noch diesen nicht unwahrscheinlichen Frühlings-Regen. Aber selbst wenn es trocken bleibt, ist so eine kleine eineinhalbstündige Pause auf dem Balkon, samt Wein und Pizza, wirklich nicht die schlechteste Idee. Vor allem, wenn auf dem Bildschirm trotzdem die Sonne scheint. „La Belle Saison“, ihr habt vermutlich schon davon gehört, ist ein französisches Film-Schätzchen. das offenbar dringend angesehen gehört und zwar nicht zuletzt aufgrund von Cécile de France, die in ihrer Rolle als Carole einmal mehr zu strahlen scheint. Es geht, natürlich, um die Liebe. Um eine, die nicht sein darf. Regisseurin Catherine Corsini hat sie selbst erlebt.
Frankreich während der 70er Jahre, das Land scheint immer toleranter zu werden, zumindest in der Stadt. Dort, genauer in Paris. lernen sich die Bauers-Tochter Daphne und Carole, die Lehrerin und Frauenrechtsaktivistin, kennen. Sie sind wild zusammen und wunderbar, stürmen das Nachtleben und Vorträge, verteilen Flyer gegen Abtreibungsgegner und Sexisten, sie schreien Parolen in die Welt hinaus, retten einen gemeinsamen homosexuellen Freund aus der Psychiatrie und verlieben sich. Es könnte so schön sein und so leicht, ehrlich, echt. Ist es auch – bis Daphnes Vater krank wird. Zurück auf dem Land, in der Enge des Hofes und des Heimatdorfes, wendet sich das Blatt. Die Liebe der beiden Frauen wird nicht nur zu einem persönlichen Kampf, sondern auch zu einem Politikum. Zu einer Suche nach Gleichberechtigung ebenso wie nach der eigenen Identität, nach Mut an einem Ort, der nicht verstehen will, dass Liebe so frei und vielfältig ist wie der Mensch selbst:
LA BELLE SAISON, ab dem 12. Mai im Kino! from cineworx gmbh on Vimeo.
Seit Anfang Mai im Kino.
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