Geburtstagssause // Happy Birthday, little Boy 💙

30.05.2016 Allgemein

Ich mache es kurz: Hinter mir liegen zwei Tage Geburtstag. Kindergeburtstag, um es genau zu sagen. Und ich bin ehrlich: Es gibt Dinge im Mutterleben, die ich furchtbar gern, furchtbar gut im Kopf beiseite schieben möchte. Und einer davon sind die Geburtstage meiner Kinder. Versteht mich nicht falsch, es sind nicht die Geburtstage an sich ist, es sind auch nicht die abendlichen Vorbereitungen des jeweiligen Geburtstagstisches, auch nicht das Kuchen backen für die Schule oder den Kinderladen. Nein, nein das sind die schönen Dinge. Es geht mir viel mehr um die Sause am Nachmittag, um den Moment, wenn das Geburtstagskind schon fast abhebt vor Aufregung und Vorfreude – und manchmal alles zu kippen droht. Dann, wenn die Spannung steigt, die Erwartungen zu Höchstformen auflaufen – und etwas Unerwartetes alles ins Gegenteil verkehrt: Jedes Mal bereiten wir uns vor, denken uns Geschichten aus und überlegen eine neue Route für die gewünschte Schatzsuche. Wir basteln an kleinen Highlights, ein bisschen Spannung muss ja schließlich sein. Dabei gilt es, genau die Waage zu halten, denn ein Fünkchen zu viel des Guten und die Bande dreht durch. So ein Geburtstag ist wie einen Sack Flöhe hüten, nur dass es leider keinen Volkshochschulkurs in Sachen Kindergeburtstagsorganisation gibt. Leider.

Dieses Jahr stand auf der Wunschliste des mittleren Kindes eine Prinzessinnenfeier, genauer gesagt: Der Geburtstag der Eisprinzessin Elsa. Das Kind hat weder den Film, noch jemals das Buch gelesen. Einzig die Erzählungen der Lieblingsfreundin reichten aus, um völlig euphorisiert in die Welt abzutauchen. Das Kleid, ein Glitzer-Tülltraum in hellem Blau, war der einzige Wunsch zum 5. Geburtstag. Die Handschuhe und die Krone aber bitte auch. Gesagt getan!

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Am Anfang habe ich noch geschmunzelt: Das ist eine Phase, die hört wieder auf. Warten wir es mal ab. Ich wurde eines Besseren belehrt. Am Ende haben wir gefeiert. In blau/weiß und mit viel, ganz viel Glitzer. Ich habe mit den Brüdern Torte gebacken, mit blauer Glasur, Perlen und einer Elsa mittendrin – danke übrigens Modulor, dass es dich und deine Unmengen an Papieren, Glitzer-Streifen, Falt-Blumen und unendlichen Bastelweiten gibt.

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Was noch auf dem Plan stand? Kein Geburtstag ohne Schatzsuche. Und so wurde die Eiskönigin vorm Hitzeschlag gerettet. Da wurden Berge bezwungen und Kronen gefunden. Auf dem Weg vom Kinderladen nach Hause galt es kleine Hinweise zu entdecken oder Aufgaben zu lösen. Der Dank war eine große Kiste Eis, versteckt bei uns zu Hause. Am Ende des Tages saßen also sieben kleine fast Prinzen und Königinnen bei uns auf der Terrasse und schlürften ihre Belohnung.

Obwohl wir wirklich alles aufs Minimum reduziert haben, bloß eine große Aktion planten, nämlich die Schatzsuche, waren alle Kinder mehr als platt am Ende des Tages. Es hätte wohl gereicht, einfach im Garten zu sitzen, eine gute Zeit zu haben, miteinander zu essen und einen entspannten Tag zu teilen. Klar war es schön, aber auch ganz schön trubelig – und ich meine für wirklich alle Beteiligten.

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Weniger ist mehr. Jedes Jahr fällt mir das wieder auf und trotzdem ist es am Ende doch immer ein My (sprich „mü“) zu viel des Guten. Beim nächsten Geburtstag drücken wir schon vorab auf die Bremse: Für die Kids – und für uns. Im Glitzerkleid, aber ohne Glitzerchaos.

5 Kommentare

  1. Andrea

    Hi,
    das sieht ja alles sehr liebevoll und einladend aus! Ist die Prinzessin ein Junge? Mein Soh wollte mit 4 auch als Prinzessin zum Fasching gehen, gesagt getan. Kostüm geborgt und los gings. Heute ist er 11 und würde diesen Teil seines Lebens gern auslöschen, im warsten Sinne des Wortes. Dass es davon noch ein Foto gibt weiß er nicht. Er hatte auch gebrauchte Barbies von einer Freundin weil er damals auch Puppen mochte.
    Und alle Jungs in der Kita haben sich eine Zeit lang um ein blaues Kleid aus der Verkleidekiste „gestritten“ und sie haben sich mit dem tragen abgewechselt. Was ich eigentlich auch damit sagen wollte, ich würde den Artikel möglichst entfernen. Ihm zuliebe… Er wird es hassen. Aber ist natürlich eure Sache. 🙂
    Viele Grüße
    Andrea

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    1. Sandra

      ….bloß nicht löschen – wie schön, dass wir in einer Zeit (und einer Stadt) leben, wo sich Kinder einfach als Kinder entfalten können und nicht alles in Gender-Erwartungen erstickt wird! Jeder/m sind in der (Vor)Pubertät seine Kinderbilder peinlich, das ist doch nicht weiter schlimm. Ich denke da an das Papabild, was vor einer Weile viral ging – da war der dicke bärtige Papa im Elsakostüm <3

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  2. doreen

    …ich habe seit gestern überlegt, wie ich darauf antworten möchte,Vor allem antworten auf Andrea s Kommentar. Erst wollte ich mich furchtbar aufregen, gerade auch wegen der Generalisierung die ich verstanden habe….(Liebe Andrea ich glaube für dich stimmt das natürlich alles , für deinen Sohn und deine Familie. )
    DANN ABER: ich kenne diesen kleinen Menschen ziemlich gut und verbringe ne Menge Zeit mit ihm : Ich habe selten nen cooleren Menschen kennen gelernt, der wirklich wenig für seine Fremdwahrnehmung tut , sein Handeln orientiert sich aktuell vorallem am größtmöglichen Spaßfaktor und das mit einer Freiheit in Herz&Kopf die nicht nur mich täglich neu inspiriert. Vielleicht muß er sich das mit 11 unter Umständen ins Gedächtnis rufen. Dann möge ihm dieses Foto dienen.

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  3. K

    Ich finde es sehr schade, dass hier alle Kommentare auf „Oh ein Junge im Mädchenkleid“ abzielen, wobei es in dem Artikel doch gar nicht darum geht. Es geht einfach um ein Kind, dem ein Geburtstagswunsch erfüllt wurde, die Spannung davor und den Trubel währenddessen. Eine wunderschöne bunte Welt habt ihr da. Macht große Lust auf Kindergeburtstagschaos! 🙂

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