Aus gegebenen Anlässen folgt schon jetzt eine kleine feine Leseleiste, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden kann. Wir trauern mit allen Opfern.
Orlando //
- Ein Mann hat am Sonntagmorgen um 2.02 Uhr mit einer halbautomatischen Waffe das Feuer im Schwulenklub Pulse in Orlando im US-Bundesstaat Florida eröffnet.
- 50 Menschen starben (den Täter mit eingerechnet), 53 weitere wurden verletzt. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.
- Der Todesschütze Omar Mateen, 29, soll einen Treueschwur auf den „Islamischen Staat“ geleistet haben. Er ist US-Amerikaner mit afghanischen Wurzeln.
Alle Infos hat Spiegel Online. Wie die Öffentlichkeit trauert, hat Bento zusammen gefasst.
Schwule dürfen in Amerika und Deutschland kein Blut spenden //
Als nach dem Attentat in dem Schwulenclub „Pulse“ in Orlando nach und nach Schwerverletzte in die Kliniken eingeliefert wurden, bildeten sich vor den Blutspendezentren der Stadt lange Schlangen. Einer Gruppe blieb es jedoch verwehrt, ihr Blut zu spenden: homosexuellen Männern, die in den vergangenen zwölf Monaten sexuellen Kontakt mit anderen Männern hatten. Für sie gilt in den USA ein gesetzliches Spende-Verbot. In Deutschland ist dieses Verbot noch viel schärfer. Jetzt.de hat den Schwulen-und Lesbenverband Berlin gefragt, warum das eigentlich so ist.
Was Mädchen zu Mädchen und Jungs zu Jungs macht //
Rosa Hirn und blaues Hirn? Nein, sagt die Neurobiologin Lise Eliot. Rollenbilder und das Verhalten der Eltern machen den Unterschied – mit Folgen für die Entwicklung. Weiter bei Zeit Online.
Die Solidarität des jungen Feminismus //
Der Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink läuft: Sie steht wegen angeblicher Falschaussage vor Gericht. Weil unser Sexualstrafrecht immer noch eklatante Lücken aufweist. Immer noch reicht ein verbal ausgesprochenes: „Nein!“ nicht aus, um eine Vergewaltigung auch juristisch als eben diese behandeln zu können. Frauen müssen sich ersichtlich körperlich wehren, damit von einer Vergewaltigung gesprochen werden kann. Edition F hat die Lage noch mal für uns zusammengefasst, ebenso der Stern. #NeinheißtNein – Auch stern.de-Chefredakteur Philipp Jessen fordert: Kämpfen wir mit ihnen für Gina-Lisa und gegen den alltäglichen Macho-Müll. Danke, denn der Fall Gina-Lisa geht uns alle was an.
Im Januar 2015 vergewaltigte Brock Turner eine 23-Jährige Studentin auf dem Campus der Stanford University und wird zu gerade einmal sechs Monaten Haft verurteilt. Im Gerichtssaal liest die Studentin ihrem Vergewaltiger einen Brief vor, der gerade um die ganze Welt geht. Der Guardian hat den kompletten Text für euch.
Warum wir ab Mitte 20 immer weniger Freunde haben //
Mit der ständigen Flut an Instagram-Benachrichtigungen und Geburtstagserinnerungen bei Facebook kann man das Gefühl bekommen, dass unsere Freundeskreise immer größer werden. Doch im wahren Leben ist das Gegenteil der Fall. Zumindest, wenn du laut einer neuen Studie älter als 25 bist. Wissenschaftler aus Finnland und Großbritannien haben nun nämlich in ihren Untersuchungen das genaue Alter herausgefunden, mit dem Freundeskreise kleiner werden und wir uns von Menschen in unserem Umfeld entfernen. Mehr weiß i-D.
She is someone //
Nach einer Verbindungsparty an der Elite-Universität Stanford im Januar 2015 vergewaltigte Turner eine Frau. Beide sollen an dem Abend betrunken gewesen sein, die 22-Jährige, keine Studentin, war während der Gewalttat allerdings bewusstlos. Turner kam vor Gericht und wurde Anfang Juni dieses Jahres zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Zu sechs Monaten. „Du kennst mich nicht, aber du warst in mir und darum sind wir heute hier.“ Während der Vater in einem Brief an die Standord University sein Unverständnis äußerte und nun einen ziemlich entrüsteten Brief schrieb, hat die GIRLS Besetzung kurzerhand ein Video gedreht, um wieder verstärkt auf sexuellen Missbrauch aufmerksam zu machen, Solidarität zu zeigen und Support zu demonstrieren.
Der Heimatlose //
150 Menschen mit Albinismus aus 29 afrikanischen Ländern reisen zum allerersten Mal zusammen nach Daressalam – für die erste afrikanische Albinismuskonferenz. In Afrika kursieren seit Jahrhunderten Mysterien um Menschen mit Albinismus. Sie hätten übernatürliche Kräfte. Wenn HIV-Infizierte mit einem von ihnen schlafen, genesen sie, heißt es. Menschen mit Albinismus leben dort in ständiger Gefahr, ihre Körperteile sind Tausende von Euros wert. Sogar Gräber werden dafür geschändet. Abdul ist einer von ihnen – und mit ihm bereisen wir seine Heimat, denn er muss zurück, er will nicht länger Opfer sein. {neon}
Sind Dating-Apps besser als Bars? //
Karley Sciortino, Gründerin des Blogs Slutever hat eine Kolumne für die Vogue verfasst. Ob sie echtes Dating oder geplantes Dating für erfolgreicher hält, lest ihr dort.
Flashback: Lang leben die StudiVZ Gruppen //
Erinnert ihr euch noch? Lange vor Facebook gab es StudiVZ – und die Gruppen waren nicht bloß irgendein Ort, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, sie waren so viel mehr. Bento schwelgt mit uns in Erinnerungen und hat ein paar der Beliebtesten noch mal aus ihrer Versenkung gekramt und bittet um Vervollständigung. Na, kriegt ihr sie noch zusammen?
Frau so, Mann so. //
Während wir zum Großteil unter Selbsthass und Optimierungszwang leiden, erleben viele Männer durch die Medien einen Leistungsdruck, den ich mir nur schwer vorstellen kann. Von Rollenbildern, Schubladendenken und unser Bild in den Medien. Amelie hat sich genau dazu ein paar Gedanken gemacht. Frauen müssen nicht stärker sein als Männer – aber sie dürfen. Männer müssen nicht perfekt aussehen – aber sie dürfen. Das ist eine Situation, die perfekt wäre, wenn sie auch umgekehrt funktionieren würde.
Why I quit my job to travel the world //
So, so lesenswert: «Of course, this “no reservations” life style isn’t for everyone. In many ways, it’s harder than the old corporate grind. Many stores don’t accept my Centurion card. Sometimes it’s difficult to get even one bar of cell service, which makes Instagramming more gelato a real struggle.» Den ganzen Text hat The New Yorker für euch.
Das Airbnb-Urteil //
Das Urteil ist gesprochen: Wohnungen tageweise an Touristen zu vermieten, ist in der Hauptstadt seit 1. Mai verboten, wer es dennoch tut, muss sich auf eine Geldstrafe von bis zu 100 000 Euro gefasst machen. Das sogenannte Zweckentfremdungsgesetz wurde nun vom Berliner Verwaltungsgericht als verfassungsgemäß bestätigt, noch mal nachzulesen bei der Süddeutschen. Was das für Touristen und Mieter bedeutet, weiß außerdem Refinery 29.
Internet Trends Report //
Und nett war sie auch noch //
Warum fällt es Frauen so schwer, andere Frauen schön zu finden? C `est Clairette sucht nach einer Antwort: „So sind wir Frauen: Wir kennen einander kaum und stehen doch in permanentem Wettbewerb. Wir scannen uns gegenseitig auf jeden noch so kleinen Makel, wir lästern über Frauen, mit denen wir noch nie geredet haben, und wir feixen, wenn ein Supermodel plötzlich ein Wämpchen hat. Mag sein, dass wir uns insgeheim wunderhübsch finden. Aber oft können wir das nicht mal der besten Freundin offen sagen. Wir reden von „Girlpower“ und „Girlcrush“, aber tatsächlich ist diese Bewunderung nie so urteilsfrei wie die eines Mannes, der eine schöne Frau betrachtet.“
Is branded content buoying fashion publishers? //
Fashion publishers are pushing sponsored content to make up for declining traditional print advertising revenues. Is it working? Mehr weiß BOF.
Männer müssen Feministen werden //
Es ist ein Missverständnis, dass sich der Kampf um Gleichberechtigung gegen sie richtet. Der Feminismus kann Männer und Frauen befreien. Wie, weiß die Süddeutsche.
Müssen wir besser auf unsere Büro-Stimme achten? //
„The never-ending debate about whether we should be policing women’s speech patterns, Spillane says, is holding women themselves back from breaking through into bigger roles, higher pay, a more equal playing field in the work world. Choosing to opt out of the patriarchy doesn’t make it disappear, after all, and prejudiced men in power are not all of a sudden going to change their opinions on our voices just because we’ve asked. “ Weiter bei The Cut.
Meine erste Kuschelparty //
Auf Kuschelpartys nehmen sich fremde Menschen in den Arm. Warum? Ein Selbstversuch von Marlene Mengue. Über ihre Erfahrungen lest ihr bei Jetzt.de.
Von Camping und Freiheit und Glück //
Manche suchen Abenteuer am anderen Ende der Welt. Marlen Mueller und Thomas Adler zelteten in Berlin. Was als spontane Idee begann, veränderte ihr ganzes Leben. Die beiden im Interview mit Elisabeth Rank.
1000 Wege nachhaltig zu konsumieren //
Vom Mini-Heizkraftwerk im Keller bis zum Urban Farming auf dem eigenen Balkon: Immer mehr Menschen entwickeln Lust an einem neuen Lebensstil. Sie stellen in Frage, dass man täglich acht bis zehn Stunden arbeiten muss, um am Wochenende im Supermarkt auf der „grünen Wiese“ einkaufen zu gehen. Nachhaltigkeit setzen sie längst voraus, als Grundbedingung für ein lustvolles Leben. Hier lang!
Von arrangierten Ehen und dem Mut, eigene Wege zu gehen //
Die Generation der Digital Natives ist erwachsen geworden. In der neuen Interviewkolumne „Neues von den Millennials“ beantworten junge Menschen Lebensfragen über Liebe, Politik und Popkultur – dieses Mal mit: Soraya: „Für meine Eltern war meine Entscheidung ein Schock, da ich gegen die Tradition verstoße. Die erste Reaktion meiner Mutter werde ich nie vergessen. Auf ihren erschrockenen Blick folgte ein deutsches „Ach du Scheiße“ – obwohl wir eigentlich immer in Dari miteinander sprechen. Nach ein paar Tagen hat sie sich für ihr Verhalten entschuldigt. Ein Treffen zwischen meinem Eltern und meinem Freund ist aber in den letzten zwölf Monaten trotzdem noch nicht zustande gekommen.“ Mehr bei Neon.