Teil 2 (Teil 1 gibt es hier) unseres Tokyo Guides wird sich rund ums Einkaufen drehen. Wo waren wir einkaufen, was fanden wir merkwürdig und was sollte man beachten. Wir haben eine kleine Regel zum einkaufen in anderen Ländern: wir gehen nie in Geschäfte, die wir auch bei uns haben (die einzige Ausnahme in Japan waren Uniqlo und Muji – beides nicht in Amsterdam vertreten). In unserem Guide wird also keine Marke vorkommen, die ihr in Deutschland an jeder Ecke kaufen könnt.
Tokyo ist die Stadt, in der wir bisher die am besten angezogenen Menschen gesehen haben. Bereitet euch also auf einen Trip vor, bei dem der Gedanke des „Haben wollen“ oft vorkommt und packt daher den Koffer nur halb voll.
Japan ist wohl DAS Land des Kundenservice: noch nie haben wir eine solchen Service erlebt, wie er dort praktiziert wird. Mitarbeiter bringen dich zum nächstgelegenen Geldautomaten. Begleiten dich mit deinen Einkäufen zum Ausgang, um dir diese dann mit einer Verbeugung zu übergeben. Sie laufen mit dir durch das komplette Kaufhaus um dich am richtigen Shop in Shop abzusetzen. Sie sind immer so zuvorkommend und aufmerksam, dass es einem manchmal sogar peinlich ist nichts im Laden zu kaufen. Diese Kundenfreundlichkeit hat natürlich auch viel mit der unterwürfigen Kultur in Japan zu tun, aber als Europäer kann man eine solche Hingabe sehr zu schätzen wissen und anerkennen. Natürlich gibt es Ausnahmen, eine dieser Ausnahmen wird später auch noch im Guide vorkommen.
Beim Einkaufen gibt es oft Sprachbarrieren, aber jeder Verkäufer, den wir bisher getroffen haben, hat sich die Zeit und seine Hände und Füße genommen, um einem zu helfen. Man kommt also 90% der Zeit sehr gut zurecht.
Einen Punkt, den man in Japan nicht unterschätzen sollte, sind die japanische Größen. Wir raten sehr davon ab, Kleidung zu kaufen ohne sie vorher zu probieren. Es kann passieren, dass man sich einfache weiße T-Shirts kauft (vielleicht sogar gleich zwei Pakete, da der Baumwollstoff so gute Qualität hatte) und obwohl man schon Größe L anstatt M geholt hat, dann zu Hause feststellen muss, dass man doch lieber Größe XL gekauft hätte.
Wie in anderen Ländern außerhalb Europas, sollte man seinen Pass immer dabei haben, denn ab ca. 10.000 YEN (rund 100 EUR) kann man steuerfrei einkaufen und spart 8%.
Was sehr positiv auffällt in Tokyo ist, dass sehr viel der Kleidung auch innerhalb von Japan produziert wird. In der Zeit von Bangladesh und Co kann es einen sehr glücklich machen und zeigt auch wieder einmal, dass hier noch viel Wert auf gute Verarbeitung gelegt wird.
Eine der größten Ketten, bzw. Modefirmen, in Japan ist Baycrews. Baycrews hat gefühlt 50 eigene Marken unter sich und jede hat ihren eigenen Platz in der Modewelt von Japan. Also haltet Ausschau nach Marken wie: Acme Furniture, Iena Slobe, Edifice, Journal Standard, Relume oder Spick & Span. Eine komplette Liste der Brands von Baycrews inkl. der Restaurants (!) findet ihr hier.
Japan hat auch eine sehr gute Second Hand Kultur, denn der Stand innerhalb der Gesellschaft wird gerne über die Kleidung wiedergegeben. Dementsprechend gut geht man auch mit dieser um. Auf Grund der Wohnungsgröße wird vieles nach ein oder zwei Saisons in Second Hand Shops abgegeben und mit etwas Glück findet man gute Designerstücke für wenig Geld.
Shibuya
Shibuya ist wohl eine der aufregendsten Gegenden in Tokyo: viele junge Menschen mischen sich mit Geschäftsmännern und Touristen. Das macht es, neben Omotesando oder Harajuku, zu einer der vollsten Ecken der Stadt.
Tokyu Hands
Website: http://www.tokyu-hands.co.jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/Xb55n35mLsn
Fangen wir gleich mit unserem Highlight an: Tokyu Hands.
Tokyu Hands ist die beste Anlaufstelle für Souvenirs, oder kleine Sachen, die man eigentlich nicht braucht aber haben möchte. Man findet hier alles: von Haustierzubehör, Kosmetik bis hin zu einem Cafe mit dazugehörigen Shop, in dem junge Künstler ihre eigenen Dinge verkaufen. Sehr zu empfehlen, wenn nicht sogar ein Must-Go in Shibuya.
Loft
Website: http://www.loft.co.jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/HPNfhiXX8H52
Auf sieben Etagen findet man hier alles: Schreibwaren, Postkarten, Interior und vieles mehr. Dort befindet sich auch eine kleine Filiale von Oh my glasses, ein Brillenladen so ähnlich wie Ace & Tate. Als Brillenträger findet man dort eine kleine und günstige Auswahl an Brillen, die innerhalb von 4 Tagen abholbereit im Laden sind.
Parco
Website: http://shibuya.parco.jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/YKE49bgs61p
Man findet bei Parco so einiges – von Comme des Garçons Black oder Pocket, über Undercover oder Moschino bis hin zu Opening Ceremony. In der oberen Etage kommen Manga Fans auch auf ihre Kosten. Parco hat eine gute Mischung an Shops und sollte auf keinem modeinteressierten Spaziergang durch Shibuya fehlen.
Beauty and Youth
Website: http://www.beautyandyouth.jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/Td4eiCFACvu
Beauty and Youth, von United Arrows and Sons, ist ein gutes Beispiel dafür, wie Mode und Stil in Japan zusammenkommen. Wer gerne einen Einblick in die nicht zu extravagante Modewelt von Japan haben möchte, ist hier genau richtig. Zwischen der Eigenmarke von B&Y und japanischen Marken, mixen sich internationale Marken wie z.B. Acne, Champion, Kitsune oder Kenzo.
Supreme
Website: http://www.supremenewyork.com/
Adresse: https://goo.gl/maps/LggexJSF2xq
Tokyo kann die meisten Supreme Läden in einer Stadt aufweisen: währen wir in Europa gerade mal zwei haben, findet man in Tokyo gleich drei. Hier kommen wir zu dem angesprochenen Beispiel von wenig Kundenfreundlichkeit. Immer ein wenig arrogant und uninteressiert – anscheinend das Markenzeichen eines jeden Supreme Ladens. Wer doch mal einen Blick hineinwerfen möchte, kann das gerne tun. Jede Reise schauen wir mal vorbei, haben aber selbst noch nie etwas gekauft.
Ragtag
Website: http://www.ragtag.jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/KC1woWAp9f92
Ragtag ist eine Second Hand Kette und stand bei uns bei beiden Besuchen auf der Liste. Wir fanden uns sogar mehrmals pro Reise in den Filialen wieder, denn jeden Tag kommt neue Ware. Mit viel Glück findet man hier gute Marken für wenig Geld. Bei Ragtag sollte man nicht lange überlegen, sondern lieber schnell zuschlagen. Es ist uns schon mehrmals passiert, dass wir Dinge gesehen haben, die wir gerne haben wollten und nach einem Tag Bedenkzeit, waren die Stücke schon verkauft.
In der gleichen Ecke von Ragtag, Supreme und Beauty and Youth findet man auch noch einige Shops mehr, wie z.B. von 417 Edifice, Iena Slobe, Nano Universe, Neighborhood und Beams. Wenn man schon einmal in dieser Ecke von Shibuya ist, sollte man sich dort einfach umschauen.
Village Vanguard
Website: http://www.village-v.co.jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/9m7kSED16222
Der wohl vollste Laden in Tokyo. Auf der einen Seite Buchladen, auf der anderen Seite bekommt man hier, T-shirts, Socken, Perücken, Uhren, Geschirr, Buttons, Merchandise von japanischen Bands, Lavalampen, and ne Menge Zeug das keinen anderen Zweck hat als einen lustig zu unterhalten. Weird, charmant, voll, laut, aber man sollte auf jeden Fall einen Besuch einplanen.
Omotesando/Aoyama
Omotesando war für uns immer ein guter Startpunkt für einen Shoppingtag. Hier findet man so fast alles, was man sich vorstellen kann. Man kann sich in den kleinen Gassen links und rechts von der Hauptstrasse verlieren und es gibt viel zu entdecken.
Angefangen bei der Cat Street, hier findet man unter anderem die Shops von Opening Ceremony, Journal Standard, eine weitere Ragtag Filiale und mehrere Second Hand Läden.
Wer mit seinem Freund unterwegs ist, sollte auf der anderen Seite der Omotesando Hills noch einen Stop bei Neighborhood, WTAPS, United Arrows and Sons oder Loopwheeler einlegen.
Kiddyland
Website: https://www.kiddyland.co.jp
Adresse: https://goo.gl/maps/rANPQRZxrND2
Egal wie alt man ist, egal wie reif man sich fühlt, bei Kiddyland wird man sehr sehr schnell wieder zum Kind. Auf über vier Etagen gibt es hier alles, was man als Kind haben wollte. Von Hello Kitty, über Disney oder Miffy bis hin zu Studio Ghilby’s Totoro – alles was das Kinder- und Erwachsenen Herz höher schlagen lässt. Seid ihr mit euren Kids unterwegs, sollte man ernsthaft überlegen Kiddyland zu überspringen 😉
Visvim
Website: http://visvim.tv/
Adresse: https://goo.gl/maps/BiFJWf9advS2
Adresse: F.I.L.: https://goo.gl/maps/NyRY7cckJLQ2
Visvim haben wir kurz in unserem ersten Teil des Guides angeschnitten und nun kommen wir zum eigentlichen Highlight der japanischen Fashionindustrie. Eine der besten japanischen Marken überhaupt. Inspiriert von der frühen Mode der amerikanischen GI’s, wird hier viel Wert auf Qualität und Handarbeit gelegt. Wer Denim mag und das auch noch gemixt mit dem japanischen Stil, ist hier genau richtig.
The North Face Standard
Website: http://goldwin-blog.jp/tnf-standard
Adresse: https://goo.gl/maps/3rgg9CeardS2
The North Face Standard, ist der North Face Flagship Store in Tokyo. Warum North Face sollte man nun denken, dass hat man doch auch hier. Stimmt nur so halb, es gibt in Japan das The North Face Purple Label. Dieses ist nur Japan erhältlich und gibt dem Outdoorlabel, mit dem unsere Eltern gerne unterwegs sind, eine komplett neue Richtung. Hier wird Outdoor mit Streetwear gemixt und das auf eine simple und wunderschöne Art. Der North Face Store ist verteilt über zwei Gebäude, in dem es einen Männer- und einen Frauenladen gibt und beide sind einen Besuch wert.
Cityshop
Website: http://cityshop.tokyo/
Adresse: https://goo.gl/maps/XkECRZAU49x
Eines der neusten Konzepte von Baycrews (da sind sie wieder) ist Cityshop. Unten gibt es Essen und oben Klamotten. Von Eigenmarken bis zu angesagten Brands wie z.B. Cav Empt. Schöner Laden und auch eine schöne Gegend, um sich ein wenig zu verlieren und um neue Dinge zu entdecken.
Das ist nur eine kleine Auswahl an Läden, die wir bis jetzt besucht haben. Die Gegend rund um die Omotesando Hills ist voll von kleinen Vintagegeschäften und Stores. Es sollte also alles in allem ein erfolgreicher Shoppingtag werden.
Daikanyama
Die Gegend rund um Tsutaya Books in Daikanyama hat auch einen sehr guten Mix von kleinen Boutiquen bis hin zu größeren Labels. Unter anderem findet man hier einen kleinen A.P.C. Surplus (eine Art Outlet Store von A.P.C.), den Saturdays NYC Tokyo Flagship Store, Nanamica, Vendor von Nonnative, Minotaur und den wohl schönsten Store des Pariser Labels Kitsune.
T-Site
Website: http://real.tsite.jp/daikanyama/
Adresse: https://goo.gl/maps/hNhHbb3QJnT2
T-Site von Tsutaya Books ist wohl mit Abstand einer der schönsten Buchläden der Welt. Verteilt auf drei Gebäude findet man hier so fast alles was man sich an Büchern, Magazinen, Musik oder Schreibwaren vorstellen kann. T-Site ist ein weiteres Must-Go in Tokyo. Das Gute ist: man hat bis 02:00 Uhr Nachts Zeit, um T-Site zu besuchen.
Shinjuku
Shinjuku ist nicht unbedingt eine Gegend, in der wir uns lange aufgehalten haben, um shoppen zu gehen, dennoch gibt es hier drei Einkaufsmöglichkeiten, denen man gerne einen Besuch abstatten kann.
NEWoMan
Website: https://www.newoman.jp
Adresse: https://goo.gl/maps/PNevKn1c1aq
Newoman ist ein kürzlich in Tokyo eröffneter Department Store und richtet sich an Frauen. Hier gibt es über 7 Etagen alles, von Aesop, über Isabel Marant bis hin zu Restaurants – hier ist alles vertreten. Man kann sich herrlich verlieren und eine Menge Inspiration holen und natürlich auch gleich einkaufen. Dies ist mit Abstand der beste Frauen Department Stores den wir je besucht haben.
Lumine
Website: http://www.lumine.ne.jp/shinjuku/
Adresse: https://goo.gl/maps/SCVLbtu6Viq
Auf der anderen Seite von Shinjuku findet man Lumine, ebenfalls ein Department Store mit dem Fokus auf Frauen. Hier ist die Zielgruppe aber wohl ein weniger jünger als bei NEWoMan. Aber wenn man schon mal in der Gegend ist, dann kann man auch hier noch mal reinschauen.
Isetan
Website: http://isetan.mistore.jp/store/shinjuku/
Adresse: https://goo.gl/maps/zvc7UidBbCm
Isetan ist Non Plus Ultra wenn es um Department Stores geht. Der beste Kundenservice, die besten Marken, ein Laden der seinesgleichen sucht. Von Casual bis High Fashion und das alles unter einem Dach. Sollte man gesehen haben.
Ginza
Ginza Street Market
Website: http://ginza.doverstreetmarket.com/
Adresse: https://goo.gl/maps/6j6WB6zwtM32
Auch in Tokyo gibt es, wie auch in New York oder London, einen Dover Street Market von Comme des Garçons. Man kann das Konzept von DSM schwer zusammenfassen. Auf der einen Seite Galerie und Ausstellungsfläche, auf der anderen Seite, Kleidung von natürlich so jedem gefühlten Unterlabel von Comme des Garçons. Dazu kommen Marken wie Sacai, Louis Vitton, Maison Margiela, Rick Owens, oder der einzige Nike Lab Store in Tokyo. Ein Konzept das funktioniert, überrascht und vor allem so selten gesehen in der heutigen Einzelhandelswelt.
The Park・Ing
Website: http://park-ing-ginza.com/
Adresse: https://goo.gl/maps/97LBdUXUaT12
Der neuste Streich von Hiroshi Fujiwara. Letztes Jahr waren wir noch im The Pool, einem in einem Swimming Pool gebauten Laden, der dieses Jahr leider schloss um Platz zu machen für Park・Ing. In der alten Tiefgarage vom Sony Tower in Ginza wurde hier ein wirklich interessantes Retail Konzept gebaut. Ich würde mich freuen, wenn man solche Projekte auch des öfteren Mal in Deutschland oder den Niederlanden sehen würde.
Muji Flagship
Website: http://www.muji.com/jp/
Adresse: https://goo.gl/maps/YwMh18xQBz32
Das Aushängeschild von Muji. Ein unglaublicher Laden, wir würden uns wünschen, dass alle Muji Läden hier in Europa so aussehen würden. Drei Etagen voller japanischer Schlichtheit. Am liebsten hätten wir unsere komplette Wohnung mit Hilfe des Ausstattungsstudios eingerichtet und uns die Sachen per Post zugeschickt. Geht nur leider nicht.
Sanrio Flagship
Website: http://www.sanrio.co.jp/english/store/sh1703100/
Adresse: https://goo.gl/maps/vv7N6NYXxtj
Hello Kitty. Zwei Etagen. Was soll man noch mehr sagen.
Dies ist nur eine kleine Auswahl an Shops, die wir empfehlen würden. Wenn ihr noch mehr möchtet, zögert nicht und fragt uns auf Facebook und wenn ihr auch noch Tips habt: immer her damit in den Kommentaren!