Im Sommer tendiere ich dazu, in Nostalgie zu verfallen und die Vergangenheit bis ins Unermessliche zu romantisieren – was war das schön, damals mit 16, als es nichts wichtigeres als perfekt gedrehte Dreadlocks und eine Woche campen auf dem Summerjam Festival gab. Ganz tief drin in meinem Herzen, weiß ich noch immer, dass Besitz sich für mich immer irgendwie belastend anfühlt, allerdings kollidiert diese Erkenntnis mit zunehmenden Alter immer wieder mit meiner Liebe zu schöner Kleidung, so ist das nunmal. Wenn ich dann aber ein Stück finde, das das Damals zumindest ein Stück weit mit dem Heute verknüpft, dann freue ich mich jedes Mal wie ein Mops im Haferstroh. So geschehen im Vintage-Himmel „Sommerladen“, wo ich den obigen Seiden-Rock von Dies van Noten fand, der durchaus auch schon 12 Jahre zuvor in meinen Kleiderschrank hätte wandern dürfen. Versteht ihr, was ich meine? Und als ich da gestern so in meinem Jeep saß (Achtung, bevor hier jemand die Umwelt-Keule schwingt: Umgerüstet auf Auto-Gas), The Shins liefen und die Sonne schien, da hab ich mich wieder ein bisschen wie 18 gefühlt, vielleicht sogar noch ein bisschen freier, wegen all der neuen Möglichkeiten. Danke, du schöner Sonntag.
Rock: Dries van Noten // T-Shirt: H&M Trend // Schuhe: Chloé (ähnliche hier) // Tasche: Chanel