Ich mag Locken, nur mag ich meine krummen Halme nicht. Oder eher: Das, was (nicht) von ihnen übrig ist. Je länger, desto glatter, so ist es bei welligem Haar ohnehin, wer sich aber jahrelang tonnenweise Bändiger-Lotionen aufs Haupt schmiert und tagein tagaus zum Glätteisen greift, der darf sich über den Verfall der einst vorhandenen Sprungkraft nun wirklich nicht wundern. Ganz zu schwiegen vom Hormon-Umschwung, der mich nach meiner Schwangerschaft ereilte und obendrein dafür sorgte, dass ich nach und nach gefühlt die Hälfte meiner Mähne aus dem Ausfluss stochern durfte. Seit vielen Jahre bin ich jetzt also schon passionierte Glatthaarträgerin, aber manchmal, ganz selten, da stolpere ich über Bilder meines wonnigen Ichs von früher, als die Zottel noch zotteln durften.
Und dann ist da noch Mica Arganaraz, eines meiner Lieblingsmodels, obwohl ich mich für gewöhnlich nicht die Bohne für Models interessiere, hier allerdings liegt ein akuter Frisuren-Crush vor. Oder das Lookbook von Céline. Schlussendlich titelte dann auch noch die amerikanische Harpers Bazaar „THE PERM IS BACK AND CHICER THAN EVER“ – was so viel heißt wie: Vergesst das gelackte Bild der 80’s-Dauerwelle (obwohl auch ein par Diamanten dabei waren, man schaue sich nur mal Julia Roberts an), die neuen Methoden scheinen aber ganz schön schicke Ergebnisse abzuliefern. Ich denke also wirklich und wahrhaftig über ein persönliches Comeback des Lockenkopfes nach, mit ein bisschen Hilfe vom Friseur. Ohnehin bin ich der Meinung, es ist Zeit, sämtliche „Perm“-Vorurteile abzuschütteln – wer also Lust auf Kringel hat, der traue sich doch bitte einfach ganz selbstbewusst. Oder?
Früher:
Céline Prefall 2016:
Und noch schnell ein extremes Beispiel der Harpers Bazaar: