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bei Tag & bei Nacht

26.07.2016 Outfit, Wir

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Man könnte in Anbetracht meiner Outfit-Chronik durchaus meinen, ich stecke in einer handfesten Identitätskrise fest. Kein roter Faden lässt sich da finden, überhaupt herrscht optisch seit Monaten oder vielleicht auch schon seit immer Kraut und Rüben. Ich weiß das. Auch, dass ich den guten Stil nicht mit Löffeln gefressen habe. Bloß macht mir das nichts, ganz im Gegenteil, ab und zu überkommt mich sogar das Gefühl, ich würde hin und wieder angenehme Narrenfreiheit genießen. Es erwartet ja niemand, dass ich stets die elegante Amazone abgebe oder dem eleganten Pariser Prototypen gerecht werde oder gar dem Luxus einer Chiara fröne. Das ist wunderbar. So kann ich nämlich hin und her probieren, daneben greifen und Schlabberhosen tragen, ohne dabei in Selbstzweifeln oder Hasstiraden zu ersaufen. Mir bereitet Mode und das Herumexperimentieren mit selbiger nämlich ganz ehrlich richtig große Freude. Sogar dann, wenn ich nicht danach aussehe.

Aber manchmal, wenn ich mich am Morgen vor meinem Kleiderschrank ein wenig zu doll gefreut habe, schauen die Menschen später komisch. Früher habe ich mich in solchen Situationen rasch verkriechen wollen, heut starre ich einfach etwas frech zurück. In der Hoffnung, mein Gegenüber möge doch bitte per Telekinese oder sowas ein paar meiner Gedanken empfangen. „Mach dich locker“ zum Beispiel. Oder „Gönn dir endlich mal selbst eine Portion Mut.“ Wenn wir uns selbst nicht so ernst nehmen und ab und zu mehr trauen würden, könnten wir andere und ihre Schrullen vielleicht auch leichter feiern oder mindestens akzeptieren und in Frieden lassen. Möglich wäre es jedenfalls. Ich jedenfalls wünsche mir, ich würde nie wieder Sätze hören wie „Boah Junge, die trägt echt Socken in Sandalen.“ Oder „Ist das ein Nachthemd oder ein Kleid?“ Ja, es gibt Menschen, die anders aussehen als der durchschnittsdeutsche Spießbürger. Und auch eine Spießbürgerin hat ein Recht auf ihre Longchamp-Tasche. Mehr Toleranz auf beiden Seiten, das wäre fast schöner als ein Sternenhimmel. Wie auch immer, das hier sind meine beiden Lieblings-Outfits der vergangenen Woche. Herzdame und Nachthemd-Schlawinchen:

nike van dintheroutfit this is jane wayneT-Shirt: Olympia Le Tan x Uniqlo (ich trage XL!) // Rock: Topshop // Schuhe: Aeyde x Anita Hass // Tasche: Chanel z.B. über Vestiaire Collective

nike van dinther outfit 2Jacke: Levi’s // Kleid: Christopher Kane // Schuhe: Maje

9 Kommentare

  1. Theresa

    Word up! Nach Jahren schlichter, schwarzer Outfits habe ich mir gestern einen bronze-metallic-Musterkimono gekauft. Warum? Weil ich mich so doll gefreut habe! Ein bisschen witzig aussehen macht Bock.

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  2. Jana

    Du bist eine dieser Frauen, die auch im Müllsack noch ganz gut aussehen würden. Leider hat diese Voraussetzungen nicht jeder. Aber dass man immer gleich schief angeschaut wird wegen aus der Reihe Tanzens ist zwar nervig, aber im Endeffekt ein Kompliment.

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  3. Madlén Bohéme

    Ich würde beides exakt so tragen und auch wenn ich nen groben Stil besitze (und ich finde das tust du auch und wenn man in Nike-Kunterbunt nennt), herumexperimentieren muss ein. Zu geplant sieht eben auch oft mega mäßig langweilig aus und spiessig sein, dass kann ja wohl Bitteschön jeder . BÄH 😉

    Liebst,

    Madlén Bohéme

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  4. Sandra

    Boahh merci merci für den Herz-Dame ‚Tip‘ – suche ich seit 100 Jahren. Gestern bestellt <3

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