Als dritte im Bunde werde ich euch nun mit meiner Geschichte über das nie-Urlaub-machen beglücken. Seit Jahren war ich nämlich nicht mehr ohne Auftrag oder Job unterwegs und habe einfach mal die Seele baumeln lassen. Und auch wenn ich mir das von Zeit zu Zeit damit schönrede, dass ich halt einfach sehr viel arbeite und beschäftigt bin, weiß ich im Herzen, dass immer nur weiterweiterweitermachen vor allem eins ist: nicht besonders schlau. Deshalb habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, dass sich meine Urlaubsmentalität dringend ändern muss. Nicht nur sind der Mann an meiner Seite und ich im September in Kroatien, um mit unseren Freunden ihre Hochzeit zu feiern. Wir haben uns sogar übermütig für noch eine Auszeit entschieden. Mitten im August werde ich nun also in den Urlaub fahren. Für ganze sieben Tage. Ich kann es selbst noch gar nicht glauben.
Wo machst du in diesem Sommer Urlaub?
Es geht für eine Woche in die wohl meist unterschätzte Stadt Europas, nach Warschau. Ich habe mich jetzt schon in unser AirBnB Apartment verliebt und überlege, in welcher Reihenfolge ich vor Ort dann vegane Pizza, Sushi ohne Fisch und Seitan-Tacos ohne Ende verspeisen soll. Denn unerwarteter Weise ist Warschau ganz vorne mit dabei, wenn es um vegane Hot Spots in Europa geht. Und mit meinem pflanzlichen Lebensstil sind vernünftige Verpflegungsmöglichkeiten einfach das A und O. Ich möchte mich im Urlaub wie zuhause fühlen, nur besser – und das ist zum Teil gar nicht so einfach, wenn man ein schönes Zuhause hat und selber gerne und viel kocht. Wie Sarah Jane schon geschrieben hat, finde ich aber, dass es keine Normen und Regeln für Urlaub gibt. Die einen können sich tatsächlich zu Hause gut entspannen, andere fahren lieber einmal drei Wochen weg. Ich gehöre zu den Menschen, die lieber mehrmals im Jahr wegfahren, dafür aber kürzer. Urlaub zu Hause ist für mich total schwierig, irgendwie gibt es da immer etwas zu tun und ich kann mich erst entspannen, wenn alles erledigt ist. Oder ich weg.
Was liest du während der Auszeit?
Als ich jünger war, habe ich wirklich sehr viel gelesen, das ist mir leider im Laufe der Jahre etwas verloren gegangen, was ich wirklich schade finde. Wenn ich jetzt also mal die Zeit frei mache und ein Buch lese, dann bin ich eigentlich schon zu anspruchsvoll. Ein Buch muss mich sofort fesseln, ich bin kein Mensch, der die Geduld hat, dass sich ein Buch nach ein paar Kapiteln entwickelt. Dementsprechend wenige Bücher gibt es, die ich mag und nach dem Lesen behalten und aufbewahrt habe. Zuletzt war das Anfang des Jahres „Naokos Lächeln“ von Haruki Murakami. Mir ist noch nie ein Buch so nahe gegangen und auch noch nie hat mich ein Roman zum Weinen gebracht. Jetzt möchte ich noch mehr von Murakami lesen und habe gleichzeitig Angst, dass es nicht so gut wird wie Naokos Lächeln. Aber wenn ich es wagen sollte, dann wohl mit 1Q84 oder Afterdark.
Wie entspannst du dich sonst noch?
Puh, diese Sache mit dem Entspannen finde ich ziemlich schwer. Bevor ich ins Bett gehe Netflix auslassen, Handy auf Flugmodus, Licht aus, Fenster auf und mit dem Liebsten kuscheln und ein Hörbuch hören – das ist mein Geheimrezept und mache ich leider viel zu selten. Ansonsten entspannt mich Aufräumen und Ordnung.
Und was hilft dir auf Balkonien?
Kräuter, Tomaten- und Chilipflanzen und alles was blüht findet man auf meinem Balkon nicht mehr. Eine zeitlang habe ich alles im Frühjahr ausgesät und ziemlich viel Arbeit in meine Balkonverpflegung gesteckt. Ich hab aber einfach gemerkt, dass mir das eigentlich viel zu anstrengend ist. Stattdessen jetzt einen pflegeleichten Bambus, frisch gestrichene Balkonwände, eine Lichterkette, Kerzen und gemütliche Balkonmöbel, fertig. Bei uns kann man außerdem auf dem Dach sitzen, Bier trinken und direkt in den grünen Baum gegenüber gucken. Schöner wird es für mich nicht mehr.
Deine Lieblings-Urlaubs-Schnappschüsse (aus den letzten Jahren)?
Flusskreuzfahrt auf der Donau, Sommer 2015
Wandern im Siebengebirge, 2015
Bushwick, 2012
Dein bisheriger Lieblings-Urlaub?
Das ist einfach: New York 2012. In diesem Urlaub habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich mich verliebt habe und mir vorstellen kann, dass es für immer so bleiben wird.
Was trägst du im Wasser?
Meinen Bikini von Margaret and Hermione, den ihr schon aus diesem Happy Heart Beitrag kennt.
Und was trägst du an den Füßen?
Schlicht, zeitlos, schwitzefüßefrei: Espadrij in knallweiß – entdeckt im Juni.
Deine Lieblings-Sonnenbrille?
Ein Modell von Antonio Verde, die ich vor über einem Jahr im DearGoods München gekauft habe.
Welches Kleid packst du in deinen Koffer?
Zur Zeit befinde ich mich auf dem absoluten Filippa K. Trip. Jetzt überlege ich doch schon seit einiger Zeit, ob sich der Layer Party Dress nicht gut in meinem Koffer machen würde. Mmmhh…
Womit schminkst du dich im Urlaub?
Sonnencreme plus wasserfeste Mascara und Bronze Puder, beides von Barry M.
Und wonach riechst du?
Nach Stella von Stella McCartney.
Womit reist du?
Ich fliege nie nur mit Handgepäck. Aber eigentlich möchte ich genau das, nur eine Tasche, wenig Verantwortung, wenig Auswahl. Am liebsten mit der Artigan Dwell von Matt&Nat. Wie war das nochmal? “Packe die Hälfte der Dinge ein, die du glaubst zu brauchen und dafür doppelt so viel Geld.“
Was hörst du im Flugzeug?