Meine Wohnung zählt knapp 90qm und drei Zimmer, mein Balkon ist viel zu klein, mein Bad ist unnötig groß und meine Miete ist viel zu hoch. Ihr kennt das sicher: Wir Deutschen finden einfach immer einen Weg, um zu meckern. Weil ich um den Wohnungsmarkt in Berlin allerdings weiß, und die Mieten im Stundentakt steigen, ist Umzug ein Schimpfwort geworden. Also bleib‘ ich einfach genau da, wo ich jetzt bin: In meiner wunderschönen Altbau-Wohnung, die ich im Handumdrehen zum unordentlichsten Fleck Erde der Welt umgestalten kann, die für so viel Krams einfach manchmal zu klein ist und an ihre Grenzen stößt. Jammern auf ziemlich hohem Niveau, schon klar. Aber wer sich so viel in den heimischen Wänden aufhält, wie ich, dem fällt in regelmäßigen Abständen einfach die Decke auf den Kopf. Und so passiert eben genau das, was passieren muss:
Es wird umgeräumt und optimiert, aber davon habe ich euch ja bereits erzählt. Der Wunsch, alles möglichst offen zu gestalten, ist nach hinten losgegangen, ebenso wie der Glaube, ein Kinderzimmer würde all die Kindersachen auffangen.
Vollkommener Blödsinn, Kinder wollen natürlich genau dort sein, wo wir uns auch aufhalten. Aber kein Problem: Die Kinderecke für Wilma wurde errichtet, im Wohnzimmer, ums genau zu sagen:
Die Platten wurden aus dem ersten Regal geräumt, das zweite Fach ist demnächst dran.
Kuschelecke, auch wenn gar kein Kuschelinteresse besteht (schielender Smiley).
Konfetti-Kette und Lampion-Lichterkette rein.
Und tadaa: Der umfunktionierte Betthimmel von No 74 über Smallable dient als Tipi-Ersatz, das ich aufgrund von Omnipräsenz auf den gängigen Seiten irgendwann selbst nicht mehr sehen konnte. Sisal von House of Dotcity drunter, Kissen und Wolke rein und schon ist sie fertig, die Kuschelecke.
Die allergrößte Baustelle allerdings, ist seit jeher der Schrank. Es hat ungelogen knapp 5 Jahre gedauert, bis ich meinen Freund davon überzeugen konnte, endlich einen verschließbaren Schrank zu kaufen. Die offene Konstruktion mag zwar schön sein, wenn die Stangen das Volumen der Kleidung allerdings nur noch schwer fassen können, macht’s einfach keinen Sinn mehr. Et voilà: Pax. Ultra schnöde, super langweilig und so verbreitet – Aber: einfach unschlagbar, um alles zu verstauen.
Damit wir die Pax-Hölle allerdings auch optisch verkraften, haben wir, gewitzt wie wir sind, Muuto-Knöpfe gewählt und wahllos an den Türen angebracht. Eignet sich übrigens auch hervorragend für Küchenschränke, falls die Fronten dringlichst aufgehübscht werden müssen.
So einfach, so gut.
Wir näher uns jedenfalls stark dem Ziel, aufgeräumt zu leben. Ich werd‘ verrückt.