Leyla Piedayesh, die wir gerade erst für ein Interview trafen, ist den meisten ihrer deutschen Kollegen und Kolleginnen einen gewaltigen Schritt voraus, nicht nur wirtschaftlich betrachtet, das interessiert uns hier nur nebenbei, was wir meinen, ist vielmehr das Ausarbeiten immer wieder neuer Visionen, das niemals Stillstehen und Umdenken und Wagen. Vor zwei Saisons etwa hat die Designerin aufgehört, Berlin mit Runway Shows den Bauch zu pinseln, stattdessen gab es Installationen, Akustikkonzerte und Videokunst als Vorboten der kommenden Kollektionen. Das ist anders, das ist mutig, das ist wie Leyla selbst, nämlich auch ein bisschen schräg, aber auf die beste Art und Weise.
Und so kommt es, dass wir neuerdings unseren Blick Richtung Kopenhagen wenden müssen, sofern wir denn das modische Treiben Lala Berlins in voller Blüte zu bestaunen bedenken. Auch hier, vor den schönen Dänen und Däninnen, den mitunter treuesten Kunden des Labels, würde Leyla niemals in Mittelmäßigkeit abdriften, natürlich nicht. Kein geringeres als das pompöse „Elefanttårnet“ aka Elephant Gate diente diesmal als Show Location gleich am ersten Tag der CPH Fashion Week. Und auch im Angesicht der neuen Optik verbeugen wir uns knietief mit Knicks:
Meine persönlichen Highlights etwa wirken wie wunderbare Hybride aus Tausend und einer Nacht, dem Dschungelbuch, beinahe vergessener Zirkusmärchen und stadtromantischen Klassikern. Das Kufiya-Prints etwa hat einen neuen Anstrich bekommen, Leo ist zurück und ohne Volants, Transparenzen und feine Fransen geht selbstverständlich sowieso nichts mehr:
Noch mehr Lala Berlin S/S 2017:
Fotos: Copenhagen Fashion Week 
