Decluttering, liebe Leser*innen, ist das schickere Wort für Ausmisten, Loswerden und Entrümpeln. Ein alter Hut? Nun ja, es gibt eben Themen, die sind so wenig sexy, dass man dafür einen sehr amerikanischen, stilsicheren Begriff samt Trend braucht, um sich endlich mit ihnen sehen zu lassen. Um Decluttering dann aber auch zu verstehen und zu leben, müssen wir jetzt mal ganz kurz knallehrlich mit uns sein:
Es geht um eines der staubigsten Kapitel unserer Leben, nämlich das Horten von Zeug, Plunder, Kram, Ramsch, Firlefanz und eben allen anderen Dingen, die wir wirklich wirklich wirklich in keinster Weise brauchen. Wenn du jetzt an die Kramschublade hinten links in der Kommode denkst, bist du bereits auf dem richtigen Weg. Übrigens geht es beim Ausmisten auch um eine Menge Dinge, die du jetzt vielleicht noch glaubst zu brauchen, ohne die es dir aber viel besser gehen würde. Und genau von diesen ganzen herumliegenden Besitztümern, sollte man sich nachhaltig trennen. Denn nicht nur stauben Cremetübchen, Dekoschalen, kratzige Stickjacken und das siebenundfünzigste Paar Turnschuhe ein, sie belasten uns auch unmerklich und unterbewusst viel mehr, als wir uns eingestehen wollen. Wie das mit dem Loswerden von Dingen geht und wie so ein 30 Tage Plan für Anfänger funktioniert, lest ihr hier:
Nachdem ich meinem Leben bereits einem heftigen Decluttering-Prozess unterzogen habe, weiß ich gar nicht mehr, wie ich es überhaupt ausgehalten habe in meinem kleinen Hortungs-Imperium. Ich war nämlich allen voran ein Papier-Messie und zwar von der schlimmsten Sorte. Alles was DINA4, bedruckt und mit Informationen versehen war, wurde fein säuberlich in beschriftete Ordner abgeheftet. Ich weiß nicht genau warum, es war eine Art Obsession. Nun bin ich ja nicht erst seit gestern auf der Welt und habe es somit tatsächlich geschafft, fast 50 Ordner zu besitzen. In 98 Prozent der Fälle konnte ich mich aber an die Inhalte der Ordner kaum erinnern und gebraucht habe ich die Dinge im Grunde fast nie wieder. Und da sind wir gleich am Kern des Ganzen angelangt. Wir besitzen so viele Dinge, die nicht nötig bis abträglich für ein erfülltes Leben sein können. Alles was man besitzt, macht schließlich Arbeit – man muss es herumräumen, abstauben, entwirren, sortieren und (am allerschlimmsten) beim Umzug durch die Gegend schleppen. Ich besitze jetzt übrigens nur noch 2 Ordner und weiß sogar was drin ist.
Meine Lieblings-YouTuberin zu dem Thema nennt ein Leben ohne Clutter „living light“, was ich persönlich absolut passend und wunderbar finde. Seit ich mich von mindestens der Hälfte meiner Besitztümer getrennt habe – und mich nach fast 1,5 Jahren immer noch im Prozesses befinde – bringe ich viel gemäßigter neue Dinge in mein Zuhause und durchdenke jeden Kauf vorher. Mein Wohlbefinden hat sich dadurch enorm verbessert, denn ich fühle ich mich unbelastet und irgendwie purer als vorher. Decluttering und Minimalismus verschwimmen ja auch miteinander und eins geht nicht ohne das andere.
Der 30-Tage Plan
Da Ausmisten sehr persönlich, emotional und manchmal schmerzhaft sein kann, finde ich es ganz wichtig zu sagen, dass es keine Regeln gibt. Tipps und Tricks gerne, aber kein „Müssen“. Da ich diesen Prozess selber durchlaufen habe und immer noch durchlaufe, habe ich aus meinen Erfahrungen für euch einen 30-Tage-Plan für Neugierige zusammengestellt. Gut dosierte Aufgaben für jeden Tag, zum Reinschnuppern und kennenlernen. Es kann sein, dass ihr besessen werdet von der Idee, eurer Zuhause von Ballast zu befreien, vielleicht fällt es euch aber viel schwerer als gedacht. Macht alles in eurem Tempo und vergesst nicht, dass jede kleine Veränderung in diesem Zusammenhang eine für euch positive sein wird. Dies ist auch mit Sicherheit nicht der letzte Artikel zu diesem Thema, denn ich stecke mittlerweile ganz tief drin in der Declutter- und Minimalismus-Welt und habe mich Hals über Kopf in sie verliebt.
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Collage Fotocredits: alexproba.com, Pinterest (Life1nmotion, Coco Lapine Desing, Saatchi Art), Flickr (Kimberly Rhodes Roberts), Etsy (Hruskaa)