Laura hatte uns bereits vorgewarnt und uns ziemlich eindringlich darauf aufmerksam gemacht, jetzt wird’s ernst: Die betonte Schulterpartie ist zurück – und zwar in seiner vielseitigsten Form: Gepaart mit breitschultrigen 80er Jahre Assoziationen, Joan Crawford Gedächtnismomenten aus den 30ern und der neuinterpretierten Nonchalance kommen sie wieder, verweisen auf traditionelle Folklore wie bei Jacquemus, auf Disco-Fever-Abende wie bei Saint Laurent oder sind so selbstverständlich clean wie bei Jil Sander. Demna Gvasalia kriegt also Unterstützung und so allmählich funktioniert’s im Kopf.
Es war eigentlich bloß eine Frage der Zeit, bis sich die Designer wieder den wilden 80ern widmen würden, stolpern wir doch geradewegs aus dem hippiesken 70s Revival heraus. Und es passt in die von politischen und gesellschaftlichen Problemen erschütterte Zeit, dass die Mode sich dessen annimmt, einen textilen Schutzmantel kreiert und modisch gesehen für die Zukunft wappnet: Die leichten, boho-inspirierten Tage sind vorbei, es wirkt ernster, konstruierter und beweist eindringlich, welchen Einfluss Vetements mittlerweile auf die Modebranche ausübt. Die Frage ist bloß: Machen wir da schon 2017 mit? Der perfekte Kontrast zum eher verspielten, all-over geblümten 2016 wäre es allemal.
Jacquemus:
Jil Sander:
Chloé:
Saint Laurent: