Weekend Reads // Mit Haaren am Körper, der Rede einer 9-Jährigen & unserem Umgang mit Daten

30.09.2016 Gesellschaft

weekend readsEine kleine feine Leseleiste zum Wochenende, die gerne im Kommentarfeld ergänzt werden darf. Damit uns weder Lehrreiches und Amüsantes, noch Wichtiges entgeht:

Jetzt liebe ich Berlin sogar schon wegen der BVG

Wenn Marketing doch nur immer so unterhaltsam wäre:

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 „Trust the girls“ will herausfinden, wie Feminismus heute funktioniert

Wo wir in Deutschland mit dem Feminismus stehen, was noch getan werden muss und wie wir das am besten anstellen, haben Lisa Leinen und Alexandra Bondi Di Antoni von der i-D versucht, im Gespräch mit den Gründerinnen von „Trust the Girls“ herauszufinden. Hier lang!

Rosa ist scheiße!

Die ZEIT-Autorin Emilia Smechowski interessierte sich nicht für Genderfragen. Dann bekam sie eine Tochter und zog ihr einen blauen Body an. Sie ahnte nicht, was sie damit auslöst: „Seit meine Tochter auf der Welt ist, wird sie für einen Jungen gehalten, wenn sie Blau trägt, und ich weiß nicht, warum sie mit rosa Schleifchen dekoriert werden soll, damit man sie als Mädchen erkennt, aber es nervt mich wahnsinnig – und ich fürchte, das bisschen Pink ist erst der Anfang.“ Hier gehts weiter.

Ein Jahr Flüchtlingskrise

Anna Reimann und Christina Elmer haben für den Spiegel ein Jahr Flüchtlingskrise zusammen gefasst. Der Terminus „Krise“ im Zusammenhang mit Geflüchteten gehört unseres Erachtens zwar aus unserem Wortschatz verbannt, aber der Beitrag zeigt deutlich: Es tut sich was: Die Aufnahme funktioniert besser, die Notunterkünfte leeren sich. Vielerorts hat man gelernt. Hier lang!

22, weiblich, muslimisch sucht: Normalität!

„Muslimische Frauen in Deutschland. Wie sie leben, was sie denken“ – so der „Stern“. Echt jetzt, „Stern“?

Ich kann euch sagen, wie muslimische Frauen leben. Sie studieren, sie arbeiten, sie gehen ins Kino, sie gehen shoppen, sie gehen manchmal ein bisschen zu oft shoppen, sie besitzen fünfzig Paar Schuhe in den Farben von knallrot bis moosgrün. Sie essen, sie essen manchmal ein bisschen zu viel, sie meckern manchmal ein bisschen zu viel. Sie lackieren sich die Nägel und ärgern sich, weil sie zu ungeduldig waren, um zu warten bis der Lack trocken ist. Okay sie benutzen nur wasserdurchlässigen Halal-Nagellack. Manche. Vielleicht. Aber Nagellack ist Nagellack. Weiter gehts beim No Robots Magazine.

Beziehungen – falsch, falsch, falsch

Das Leben ist komplexer geworden, aber müssen sich Menschen deshalb auch blöder verhalten? Da kann man nur noch im Schweinsgalopp auf die entscheidende Frage zureiten, findet ZEIT-Autorin Susanne Mayer: „Gestern las ich, Waxing sei jetzt langsam out. Waxing hätte den Nachteil, dass die zarten Teile nach dem Waxing wie rot gebrüht aussähen, dann einen Tag okay, dann rotpicklig wegen eingewachsener Haare, der Trend gehe zum Busch. Echt jetzt? Darf man kichern? Wäre Lachen noch genderneutral? Wie Oma muss man sein, um jetzt darauf hinzuweisen, dass es Zeiten gab, in denen es Leute gab, die kleine Büsche süß fanden.“

Nach all den Jahren ist das seriöse Rumgebitche zurück: Editorialistas teilen gegen Blogger aus

Hallo 2010, da biste ja wieder! Da erklärt man im Jahr 2016 doch eigentlich längst, der Kampf zwischen Online und Print, zwischen klassischen Medien und Blogs sowie Influencern und Social-Media-Stars sei beigelegt, das Geschäftsmodell nach Jahren harter Arbeit etabliert, eine friedliche Koexistenz nebeneinander sei möglich – und schwupps, teilt die wichtigste Modeinstitution der USA, die amerikanische Vogue, aus dem Nichts Backpfeifen aus. Ausgerechnet die alt eingesessene Elite von Modejournalistinnen, zu denen man gern aufschaut, die weiterhin zurecht in ihrem Elfenbeinturm trotz Demokratisierung der Modewelt sitzen und im amerikanischen Digitalbereich die Nase vorn haben, teilen in einer zusammenfassenden Kolumne zur Mailand Fashion Weekordentlich gegen Blogger und Streetstyle-Stars aus. Ausgerechnet diejenigen, die es am wenigsten nötig hätten. Weiter geht es mit Jessies gelungenen Gedanken bei Journelles.

Die bewegende Rede einer 9-Jährigen

Polizeigewalt gegen schwarze Bürger ist in den USA ein strukturelles Problem. Was die 9-jährige Zianna Oliphan dazu zu sagen hat, hat uns zu Tränen gerührt: „Es ist eine Schande, dass unsere Mütter und Väter getötet werden und wir sie nicht mehr sehen können. Es ist eine Schande, dass wir sie beerdigen müssen.“ Das gesamte Video zeigt Edition F.

Er so SIE so: Nils, ich habe Haare am Körper!

„Mir fällt spontan kein anderes Thema ein, bei dem ich mich fremdbestimmter fühle, als bei Körperbehaarung. Denn es ist so: Mir sind meine Haare total egal. Ich rasiere mich nicht, weil ich meine Achseln unbehaart schöner finde. Ich rasiere mich, weil es von mir erwartet wird. Ich fühle mich gezwungen, meinen Körper glatt zu halten, um nicht als „eklig“, „unattraktiv“, „Hippie“ oder „Alice Schwarzer Jünger“, abgestempelt zu werden. Und eines sage ich dir, Nils: Ich will irgendwann damit aufhören.“ Was Amelie noch zum Thema Körperbehaarung zu sagen hat, lest ihr hier.

Bequemlichkeit schlägt Datensparsamkeit

Warum gewähren so viele Menschen so freimütig Zugriff auf ihre Daten? Weil der Umgang mit einer immer komplexeren Welt dadurch ein bisschen bequemer wird. Oft ist das gut. Aber nicht immer. Eine Kolumne von .

She was a Skatergirl – Lena Dunham designt Sneaker

Lena Dunham dreht gerade die letzten Szenen für die allerletzte Staffel GIRLS zu Ende, dann ist es vorbei. Um sich von den Trennungs-Schmerzen abzulenken, hat die Regisseurin, Buchautorin und Body Positive Aktivistin jetzt zwei Sneaker Modelle für Lakai designt. Noch schöner als diese Nachricht an sich finden wir die dazugehörigen Kampagnenbilder. Mehr weiß Refinery 29.

Bloggen 2010 vs Bloggen 2016

„Es war ein sehr langer Prozess bis zum angesehenen Job Blogger. Bis zu dem Punkt, an dem Firmen bereit waren, Budgets speziell für Blogs einzuplanen. Und ich kann mein Glück teilweise immer noch nicht fassen, dass ich mittlerweile sogar zusammen mit meinem Mann in diesem Job arbeiten kann. Ich habe nach wie vor großen Spaß an diesem Job und bezeichne den Blog immer noch als mein größtes Hobby. Nichtsdestotrotz vermisse ich machmal die Leichtigkeit, die mit der Professionalisierung zum Teil verloren ging. Mittlerweile ist Bloggen vor allen Dingen eines: Business. “ Wir haben ehrlich gesagt verpennt, unseren eigenen Beitrag pünktlich abzuschicken (Sarah, entschuldige!!!). Fällt aber kaum auf, denn Sarah von Josie Loves hat ohnehin viele, viele wunderbare Kolleginnen zu Wort kommen lassen. Danke dafür!

Jenna Behrends ist nicht die einzige junge Politikerin mit Sexismus-Problemen

AN dieser Stelle hatte wir bereits über Jenna Behrends berichtet. Jetzt.de hat bei anderen weibliche Abgeordnete nachgehakt und festgestellt: Jenna ist nicht allein. Natürlich nicht. Verharmlosungen sind aber selbstredend auch dabei: Das „süße Maus“ von Henkel hält Kollegin Albsteiger für ein „geflopptes Kompliment“, nicht für Sexismus.

10 Dinge, die ich nicht wusste, bevor ich Vater wurde

„Als mein Sohn 1,5 Jahre alt war, sind wir mit ihm nach Kroatien geflogen. Beim Start hat er irre geschrien, weil er den Druckausgleich nicht hinbekommen hat. Neben uns eine ältere Dame, die unaufhörlich und vorwurfsvoll mit dem Kopf schüttelte. „Wie kann man einem Kind so etwas antun?“ Das hat sie wirklich gesagt.“ Ach Matze, du Goldstück. Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen, dabei habe ich auch längst die Panorama Bar gegen den Piratenspielplatz getauscht. Den kompletten Text gibts bei Mit Vergnügen.

2 Kommentare

  1. Anja

    „…but I have to think that soon people will wise up to how particularly gross the whole practice of paid appearances and borrowed outfits looks.“

    Antworten

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