Ich muss ja ehrlich sagen, dass ich mich nicht selten vertue. Diese rosafarbene Tasche zum Beispiel, über die lässt sich streiten und obwohl ich einen ganzen Monat lang über deren Anschaffung sinnierte, stand ihre Zukunft jüngst auf der Kippe. Als sie bei mir eintrudelte, im Spätsommer, war ich mir ganz sicher, eine neue Liebe gefunden zu haben, aber schnell fragte ich mich, ob ich mir vor lauter Euphorie nicht selbst etwas vorgeschwindelt hatte, denn seien wir mal ehrlich, das Schweinchen lässt sich nicht einfach so mir nichts dir nichts auf neutrale Alltagstauglichkeit herunter brechen. Muss ja auch gar nicht sein, schon klar, aber meine derzeitige Lieblingsjacke etwa ist ein Leopardentraum, den ich stets mit derbem Schuhwerk zu entschärfen versuche, nicht für andere, sondern für mich selbst. Beides zusammen genommen, das Schweinchen und die Raubkatze – Hallelujah. Ihr wisst schon.
Mir blieben am Ende also nur zwei Möglichkeiten: Kapitulation oder Umdenken. Ich wählte zweiteren Weg und stieg vom gefleckten Puschel-Kumpel auf Samt, Wolle und Beerentöne um. Hat seltsamerweise so gut funktioniert, dass ich eine schwarze Tasche mittlerweile kaum klassischer finden könnte. Aber wie gesagt: Ich vertue mich gern. Womöglich auch diesmal, dann ist es mir eben bloß noch nicht aufgefallen:
Tasche: Gucci // Pullover: thanks to 81hours // Mütze: Seeberger //
Blazer: Free People via Anita Hass // Hose: Monki // Schuhe: Mango